WiSe 22/23: Entnetzung: Perspektiven einer Neujustierung von Individuen,Organisation und Gesellschaft
Alexander Görke
Kommentar
Die Gesellschaft der Gegenwart ist durch einen umfassenden und technisch induzierten Medienwandel gekennzeichnet. Dieser Wandel betrifft nicht allein die öffentliche Kommunikation, sondern sämtliche Funktionssysteme der Gesellschaft. Digitalisierung, Dislozierung und Konnektivität gelten als Merkmale dieses Wandels. Insbesondere die Vernetzung gilt als unhintergehbar, alternativlos, universell inklusiv und nachgerade demokratietheoretisch wünschenswert. In vielen Theorien wird Vernetzung affirmativ und nachgerade emphatisch ausgeflaggt. Doch das Vertrauen in frühe Utopien der Netzkultur (und ihre Apologeten) ist mittlerweile brüchig geworden. Die Kritik wird lauter. Umso mehr werden Momente und Bewegungen der Entnetzung spannend. Ziel des Seminars ist es, diese Momente der Entnetzung aufzuspüren und zu analysieren, inwiefern sie einen Gegentrend begründen können. Dies gilt sowohl auf individueller Ebene als auch in technologischer und organisatorischer Hinsicht. Über Pandemie bedingte Veränderungen wird rechtzeitig informiert.
Literaturhinweise
Stäheli, Urs (2021): Soziologie der Entnetzung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Zurstiege, Guido (2019): Taktiken der Entnetzung. Die Sehnsucht nach Stille im digitalen Zeitalter. Frankfurt am Main: Edition Suhrkamp.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung