17536

SoSe 23: Macht und Ohnmacht – Zum künstlerischen Umgang mit ungleichen Machtverhältnissen (Regieübung)

Sabine Auf der Heyde

Kommentar

Zwar wird die Trennung von Worten und Taten im Fall von KünstlerInnen nicht erst seit der #Me-Too Debatte u.a. ins Zentrum von Auseinandersetzungen über den Umgang mit AutorInnen gerückt, deren Texte als diskriminierend interpretiert werden können; jedoch spielen diverse Aspekte von struktureller Diskriminierung um Aspekte von race, class und gender sowie weitere Diskriminierungsformen wie Ableismus, Adultismus, Antisemitismus etc. eine zunehmend zentrale Rolle in der zeitgenössischen Theaterlandschaft, die momentan stark geprägt ist von Diskursen um Repräsentation und Identität sowie einem (Selbst-)Verständnis von Theater als sozialer und politischer Institution. Dabei werden Begriffe wie Dekonstruktion, Emanzipation, Ermächtigung, Politisierung oder auch Opposition innerhalb einer Sphäre verwendet, in der auch Fragen nach künstlerischer Freiheit sowie ästhetischer Erfahrung besteht, wodurch wir als TheatermacherInnen bei jeder Arbeit vor einem hochkomplexen Paket an künstlerischen Herausforderungen stehen.

In dieser Übung beschäftigen wir uns thematisch mit einer kleinen Auswahl an Themen zu struktureller Diskriminierung und deren Auswirkungen auf die Bühne, sowie inhaltlich mit der Frage, welche praktisch-künstlerischen Möglichkeiten im Umgang mit szenischen Texten bestehen, die aus unserer zeitgenössischen Perspektive ungleiche Machtverhältnisse darstellen oder als diskriminierend angesehen oder interpretiert werden können. Die praktische Komponente der Regieübung hat zum Ziel, in Projektarbeit Regiekonzepte zu erarbeiten, und diese anhand von „Konzeptionsproben“ zu diskutieren und thematisch zu überprüfen.

Inhaltliche Beteiligung: Kurz-Inputs zu den theoretischen Grundlagen struktureller Diskriminierung, eigene Vorschläge für zu bearbeitende Stoffe, Gruppenarbeit an Regiekonzepten.

Schließen