15433 Seminar

SoSe 23: Kritische Theorie des Autoritarismus in "postfaktischen" Zeiten

Bruno Heidlberger

Kommentar

„Die Welt ist heute mit einer Pandemie des Autoritarismus konfrontiert“ (Amartya Sen: 2020). Russland ist aktuell das Zentrum eines neuen imperialen Autoritarismus und der Postfaktizität. Mit Macht dringen alternative Tatsachen und Fake News in die öffentliche Debatte ein. Dabei droht „die gemeinsame Welt in Stücke“ (Hannah Arendt) zu gehen. Autoritäre rechtsnationalistische Parteien gewinnen weltweit an Zulauf. Autorität ist nie nur außen; sie wird auch verinnerlicht. Das Seminar widmet sich deshalb zwei sozialphilosophischen Begriffen mit deren Hilfe die politischen Verhältnisse beleuchtet werden soll: Autoritarismus und Postfaktizität. Dabei orientieren wir uns an den sozialpsychologischen Forschungsergebnissen der Leipziger Autoritarismus Studie 2022, vor allem an den Autoren der ersten kritischen Studie zu „Autorität und Familie“ (1930/31), Theodor W. Adorno, Max Horkheimer, Erich Fromm und an Leo Löwenthals „Studien zur faschistischen Agitation“ aus den 1930er Jahren. Diesen Autoren gilt es als ausgemacht, dass ohne die moderne Tiefenpsychologie die Wirkung der Gesellschaft auf die Subjekte nicht richtig begriffen werden kann. Die Wirkung der Gesellschaft auf die in ihr lebenden Subjekte ist allerdings nicht mehr dieselbe wie in der Frühzeit der Kritischen Theorie, wo der Vater noch die Instanz war, die die autoritären Standards der Gesellschaft in der Familie durchsetzte. Davon kann heute nicht mehr die Rede sein. Dennoch gibt es autoritäre Haltung mit einem Zerfall menschlicher Selbst- und Weltbezüge, weiterhin auch autoritäre Führer. Das Phänomen des Populismus zeigt, dass der Autoritäre Charakter nicht verschwunden ist. Mit dem Soziologen Andreas Reckwitz und dem Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud wird der Weg der kollektiven Regression infolge der Krise des Subjekts in der Spätmoderne analysiert. Verdeutlicht werden soll der Zusammenhang von autoritären Einstellungsmuster und Verschwörungsdenken als eine Art Einstiegsdroge für antidemokratische Ideologin. Wir gehen den Fragen nach: Gab es schon immer Fake-News? Warum gibt es Fake News heute? Und warum verbreiten sie sich aktuell so erfolgreich? Schließen

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