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WiSe 23/24: Berlin Alexanderplatz: Architektonische Wandlungen als Spiegel historischer Umbrüche.

Georg Jansen

Kommentar

Thema: Im Mittelpunkt des Seminars wird der Alexanderplatz stehen, der im 20. Jahrhundert zahlreiche Umgestaltungen erfahren hat, die so gravierend waren, dass auf ihn zutrifft, was der Kulturkritiker Karl Scheffler als das Schicksal ganz Berlins bestimmte: „immerfort zu werden und niemals zu sein“. Die baugeschichtlichen Veränderungen dieses Platzes vom frühen zwanzigsten Jahrhundert bis heute, da der Platz wieder einmal vor einer kolossalen Veränderung (diesmal in die Höhe) steht, werden im Seminar vorgestellt und im jeweiligen kulturgeschichtlichen Kontext untersucht. Programm: 1. Frühe Moderne der 1920er Jahre: Der „Alex“ in der Weimarer Republik. Der vielleicht bedeutsamste Berlin-Roman, „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin, liefert mit seiner epischen Mischung von Alltagsschilderungen und moderner Mythologie dem Platz jener Zeit viel Anschaulichkeit. Die Verfilmungen über einen Zeitraum von beinahe 100 Jahren belegen die bleibende Attraktivität und Gültigkeit von Platz und Döblins Roman. 2. Sozialistische Moderne: Zwischen 1945 und 1990 wird der Platz nach dem Vorbild der Stadt Moskau zum zentralen Platz der DDR umgebaut. 3. Der „Alles-anders-Platz“ in der Nach-Wende-Zeit seit 1990 und Gegenwart: Die Diskussion um die urbanistisch-architektonische Neugestaltung des Platzes findet bis heute kein Ende: Soll Berlin Hochhäuser bekommen oder nicht? Sollen die sozialistischen Gebäude für das „Neue Berlin“ erhalten bleiben? Die anhaltende Diskussion um den Platz zeigt, dass Deutschland sich über die zukünftige Gestalt seiner Mitte nicht einig ist. Im Seminar werden die Entwürfe zu Hochhäusern am Platz sowie die Sanierungen der sozialistischen Großbauten (Haus des Lehrers, Haus des Berliner Verlags, Haus der Statistik) vorgestellt und kritisch diskutiert. Die im Seminar zu lesenden Texte sowie ergänzende Informationen und Materialien werden zu Beginn des Semesters im Blackboard bereitgestellt. Studierende, die keinen Zugang zum Campus Management haben, können sich ab 1. Oktober per E-Mail direkt anmelden (georg.jansen@fu-berlin.de). Für wen ist der Kurs geeignet? Sie sollten großes Interesse an Kunst, Literatur und der Geschichte Berlins mitbringen. Ohne Ihre Bereitschaft zu regelmäßiger vorbereitender Lektüre (10-15 Seiten pro Woche) ist die Teilnahme an diesem Seminar nicht empfohlen. Studien- und Prüfungsleistungen: Um 5 ECTS-Punkte zu erhalten, müssen Studierende jede Sitzung durch Lektüre der Kursmaterialien vorbereiten, im Semester eine Präsentation im Unterricht oder während einer Exkursion halten und die schriftliche Abschlussprüfung (Take-Home-Exam) bestehen. Zur Einführung seien empfohlen: Jens Bisky: Berlin. Biographie einer großen Stadt (2019); Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz (1929). Schließen