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Hauptseminar
SoSe 23: Audiovisionen des Nokturnen: Nachtwahrnehmungen in Literatur und Medien vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Achim Küpper
Hinweise für Studierende
Die beiden Termine 22.4. und 17.6. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, so dass Sie, die Studierenden, ihn für den Online-Termin nutzen können.
Kommentar
Das Seminar beschäftigt sich mit Wahrnehmungen der Nacht in Literatur und Medien vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Es versteht sich als eine Art Fortsetzung des Hauptseminars „Audiovisionen des Urbanen“ aus dem Sommersemester 2022. Teilnahmevoraussetzung ist jedoch keineswegs, die Vorgängerveranstaltung belegt zu haben. Vielmehr werden hier von Grund auf neue Zusammenhänge entfaltet. In den zur Debatte stehenden fünf Jahrhunderten der Literatur- und Kulturgeschichte hat die Nacht äußerst wechselvolle Zuschreibungen erfahren. In der Konzentration auf den Topos der Nacht verspricht das Seminar damit zum einen zentrale Stationen einer Epochengeschichte des deutschsprachigen Geisteslebens nachzuzeichnen, zum anderen die profunde Ambivalenz des Nokturnen durch die Jahrhunderte hindurch auszuloten. Die Nacht ist zugleich Gebärerin und Verschlingerin, Stätte des Schönen wie des Schrecklichen, der traditionelle Ort des Verbrechens und der Ausschweifung, des Verborgenen und Verbotenen, aber genauso gut der Hort künstlerischen Schaffens fernab der Nöte des Tages. Zur Mitternachtsstunde gehen auf der Scheide zwischen den Welten nicht nur die schauerliterarischen Gespenster um, in der Nacht begegnen auch Vampire und andere Zwitterwesen aus dem Schattenreich. Ein Leitfaden aller im Seminar zu beschreibenden „Audiovisionen des Nokturnen“ besteht wie bereits bei seinem Vorgänger im Fokus auf Elemente des Hörens und des Sehens: Erkundet werden auditive, visuelle und audiovisuelle Wahrnehmungsmodalitäten des nokturnen Zeit-Raums. Eine Grundfrage lautet: Wie wird die Nacht in literarischen Texten und anderen Medien jeweils hörbar und/oder sichtbar gemacht? Eine Gegenfrage wäre: Gibt es bestimmte Wahrnehmungsweisen, die genereller zur Nacht als solcher gehören bzw. von ihr selbst hervorgebracht werden? Wo die neuzeitliche Nacht sprichwörtlich zum Tag gemacht wird, rücken unterdessen auch aktuelle ökologische Probleme wie die Lärm- und Lichtverschmutzung in den Horizont. Prägend für das Seminar ist abermals ein grundlegend multimedialer Ansatz: Neben Schlüsselwerken aus dem Kanon der Literaturgeschichte umfasst das Korpus ebenso zentrale Fallbeispiele aus Film und audiovisuellen Medien, neben Konstellationen von Text und Bild auch Klangkonfigurationen und Hörereignisse. Eine medienkomparatistische Komponente soll erneut die Untersuchung verschiedener Darstellungsmodalitäten in Text, Bild und Ton ermöglichen. Die theoretischen Grundlagen des Themas reichen von medienkulturwissenschaftlichen Ansätzen bis zu ökokritischen Fragestellungen. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben. Schließen
4 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Sa, 22.04.2023 10:00 - 16:00
Sa, 20.05.2023 10:00 - 16:00
Sa, 17.06.2023 10:00 - 16:00
Sa, 15.07.2023 10:00 - 16:00