15300

WiSe 22/23: Politische Bildung in der postnationalsozialistischen Gesellschaft: diversitätssensibel – diskriminierungskritisch – inklusiv

Sabine Achour

Kommentar

Die Dynamik des gesellschaftlichen Wandels und die aktuellen Krisenphänomene (Wirtschaft, Finanzen, Klima, Corona, Krieg in der Ukraine, autoritäre Tendenzen) haben tiefgreifende Folgen für die politische Bildung. Die politische Orientierung in einer unübersichtlichen Welt wird immer herausfordernder, nicht nur für Kinder und Jugendliche, sondern zunehmend für uns alle. Mit Bezug darauf, die deutsche Gesellschaft als postnationalsozialistische zu begreifen, fragen wir danach, welche Konsequenzen dies für pädagogisches Handeln hat. Welche historischen Prägungen und Verdrängungen müssen wir mitreflektieren, wenn wir eine der aktuellen Situation angemessene politische Bildung entwickeln wollen? Wie muss eine politische Bildung in einer Gesellschaft der Vielfalt aufgestellt sein? Was bedeutet diversitätssensibel, diskriminierungskritisch, inklusiv? Nach der Auseinandersetzung mit theoretischen Fragestellungen z.B. zu Rassismuskritik im ersten Teil der Veranstaltung, werden im zweiten Teil diverse Selbstorganisationen und deren Perspektiven mit in die Debatte einbezogen werden. Welche Perspektiven fehlen bisher in der politischen Bildung? Was verbindet uns? Und welche neuen gemeinsame Perspektiven wollen wir entwickeln? Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung statt. Zu folgenden Terminen sind externe Gäste für die gemeinsame Debatte eingeladen: 08.11.22 Prof. Dr. Astrid Messerschmidt, Uni Wuppertal: „Denkmuster der Über- und Unterlegenheit in den Nachwirkungen des Nationalsozialismus“ 22.11.22 Dr. Floris Biskamp, Kath. Uni Eichstätt: „Verschränkungen von Rassismuskritik und Antisemitismuskritik“ 29.11.22 Dr. Veronika Kourabas, Uni Bielefeldt: „Denken und Handeln in Widersprüchen im Kontext rassismuskritischer Bildung“ 06.12.22 Dr. Olga Zitzelsberger, TU Darmstadt: "Vielfalt in der Lehrkräftebildung" 13.12.22 Marina Chernivsky, ZWSt Kompetenzzentrum: „Deutungen und Umgangsweisen mit Antisemitismus im Kontext von Schule“ 10.01.23 Prof. Dr. Zülfukar Çetin, Ev. Hochschule Berlin: „Antimuslimischer Rassismus: Widerstände und Perspektiven“ 17.01.23 Dr. Blaise Feret Pokos, ZAB Hannover: „Schwarzsein im "Deutschsein"? Schul- und Lebenserfahrungen von Jugendlichen 24.01.23 Tugba Tanyilmaz / Edwin Greve, Kompetenzstelle intersektionale Pädagogik (i-PÄD): "Intersektionale Pädagogik" 31.01.23 Hejdi Barz, RomaniPhen: "Vermeidung von Rassismus gegen Rom:nja & Sinti:zze im Schulsystem" 07.02.23 Prof. Dr. Karin Scherschel, Kath. Uni Eichstätt: "Politische Teilhabe ohne deutsche Staatsbürgerschaft" 14.02.23 Dr. Jan Niggemann, Uni Graz: „Klassismus ohne Klasse?“ Schließen