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Seminar
SoSe 24: Organisierte Körper in der frühsowjetischen Moderne
Werner Boschmann
Kommentar
Techniken der Disziplinierung und Organisation von Körpern sind immer auch Kulturtechniken. Die Oktoberrevolution markiert den Beginn vieler tiefgreifender Umwälzungen, die im Sinne einer umfassenden Machbarkeit der Verhältnisse neben der Umgestaltung ganzer Territorien auch die der Körper einschließen. Neben einer wissenschaftlichen Neuvermessung des Körpers erfährt dieser gleichzeitig eine ideologische Übercodierung im Leitbild des „Neuen Menschen“. Zwischen Politik, Wissenschaften und Künsten der Zeit bilden Körper die "erste Plattform der Revolution" (Fratto 2023) und bieten den Ausgangspunkt für die Steigerung der Produktion und die revolutionäre Neuordnung von Ideen, Dingen und Beziehungen. Gleichermaßen werden sie als Medien latenter Energien der Umwelt verhandelt, was auf eine Entgrenzung der Körper verweist. Das Seminar verfolgt arbeits- und organisationswissenschaftliche, psychologische, philosophische, künstlerische und literarische Perspektiven auf diesen Themenkomplex und thematisiert Konzepte und Metaphern des Körpers als Formen des Übergangs. Schließen
Literaturhinweise
Hagemeister, Michael: „Unser Körper muss unser Werk sein. Beherrschung der Natur und Überwindung des Todes in russischen Projekten des frühen 20. Jahrhunderts“, in Die Neue Menschheit. Biopolitische Utopien in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Hg v. Boris Groys und Michael Hagemeister), Frankfurt a. M., 2005, S. 19–25.
Maye, Harun: „Was ist eine Kulturtechnik?“, in ZMK: Kulturtechnik, Heft 1 (2010), S. 121–135.
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Zusätzliche Termine
Mi, 17.04.2024 16:00 - 18:00 Mi, 24.04.2024 16:00 - 20:00 Mi, 15.05.2024 16:00 - 20:00 Mi, 29.05.2024 16:00 - 20:00 Mi, 12.06.2024 16:00 - 20:00 Mi, 26.06.2024 16:00 - 20:00 Mi, 10.07.2024 16:00 - 20:00