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SoSe 23: Konservatismus, Autoritarismus, Fundamentalismus in Lateinamerika und die Politisierung der Gender-Debatten

Marianne Braig, Teresa Orozco Martínez

Hinweise für Studierende

Grundkurs (D2)/ Wahlpflichtvorlesung (B2). Die Bereitschaft, Texte auf Spanisch/ Deutsch/ Englisch zu lesen, ist Voraussetzung für die Teilnahme.

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Modulprüfung im MA-Interdisziplinäre Lateinamerikastudien Modul B2/ D2: Hausarbeit (ca. 15 Seiten) oder mündliche Prüfung (ca. 20 min.)

Kommentar

Gegenwärtig ist der Aufstieg von rechten Regierungen in zahlreiche Regionen des Globus verbreitet und Lateinamerika ist keine Ausnahme. Neu an diesem Phänomen ist, dass die Debatten um Gendergleichheit oder über sexual- und reproduktive Rechte auf spezifische Weise politisiert werden, mit dem Ziel, die parlamentarische Mehrheiten nach rechts zu verschieben. In diesem Kurs wollen wir uns in einem ersten Schritt mit Ansätzen auseinandersetzen, die darauf hinweisen, dass, diese Transformation durch eine Stärkung von Rassismus, Frauenfeindlichkeit, LGTBI+-Feindlichkeit und sozial motivierte Hass stattfindet. In einem zweiten Schritt soll die weitverbreitete These der Polarisierung von Gesellschaften hinterfragt und vielmehr ihre mediale Herstellung anhand von Kampagnen analysiert werden. Im Fokus der Kampagnenanalysen steht ihre Finanzierung, Organisationskonzepte und Interventionskraft in äußerst heterogene politische Konjunkturen. Konkret werden Fallbeispiele aus Brasilien, Peru, Nicaragua, Mexiko und ebenfalls aus Chile um divergierende Tendenzen einzubeziehen diskutiert. Relevante Fragen sind: inwieweit führen diese Kampagnen zur Ausblendung von dringenden ökonomischen Umverteilungsprozessen sowie Demokratisierung von Staatlichkeit? Was ist neu an der Kriminalisierung von sozialen Bewegungen, an der Militarisierung der Gesellschaft und an der Rückkehr von subalterne Genderpolitiken? Wo lassen sich im religiösen Feld die Gegenstimmen finden? Wo liegen die Stärken und Schwächen im Widerstand der lateinamerikanischen Feminismen und LGTBQ+-Kollektive? Schließen

Literaturhinweise

Vaggione, Juan Marco (2022). “El entramado neoconservador en América Latina. La instrumentalización de `la ideología de género´ en las democracias contemporáneas” En: Las Torres de Lucca. Revista internacional de filosofía política, 11(1), 51-64. Eleanor Faur/Mara Viveros Vigoya (2020): “La ofensiva conservadora contra la “ideología de género” y sus estrategias de avanzada en América Latina”, en: Viveros Vigoya (Ed.): Las ofensivas contra el género, en: Revista LASA-Forum, Dossier 51:2, pp. 11-16. Flávia Melo: “El género como catástrofe: performatividades religiosas y la emergencia de la “ideología de género” en Brasil” en: Revista do Centro em Rede de Investigação em Antropologia vol. 25 (3) | 2021 Vol. 25 (3), pp. 1-23. Schließen