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SoSe 23: Teil 1: "Ansätze und Grundlagen der außerschulischen politischen Bildungsarbeit" - Ein praxisorientiertes Kooperationsseminar mit der Jugendbildungsstätte Kurt-Löwenstein

Sabine Achour

Kommentar

Politische Bildungsarbeit erlebt seit geraumer Zeit ein Revival. Schulisch und außerschulisch. Große Programme wie „Demokratie Leben“ des BMFSFJ stellen Millionen an Fördermitteln zur Verfügung, in den Schulen wird die Stundenzahl erhöht und in mehreren Bundesländern werden Orientierungsrahmen zur „Demokratiebildung“ aufgelegt. Etliche Hoffnungen und Erwartungen werden damit an die politische Bildung gestellt: Abbau von Demokratiedistanzen, von Rechtsextremismus, von Menschenfeindlichkeit, Förderung von Wahlbereitschaft und Partizipation. Die Disziplin selbst blickt in Praxis und Wissenschaft kritisch auf diese „Feuerwehrfunktion“, die ihr zugeschrieben wird. Was aber sind Ziele politischer Bildungsarbeit? Was verstehen wir unter einer „guten“ politischen Bildung und wie lässt sie sich umsetzen? Und was benötigen (angehende) politische Bildner:innen dafür? Diesen Fragen gehen wir in dem Kooperationsseminar mit der Jugendbildungsstätte Kurt-Löwenstein praxisorientiert gemeinsam nach. Im Anschluss an eine gemeinsamen Begriffs- und Zielklärung sowie einer kritischen Betrachtung der aktuellen Entwicklungen in der politischen Bildung setzen wir uns in Kleingruppen mit verschiedenen Ansätzen Ihrer Wahl auseinander: z.B. antirassistische politische Bildung, Menschenrechts- oder Friedensbildung, Bildung gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit (Antisemitismus, Gadje- oder antimuslimischer Rassismus), Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Kapitalismuskritik etc. Ziel des Projektseminars ist es, dass Sie selbst auf der Basis ihrer Arbeitsergebnisse zu den jeweiligen Bildungsansätzen eine Methode oder Bildungsmaterial entwickeln und am Ende des Seminars mit uns erproben. Sie werden im Seminar bei der Konzeption betreut. Um Ihnen einen praxisnahen Eindruck in die Tätigkeit als politische: Bildner:in zu ermöglichen und Ihnen Kriterien für Ihr Material/ ihre Methode an die Hand zu geben, werden wir am 8. & 9.6. zwei Praxistage jeweils von 10:00-18:00h (inkl. Übernachtung) in der Jugendbildungsstätte Kurt-Löwenstein verbringen. Mit den Praxistagen wird Ihnen ein Einblick in die Arbeitsansätze, Methodik und Didaktik der außerschulischen politischen Jugendbildung am Beispiel der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein gegeben. Neben Grundprinzipien der politischen Bildung soll insbesondere die Rolle der politischen Bildner*in beleuchtet werden, die formalen und inhaltlichen Anforderungen, aber auch das Selbstverständnis. Es werden Methoden und Konzepte von Seminaren in der Bildungsstätte vorgestellt und gemeinsam Lösungsansätze zum Umgang mit Störungen im Bildungsprozess erarbeitet. Eigene Fragen und Themen zur außerschulischen politischen Jugendbildung können gerne in einer Einheit während der Praxistage eingebracht werden. Vor dem Hintergrund dieses Workshops erhalten Sie die Möglichkeit, Ihre Erfahrungen und gewonnene Expertise in Ihre Methoden und Materialien einfließen zu lassen. Diese werden am 05.07. mit uns in der Jugendbildungsstätte simuliert und ausgewertet. Wir beenden das gemeinsame Projektseminar mit einem Abschlussgrillen an diesem Tag. Schließen