SoSe 23: Kuratorische Praxis im Kino: Ästhetiken, Politiken, Historiografien
Borjana Gakovic
Kommentar
Die Programmgestaltung wird in den kommerziellen Kinos in der Regel von der aktuellen Filmproduktion und den Neuerscheinungen auf dem Markt bestimmt. In den kommunalen, nicht-kommerziellen und ausgewählten Programm- und Arthousekinos sowie bestimmten Festivalsektionen gilt dagegen das kuratierte Filmprogramm als Qualitätsmerkmal. Wie genau werden aber durch Filmreihen Zusammenhänge hergestellt, die Erkenntnisgewinn ermöglichen: über bestimmte historische Epochen, kulturelle und politische Kontexte, ästhetische Positionen?
Die kuratorische Arbeit für das Kino ist an der Schnittstelle von Theorie und Praxis angesiedelt. Sie schließt Recherche und Archivarbeit ebenso ein wie konzeptionelle und organisatorische Tätigkeiten. Dazu gehört die Vorsichtung und Auswahl der Filme, die Auseinandersetzung mit Zusammenhängen in welchen sie entstanden sind, aber auch die mit dem Filmmaterial selbst (analoge und digitale Formate), die Wahl des adäquaten (Kino-)Ortes, fundierte Textankündigungen und Rahmenprogramme mit Einführungen und Gäst*innen.
Das Seminar vermittelt Grundlagen kuratorischer Kinoarbeit als ästhetische, mediale und kulturelle Praxis. Das Kino wird dabei als öffentlicher und gesellschaftspolitischer Ort begriffen, in dem Diskurse hergestellt, (mentalitäts-)geschichtliche Zusammenhänge erörtert und ästhetische Wahrnehmung erfahrbar wird. Neben gemeinsamen Filmsichtungen, die zentraler Bestandteil des Seminars sind, sind zusätzliche Kinoausflüge geplant.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung