15621 Seminar

SoSe 23: Digitalisierung und digitaler Aktivismus: Einführung in die qualitative intersektionale Mehrebenenanalyse

Kathrin Ganz

Kommentar

In immer mehr Gesellschaftsbereichen finden gegenwärtig Prozesse der digitalen Transformation statt. Datafizierung, Computerisierung und vernetze Kommunikation prägen das alltägliche Leben, beeinflussen die demokratische Öffentlichkeit und verändern Wirtschaft und Erwerbsarbeit. Die Macht großer Internetplattformen, gewaltvolle Online-Kommunikation oder Einsatzszenarien künstlicher Intelligenz sind Gegenstand kontroverser Debatten um die Möglichkeiten und Grenzen netzpolitischer Regulierung. Feministische Netzpolitik (Einführend: Schmidt 2021, Carstensen/Prietl 2022) lenkt in diesem Zusammenhang den Blick auf die Wechselwirkungen zwischen Digitalisierung und intersektionalen Geschlechterverhältnissen. Sie fragt, inwiefern hier Diskriminierungsstrukturen reproduziert und verfestigt, wo aber auch intersektionale Machtverhältnisse herausgefordert und neu verhandelt werden und wie sich aus dieser Perspektive feministische Interventionen in die Netz- und Digitalisierungspolitik denken lassen. In diesem Methodenseminar werden wir gemeinsam darüber nachdenken, was Ansätze intersektionaler qualitativer Sozialforschung in Bezug auf Fragestellungen aus dem Bereich der Digitalisierung leisten können. Dazu werden zunächst aktuelle Forschungsergebnisse diskutiert und methodisch reflektiert. Ausgangspunkt für die weitere Arbeit ist dann der Intersektionale Mehrebenenansatz (Winker/Degele 2009; Ganz/Hausotter 2020), ein vielseitig anwendbares Instrument für subjektzentrierte und praxisorientierte Sozialforschung. Eingebettet in eine feministisch-materialistische Gesellschaftsanalyse untersucht der Ansatz die Dynamik von sozialen Verhältnissen, Zugehörigkeiten und Diskriminierungsformen in kapitalistischen Gesellschaften. Die empirische Untersuchung von Prozessen sozialer Positionierung, durch die Machtverhältnisse stabilisiert, gestaltet und herausgefordert werden, kann zudem einen Beitrag für das Verständnis gegenwärtiger Hegemoniekonflikte leisten. Zudem werden im Seminar forschungsethische und -praktische Probleme qualitativer intersektionaler Sozialforschung besprochen (Feldzugang, Sample, Ergebungsmethoden, Praxisforschung). Ziel des Seminars ist es, ein Forschungsdesign für ein selbstgewähltes Forschungsthema zu entwickeln und in Form eines ausführlichen Exposees darzulegen. Die aktive Teilnahme hängt von der regelmäßigen Teilnahme, der Übernahme von Textinputs und der kontinuierlichen Arbeit am eigenen Projekt ab. Schließen

Zusätzliche Termine

Fr, 28.04.2023 10:00 - 14:00

Dozenten:
Dr. Kathrin Ganz

Räume:
Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)

Fr, 12.05.2023 10:00 - 18:00

Dozenten:
Dr. Kathrin Ganz

Räume:
Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)

Sa, 13.05.2023 10:00 - 14:00

Dozenten:
Dr. Kathrin Ganz

Räume:
JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

Fr, 07.07.2023 10:00 - 18:00

Dozenten:
Dr. Kathrin Ganz

Räume:
Garystr.55/B Seminarraum (Garystr. 55)

Sa, 08.07.2023 10:00 - 14:00

Dozenten:
Dr. Kathrin Ganz

Räume:
JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

Studienfächer A-Z