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SoSe 23: Demokratiebildung als Whole-School-Approach

Sabine Achour

Kommentar

Demokratiebildung als Begriff und Konzept erfährt schulisch und außerschulisch seit geraumer Zeit eine große Aufmerksamkeit. Große Programme wie „Demokratie Leben“ des BMFSFJ stellen Millionen an Fördermitteln zur Verfügung, für die Schulen werden Orientierungsrahmen zur „Demokratiebildung“ aufgelegt, in Berlin stehen pro Schule finanzielle Mittel bis zu 2700 Euro für demokratiebildende, außerschulische Kooperationen zur Verfügung. Verschiedene Hoffnungen sind mit dem Konzept verbunden: auf der einen Seite eine demokratischere und diskriminierungssensiblere Schul- und Unterrichtskultur. Auf der anderen Seite aber auch Hoffnungen und Erwartungen wie der Abbau von Demokratiedistanzen, von Rechtsextremismus, von Menschenfeindlichkeit, Förderung von Wahlbereitschaft und Partizipation. Für die politische Bildung stellt sich damit nicht nur die Frage: Was unterscheidet sie von der Demokratiebildung, sondern geäußert wird auch Kritik an dieser „Feuerwehrfunktion“. Was sind aber insbesondere auch Chancen in der Institution Schule, die durch die Notengebung, ihr gegliedertes System, ihre Reproduktion gesellschaftlicher Verhältnisse eben auch von Hierarchien, Klassismus, Rassismus und Diskriminierungen geprägt ist. Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe, wie sie u. a. im Orientierungs- und Handlungsrahmen Demokratiebildung beschrieben wird, betrifft Schule als Ganzes: Sie ist Aufgabe aller Fächer und kann im Rahmen einer demokratischen Schul- und Unterrichtskultur wirksam werden. Es eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten der Implementierung von Demokratiebildung auf mehreren Ebenen: Bildung über Demokratie, Bildung durch Demokratie und Bildung für Demokratie. Entlang dieser drei Ebenen sollen im Seminar die Möglichkeiten von Demokratiebildung in der Schule untersucht werden. All diesen Fragen wollen wir theoretisch, aber auch ganz praktisch anhand von Bausteinen und Angeboten politischer Bildung in der Veranstaltung nachgehen. Hierfür werden einerseits konkrete Erfahrungen aus der Praxis vorgestellt, analysiert und reflektiert. Andererseits machen die Studierenden selbst (übungs-)praktische Erfahrungen, indem sie Konzepte im Zusammenhang mit Demokratiebildung erschließen, anwenden und mit eigenen Ideen weiterentwickeln. Schließen