WiSe 23/24: Performing Interfaces. Desktop-Dokumentationen, Bildschirmessays und In-Game Videographie
Till Rückwart
Kommentar
Obwohl uns die Bildschirme von Smartphones und Computern alltäglich begleiten, werden sie als Schauplatz für filmische Vermittlungsformate in der Forschung, Kultur und Kunst noch oft unterschätzt. Das könnte nicht zuletzt mit dem Image des Bildschirmfilms als Tutorial und How-To zusammenhängen. Dabei eignen sich Aufzeichnungen von Bildschirmen in vielfältiger Weise für Digitales Storytelling und die Präsentation von künstlerischen und wissenschaftlichen Recherchen. Sie geben den Umgang mit Bildschirmmedien wie Web-Archiven und Computerspielen wieder und reflektieren zugleich kritisch die Ästhetik und Politik des Rezeptionsmediums: das Smartphone, den Computer und ihre Bedienoberflächen. Aufgrund des wachsenden Interesses an online und digital verfügbaren Kulturangeboten sowie der besonderen Medienspezifik ist eine theoretische wie praktische Auseinandersetzung mit dem Bildschirmfilm und seinem Anwendungspotenzial für Kunst- und Kulturinstitutionen und die medienwissenschaftliche Forschung angebracht.
Ziel des Seminars ist es, Desktop-Dokumentationen und verwandte Bildschirmfilmformate als kritische Forschungs- und Vermittlungsmethode vorzustellen. Neben einschlägiger Literatur aus den Medienwissenschaften und den Interface Studies, werden wir Filmbeispiele von u.a. Kevin B. Lee, Chloé Galibert-Laîné, Total Refusal sowie Nakeema Stefflbauer & Nushin Yazdani sichten und besprechen. Im Rahmen des Seminars werden die Studierenden zudem selbst eine Prüfungsleistung zum Thema Desktop-Videos anfertigen.
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