WiSe 22/23: Performing Memory
Layla Zami
Kommentar
Wie setzen sich zeitgenössische KünstlerInnen weltweit mit kollektiver und individueller Erinnerung auseinander, ob auf der Bühne, auf der Straße, oder im Museum ? Wie werden ihre Arbeiten (u.a. in den Bereichen Tanz, Theater, Sound Art, Installation,...) von ihrer Positionalität (bspw. Race, Gender) beeinflusst und bereichert? Wie können Gegenwartskünste Erinnerungskulturen ausstellen/darstellen/umstellen/erstellen?
Ziel des Seminars ist eine gleichsam kritische und kreative Auseinandersetzung mit der Tradierung kultureller Erinnerung. Wir erlernen bzw. vertiefen die Kapazität, interdisziplinäre und transnationale Brücken zu erkennen und zu bauen. Neben theoretischen Lektüren (auf Deutsch und auf Englisch) werden konkrete, vielfältige Performance/Kunst-Beispiele aus Europa, Asien, Afrika und Nordamerika diskutiert. Das Seminar möchte historische und gegenwärtige Ausschlüsse (bspw. von Frauen, People of Color, LGBTI), sicht- und hörbar machen, sowie die Strategien, die KünstlerInnen einsetzen, um diesen Ausschlüssen entgegenzuwirken. Mit einem dekolonialen Ansatz bietet das Seminar auch die Gelegenheit, sich anhand von praktischen Aktivitäten dem Thema kreativ zu nähern.
Im Lauf des Semesters produzieren wir einen kollaborativen audiovisuellen „Gesprächsfaden“ zum Thema Erinnerungskulturen. Die Studierenden werden eine innovative und einfache App kennen lernen, mit der Slideshows erstellt werden können, die aus Bildern mit mündlichen und schriftlichen Kommentaren bestehen. Die App ist mit jedem Computer als Webseite über das Internet zugänglich.
Die Dozentin Dr. Layla Zami (Paris, 1985) ist interdisziplinäre Akademikerin und Künstlerin. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin im SFB 1512 “Intervenierende Künste”. Sie lebte mehrere Jahren in New York, wo sie als Wissenschaftlerin, Professorin, Performerin und Kuratorin tätig war (u.a. bei Columbia University, Pratt Institute, International Human Rights Art Festival). Zami ist die Autorin von Contemporary PerforMemory: Dancing through Spacetime, Historical Trauma, and Diaspora in the 21st Century (transcript, 2020).
Bei Fragen zum Kurs, gern eine Email schreiben an: layla.zami@fu-berlin.de
Relevante Literaturbeispiele:
DeFrantz, Thomas F. and Gonzalez, Anita (eds.). Black Performance Theory. Duke University Press, 2014.
Henke, Daniela and Vanassche, Tom. Ko-Erinnerung: Grenzen, Herausforderungen und Perspektiven des neueren Shoah-Gedenkens, Berlin, Boston: De Gruyter, 2020.
Taylor, Diana. The Archive and the Repertoire: Performing Cultural Memory in the Americas. Duke University Press, 2003.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung