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Vertiefungsseminar
SoSe 24: [Modulthema: Vorstellungswelten] Zwischen Body Politics und Kirchenrecht. Genderperspektiven auf mittelalterliche Scheidungskonflikte
Felix Schaefer
Hinweise für Studierende
Das Modul befasst sich mit epochenspezifischen Fragestellungen und Perspektiven und besteht aus zwei Seminaren zu zwei unterschiedlichen Epochen (Antike, Mittelalter, Frühe Neuzeit und Neueste Geschichte). Beide Seminare müssen ein gemeinsames Modulthema behandeln („Politik“, „Gesellschaft“ oder „Vorstellungswelt“) und in zwei Semestern belegt werden. Das Modul wird mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen (Ordnung von 2020; Studierende aus der BA-Ordnung von 2013 müssen eine Hausarbeit schreiben).
Es dürfen nicht zwei Seminare in einem Semester belegt werden!
Studierende, die im Sommersemester ihr erstes Seminar in diesem Modul besuchen müssen, können sich nicht über Campus Management anmelden.
In diesem Fall schreiben Sie zunächst der dozierenden Person eine E-Mail (mit Angabe Ihrer Matrikelnummer) und lassen sich bestätigen, dass Sie das Seminar besuchen dürfen. Diese Information wird dann von der dozierenden Person an das Institutsbüro weitergegeben und von dort dem Studienbüro mitgeteilt. Schließen
Kommentar
Im christlichen Europa versuchten Scheidungen das Unmögliche. Die sakramentale Unauflösbarkeit der Ehe schuf eine kirchenrechtliche Hürde, die dazu führte, dass Scheidungsversuche mit scharfsinnigen Argumenten, skandalösen Vorwürfen und brutalen Maßnahmen einhergingen. Eine besonders unrühmliche Rolle in den bisweilen zu europäischen Herrschaftskrisen anwachsenden Scheidungskonflikten am Hof spielten Königinnen. Sie wurden nicht nur von Herrschern verlassen, des Ehebruchs und der sexuellen Devianz bezichtigt, vom Hof vertrieben oder weggesperrt und bei Fluchtversuchen gejagt. Der weibliche Körper wurde auch Gegenstand theologischer Debatten, die über die physiologische Gesundheit, die Fruchtbarkeit und das sexuelle Verhalten der Herrscherfrauen diskutierten (und mit unter haarsträubend spekulierten) und diese an biblischen Vorbildern wie Maria und Susanna maßen. Entsprechend begreift die jüngere Forschung Scheidungskonflikte als ein diskursives wie praktisches Zusammenspiel von Recht, Macht, Körper und Gender. Das Seminar möchte diese Ansätze zunächst konzeptionell aufarbeiten und die body politics von Scheidungsversuchen insbesondere aus den kirchenrechtlichen Quellen herauslesen. Unter Rückgriff auf literarische Quellen am Hof will das Seminar außerdem die weibliche Opferrolle in Scheidungskonflikten hinterfragen und stattdessen die agency von Frauen in den Machtkämpfen um (ihre) Körper rekonstruieren. Im Zentrum stehen hierbei drei skandalöse Paare des 9. bis 16. Jahrhunderts: Lothar II. und Theutberga, Heinrich IV. und Bertha, Heinrich VIII. und Katharina.
Achtung: Dieses Seminar wird aller Voraussicht nach als Online-Veranstaltung angeboten.
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14 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 16.04.2024 18:00 - 20:00
Di, 23.04.2024 18:00 - 20:00
Di, 30.04.2024 18:00 - 20:00
Di, 07.05.2024 18:00 - 20:00
Di, 14.05.2024 18:00 - 20:00
Di, 21.05.2024 18:00 - 20:00
Di, 28.05.2024 18:00 - 20:00
Di, 04.06.2024 18:00 - 20:00
Di, 11.06.2024 18:00 - 20:00
Di, 18.06.2024 18:00 - 20:00
Di, 25.06.2024 18:00 - 20:00
Di, 02.07.2024 18:00 - 20:00
Di, 09.07.2024 18:00 - 20:00
Di, 16.07.2024 18:00 - 20:00
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