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WiSe 23/24: Neue Forschungen zur griechischen Archäologie und Epigraphik

Sebastian Prignitz

Hinweise für Studierende

Erster Termin: 18.10.2023. Am 1.11. und am 8.11. findet die Veranstaltung nicht statt; dafür wird am 15.11. zur Einführung in die praktische Arbeit mit Inschriften eine ganztägige Sitzung zwischen 9 und 16 Uhr (mit Pausen) in den Räumen der Inscriptiones Graecae (Unter den Linden 8, Berlin-Mitte) angeboten, während der das Archiv mit etwa 100.000 Abklatschen und Scheden aus 208 Jahren epigraphischer Arbeit vorgestellt werden. Es können bei der Gelegenheit auch Abklatsche von Inschriften angefertigt werden. Schließen

Kommentar

Inschriften stellen für die Klassische Archäologie eine besondere Quellengattung dar, weil sie Informationen in Form von zeitgenössischen Texten überliefern. Wichtig ist der methodisch richtige Umgang mit diesen Texten, d.h. sie in ihrem antiken Kontext und Aufstellungszweck zu verstehen. In den letzten Jahren wurden im Grenzbereich zwischen Archäologie und Epigraphik mehrere wichtige neue Entdeckungen gemacht, d.h. zu Textgruppen, die von besonderem archäologischen Interesse sind und uns die Monumente besser verstehen lehren. Zu nennen sind griechische Künstlersignaturen, die Bauurkunden aus Epidauros, Texte zum Bauprogramm des Apollontempels von Didyma, ein Archiv von 134 Bronzetafeln zur Finanzverwaltung der Polis Argos und sowie neue Texte zu den Edelmetallgegenständen, die im Parthenon aufbewahrt wurden. Wir wollen uns diesen Texten und ihrer Auswertung in dreifacher Weise nähern: Durch Entzifferung und Lektüre (einfacher) Inschriften anhand von Papierabklatschen, um den Umgang mit dem originalen Material zu lernen durch Interpretation der Texte und ihrer zeitgenössischen Aussagen; durch kritisches Hinterfragen der epigraphischen und archäologischen Sekundärliteratur und durch Prüfung, ob und inwieweit sich epigraphische und archäologische Quellen korrelieren lassen. Zur Teilnahme sind Griechischkenntnisse sind nützlich, aber nicht zwingend erforderlich, da alle Texte auch in Übersetzung geboten werden (vgl. im übrigen http://telota.bbaw.de/ig/). Schließen

Literaturhinweise

Künstlersignaturen: S. Kansteiner u.a. (Hrsg.), Der Neue Overbeck. Die antiken Schriftquellen zu den bildenden Künsten der Griechen, 5 Bde., Berlin 2014.

Epidauros: S. Prignitz, Bauurkunden und Bauprogramm von Epidauros, Band I (400-350) München 2014, Band II (350-300) München 2022; Ch. Kritzas / S. Prignitz, The “Stele of the Punishments”. A New Inscription from Epidauros, AEphem 2020, 1-61.

Didyma: W. Günther / S. Prignitz, Ein neuer Jahresbericht über Baumaßnahmen am Tempel des Apollon von Didyma, Chiron 46 (2016) 157-175; S. Prignitz, Zu den Bauberichten von Didyma, IstMitt 69 (2019) 5-38; H. Lotz / S. Prignitz, Ein Paradeigma für Apollon. Neues zum ältesten erhaltenen Baubericht aus Didyma (I.Didyma 20), AA 2022/2, 103-122.

Argos: Ch. Kritzas, ?κθεση χαλκ?ν ενεπ?γραφων πιν?κων ?ργους, Athen 2022.

Parthenon: D. Harris, The Treasures of the Parthenon and Erechtheion, Oxford 1995; S. Prignitz, Die Athenischen Schatzverzeichnisse des fünften und vierten Jahrhunderts, Wien (Habilitationsschrift) 2021.

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