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WiSe 22/23: Textkompetenz Deutsch: Literatur, ästhetisches Sprachlernen, Bildungssprache: Fordernde Verhältnisse

Irene Pieper

Kommentar

Das Seminar bearbeitet den Komplex Textkompetenz unter einem integrativen Fokus: Gefragt wird danach, in welcher Weise der Literaturunterricht sowohl zur literarischen als auch zur sprachlichen Entwicklung von Schüler/innen beitragen kann. Thema und Aufbau des Seminars sind inspiriert vom Akademie-Bericht „Die Sprache in den Schulen – eine Sprache im Werden“ und erweitern dessen Fokus auf den Bereich der Literatur. Dabei wird zunächst nach dem Input gefragt, der mit der Textauswahl im Deutschunterricht verbunden ist: Angesichts ihrer je verschiedenen sprachlichen Komplexität, ihres ästhetischen Reizes und ihrer thematischen Attraktivität kann Literatur als besonders zugänglich, aber auch als herausfordernd, mitunter sperrig erfahren werden. Insofern gilt, dass die Auseinandersetzung mit Literatur je eigene, vielfach sprachliche Herausforderungen bereithält, die es im Rahmen der Auswahl und Bearbeitung zu bestimmen gilt. Damit sind die Kanonfrage und der Bereich der textbezogenen didaktischen Analyse angesprochen. Der Frage des Wie der Auseinandersetzung gilt ein weiterer Fokus des Seminars. Literatur bildet einen Bezugsgegenstand für mehr und mehr elaborierte Textproduktionen der Schüler/innen – schriftlich wie mündlich, monologisch und dialogisch. Dies gilt nicht nur für literarische Texte im engeren Sinne, sondern auch für informierende und argumentierende Texte, die im Sinne eines erweiterten Literaturbegriffs Teil des Deutschunterrichts sind. Angesprochen sind in diesem Bereich konzeptionell und medial schriftliche Textformen wie Zusammenfassung/Inhaltsangabe, Interpretation, textbezogene Erörterung, informierende und argumentierende Texte, aber auch der Bereich poetisch-respondierender Texte und des literarischen Schreibens; im mündlichen Bereich sind Unterrichtsgespräche unterschiedlicher Form und Funktion zu betrachten. Fasst man zuletzt Literatur nicht nur als Gegenstand, sondern auch als Praxis auf, so lohnt sich die Betrachtung der sprachlichen Dimension dieser Praxis und ihrer Bedeutung für den Erwerb (schrift-)sprachlicher Kompetenzen – im Unterricht und darüber hinaus. Dies schließt an den Bereich der Unterrichtskommunikation an, erweitert den Blick aber in den Bereich außerschulischer mündlicher und schriftlicher Praktiken hinein. Literatur: Die Sprache in den Schulen – Eine Sprache im Werden. Dritter Bericht zur Lage der Sprache. Hrsg. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung/Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Projektleitung Ursula Bredel/Helmuth Feilke). München: Erich Schmidt Verlag 2021 (Open Access) Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 12:00 - 14:00 16 Termine

Do, 20.10.2022 12:00 - 14:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Irene Pieper