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WiSe 23/24: Beziehung zu Fremden

Ulrike Schaper

Kommentar

Intime Beziehungen sind zunächst sehr privat Situationen. Zugleich haben sie insbesondere als soziale Organisationseinheiten, die das Zentrum der Kernfamilie bilden, politischer Bedeutung. Gerade binationale Beziehungen waren und sind Kristallisationspunkte für Ein- und Ausschließungsprozesse bzw. Diskussionen um Identität, Integration und Solidarität. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit verschiedenen Fallstudien der deutschen Geschichte nach 1945, in denen Ehen bzw. intime Beziehungen von Deutschen zu Personen mit anderer Staatsangehörigkeit im Zentrum stehen, oder das Verhältnis von Sexualität/Intimität und race/Ethnizität reflektiert wird. Die Beispiele reichen von Beziehungen zwischen deutschen Frauen und schwarzen US-amerikanischen Soldaten während der Besatzung in der unmittelbaren Nachkriegszeit über Beziehungen von Deutschen und Arbeitsmigrant*innen bis hin zu Beziehungen mit ausländischen Sexarbeiterinnen. Im Vordergrund stehen heterosexuelle Beziehungen, allerdings streift die Veranstaltung auch gleichgeschlechtliche Beziehungen bzw. Beziehungen an denen transgender Personen beteiligt waren. Neben der Diskussion von Forschungsliteratur, erproben wir auch eigene Analysen an Quellenmaterial. Das Seminar bietet somit Einblicke in mobilitätsgeschichtliche und geschlechtergeschichtliche Ansätze bzw. intersektionale Perspektiven auf die Geschichte von Sexualität und Partnerschaften. Die Veranstaltung findet als Lehrkooperation mit der Universität Stirling statt, eine Sitzung wird online auf Englisch mit dem Kurs Sexuality and Gender in Europe, c. 1945-c. 1995 von Prof. Dr. Nikolaos Papadogiannis zusammen stattfinden. Voraussetzung: Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Seminarliteratur. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 14:00 - 16:00 16 Termine

Mo, 16.10.2023 14:00 - 16:00

Dozenten:
Prof. Dr. Ulrike Schaper