17025
Hauptseminar
SoSe 23: Der französische Roman des 17. und 18. Jahrhunderts: Gattung - Liebe - Geschlecht
Hendrik Schlieper
Kommentar
Der französische Roman der Frühen Neuzeit weist eine besondere Affinität zur Liebe und – damit verbunden – zu Geschlecht und Geschlechterverhältnissen auf: Wie z.B. die entsprechenden Einträge im Dictionnaire de l’Académie française belegen, bezeichnet der Begriff roman im 17. und 18. Jahrhundert vorderhand eine Liebesgeschichte.
Das Seminar geht diesem Zusammenhang von Gattung, Liebe und Geschlecht anhand der folgenden paradigmatischen Romane des 17. und 18. Jahrhunderts nach: Madeleine de Scudérys Clélie, histoire romaine, Madame de Lafayettes La Princesse de Clèves, Françoise de Graffignys Lettres d’une Péruvienne und Choderlos de Laclos’ Les Liaisons dangereuses. Die Diskussion dieser Texte zielt einerseits auf die Anwendung und Vertiefung von Techniken der Erzähltextanalyse, andererseits auf die Erschließung wichtiger kulturhistorischer Kontexte, die mit Begriffen wie Galanterie und libertinage verbunden sind. Darüber hinaus wird der zentralen Frage nachgegangen, wie sich die auffällige Präsenz dieser Romane in gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Debatten erklären lässt, die um das Thema ‚Geschlecht‘ und die vielbeschworene exception française kreisen.
Alle Teilnehmer*innen werden gebeten, die folgenden Studienausgaben der Romane von Lafayette und Graffigny anzuschaffen und sich in einer ersten Lektüre bis Seminarbeginn mit ihnen vertraut zu machen. Die übrigen Texte werden in Auszügen zur Verfügung gestellt.
Madame de Lafayette, La Princesse de Clèves, hg. v. Bernard Pingaud, Paris: Gallimard 2020 (folio classique, 3381),
Françoise de Graffigny, Lettres d’une Péruvienne, hg. v. Martine Reid, Paris: Gallimard 2022 (folio classique, 7042).
Zur Orientierung und Einführung bieten sich die entsprechenden Abschnitte in Jürgen Grimm, Susanne Hartwig (Hg.), Französische Literaturgeschichte, Stuttgart, Weimar: Metzler 2014, an, ebenso die beiden Sammelbände von Renate Baader (Hg.), 17. Jahrhundert. Roman, Fabel, Maxime, Brief, Tübingen: Stauffenburg 1999 (Einführung S. 1-38) und Dietmar Rieger (Hg.), 18. Jahrhundert. Roman, Tübingen: Stauffenburg 2000 (Einführung S. 1-40). Weiterführend sei bereits auf die folgenden einschlägigen Darstellungen verwiesen, die im Rahmen der Seminararbeit eigens thematisiert werden: Nathalie Grande, Stratégies de romancières. De Clélie à La Princesse de Clèves (1654-1678), Paris: Honoré Champion 1999, Camille Esmein-Sarrazin, L’essor du roman. Discours théorique et constitution d’un genre littéraire au XVIIe siècle, Paris: Honoré Champion 2008, und Laurent Versini, Roman et Lumières, Paris: Eurédit 2013. Schließen
13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 20.04.2023 10:00 - 12:00
Do, 27.04.2023 10:00 - 12:00
Do, 04.05.2023 10:00 - 12:00
Do, 11.05.2023 10:00 - 12:00
Do, 25.05.2023 10:00 - 12:00
Do, 01.06.2023 10:00 - 12:00
Do, 08.06.2023 10:00 - 12:00
Do, 15.06.2023 10:00 - 12:00
Do, 22.06.2023 10:00 - 12:00
Do, 29.06.2023 10:00 - 12:00
Do, 06.07.2023 10:00 - 12:00
Do, 13.07.2023 10:00 - 12:00
Do, 20.07.2023 10:00 - 12:00