13604 Seminar

SoSe 24: Künstlerische Infrastruktur Dakars: Positionen und Strömungen im 20. und 21. Jahrhundert

Anna Helfer

Kommentar

Am westlichsten Punkt Afrikas liegt Senegals Hauptstadt Dakar, die vielen durch die seit 1992 stattfindende erste Afrika-Biennale, der DAK’ART bekannt ist. Dabei ist die Biennale von Dakar nur Teil einer vielfältigen Kunstszene und Kunstgeschichte Senegals. Museen, Galerien, Künstlerstudios, aber vor allem, eine lebendige und urbane Kunstszene machen Dakar zu einer vielseitigen Kunststadt. Diese aktive Kunstszene geht unter anderen zurück auf das kulturpolitische Engagement des ersten Präsidenten Léopold Sédar Senghors, der zwischen 1960-1980 massiv in die künstlerische Infrastruktur Senegals investierte und die Kunsthochschule École de Dakar und das Festival des Arts Nègres ins Leben rief. Die Senghorsche Négritude-Philosophie, eine künstlerisch-politische Emanzipationsbewegung, die eine von Sklavereigeschichte und Kolonialismus brutal negierte Kultur durch die Künste rehabilitieren wollte, bildete dabei einen Ausgangspunkt für künstlerische Debatten und Praxen, die z. T. noch bis in die Gegenwart reichen. Das Seminar wird diese und andere künstlerische Bewegungen in den Blick nehmen und einen Überblick über die verschiedenen künstlerischen Positionen und Kunstströmungen und ihre sozial-politischen Kontexte geben. Von der sufistischen Hinterglasmalerei Ende des 20. Jahrhundert über Kunstpraktiken der École de Dakar, aktivistischer Kollektive wie Laborator Agit’Art und Urban-Art Bewegungen wie Sét-Sétal der 1970/80er-Jahre bis hin zu aktuellen Positionen wie Yataal Art und Dakarmorphose und der DAK‘ART, gibt das Seminar einen Überblick über Senegals Kunstentwicklungen im 20. Und 21. Jahrhundert. Schließen

Literaturhinweise

Koyo Kouch, ed., Word, Word, Word. Issa Samb and the Undecipherable Form (2013); Mamadou Diouf, Engaging Postcolonial Cultures. African Youth and Public Space (2003); Clémentine Deliss/Mutumba, eds., El Hadji Sy: Painting, Performances, and Politics (2015); Joanna Grabski, The Historical Intervention and Contemporary Practice of Modern Senegalese Art. Three Generations of Artists in Dakar (2003); Elizabeth Harney, In Senghor's Shadow. Art, Politics, and the Avant-Garde in Senegal, 1960–1995 (2002); Roberts/Roberts-Nooter, A Saint in the City. Sufi Arts of Urban Senegal (2003); Rashead/Ekpo eds., Beyond Negritude. Senghor’s Vision for Africa (2010); Verena Rodatus, Postkoloniale Positionen? Die Biennale Dak’art im Kontext des internationalen Kunstbetriebs (2013) Schließen

Zusätzliche Termine

Mo, 15.04.2024 12:00 - 14:00

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