Die Bevölkerungsentwicklung ist in den letzten Jahren immer mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Die Babyboomer-Generation gefolgt von einer über Jahrzehnte stagnierenden Geburtenziffer weit unter dem bestanderhaltenden Niveau, die steigende Lebenserwartung und der positive Wanderungssaldo kennzeichnen diese Entwicklung. Die Folgen ziehen sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche: den Arbeitsmarkt, die Sozialversicherung, den Wohnungsmarkt, das Gesundheitssystem, unsere Demokratie. Was sind die Ursachen für diese Entwicklung? Wie genau stellt sich die Situation heute dar? Wie sind die gesellschaftlichen Folgen einzuordnen? In dem Seminar „Ausgewählte Aspekte der demografischen Entwicklung“ werden diese Themen aufgegriffen. Jede Veranstaltung ist in zwei Blöcke unterteilt. Im ersten Block behandeln wir jeweils Elemente demografischen Grundwissens. Im zweiten Block wird auf Wechselwirkungen zwischen Bevölkerungsentwicklung, Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft eingegangen. Neben der inhaltlichen Vertiefung gibt das Seminar auch einen Überblick zu den wesentlichen Datensätzen und den wissenschaftlichen Einrichtungen, die Fragen der demografischen Entwicklung in den Mittelpunkt ihrer Forschung stellen. Das Seminar richtet sich an Studierende, die bereit sind, sich auf ein arbeitsintensives und anspruchsvolles Seminar einzulassen. Für die Veranstaltungen ist eine grundsolide Vorbereitung unabdingbar, da wir ansonsten die Zeit in der Gruppe und die Gespräche mit den geladenen Expertinnen und Experten nicht gewinnbringend nutzen können. Vorkenntnisse im Fachgebiet der Demografie müssen nicht mitgebracht werden, wohl aber Motivation und Zeit, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Teil der aktiven Mitarbeit ist die Vorbereitung auf Diskussionen und das Halten von Vorträgen und einer Moderation zu einem der eingeladenen Gäste sowie das Anleiten der anschließenden Diskussion.

Veranstaltungen

• 18.04.24 Einführung & Grundlagen der Demografie
• 02.05.24 Demografische Entwicklung in Deutschland, in Europa und weltweit
• 23.05.24 Demografie und Geburtenentscheidung
• 13.06.24 Grenzen der Lebenserwartung
• 20.06.24 Zusammenwirken von Demografie, Arbeitsmarkt, Klimaentwicklung und politischer Lage
• 27.06.24 Demografie und soziale Sicherungssysteme

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Standardwerke und Zeitreihen

• Preston, S. H., Heuveline, P., & Guillot, M. (2001). Demography: Measuring and modeling population processes. Blackwell Publishers.
• Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.). (2022). Rentenversicherung in Zeitreihen (28). Deutsche Rentenversicherung Bund.
• United Nations (Hrsg.). (2022). World Population Prospects 2022—Summary of Results (S. 52). United Nations Department of Economic and Social Affairs. https://www.un.org/development/desa/pd/content/World-Population-Prospects-2022

Artikel

• Haan, P., Kemptner, D., & Lüthen, H. (2019). Besserverdienende profitieren in der Rentenversicherung zunehmend von höherer Lebenserwartung [Wochenbericht]. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). https://doi.org/10.18723/diw_wb:2019-23-1
• Lee, R. D., & Carter, L. R. (1992). Modeling and Forecasting U. S. Mortality. Journal of the American Statistical Association, 87(419), 659–671. JSTOR. https://doi.org/10.2307/2290201
• Oeppen, J., & Vaupel, J. W. (2002). Broken Limits to Life Expectancy. Science, 296(5570), 1029–1031. https://doi.org/10.1126/science.1069675
• Perleberg, J. (2022). Notwendige Flexibilisierung: Für eine gerechte Anpassung der Rentenaltersgrenzen ist Gesundheit entscheidend. WZB Mitteilungen, 175, 53–56.
• Vaupel, J. W., & Schwentker, B. (2011). Eine neue Kultur des Wandels–Essay. Aus Politik und Zeitgeschichte, 3–10.
• van Raalte, A. A., Sasson, I., & Martikainen, P. (2018). The case for monitoring life-span inequality. Science, 362(6418), 1002–1004. https://doi.org/10.1126/science.aau5811

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