15031 Proseminar

Perspektiven der Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit

Mounir Zahran

Kommentar

Was ist Gerechtigkeit? Ist Gerechtigkeit ein universelles Prinzip oder hängt sie von historischen, kulturellen und sozialen Kontexten ab? Können wir Gerechtigkeit als Ideal unabhängig von bestehenden Ungerechtigkeiten denken, oder bedingen sich beide Konzepte gegenseitig? Liegt Ungerechtigkeit in der Abwesenheit von Gerechtigkeit oder haben beide Phänomene eigenständige Merkmale? Woran erkennt man Gerechtigkeit, und welche institutionellen sowie moralischen Bedingungen müssen erfüllt sein, damit eine Handlung, eine Struktur oder eine Gesellschaft als gerecht bezeichnet werden kann? In diesem Seminar werden wir uns zudem mit verschiedenen Arten von Gerechtigkeit auseinandersetzen: Verteilungsgerechtigkeit, Verfahrensgerechtigkeit und Chancengerechtigkeit. Wir werden fragen: Wie kann Gerechtigkeit in pluralistischen Gesellschaften gestaltet werden, in denen unterschiedliche Auffassungen von Moral, Freiheit und Gleichheit bestehen? Und um zum "bigger picture" zu kommen: Was macht eine Gesellschaft gerecht? Sind es die individuellen Handlungen ihrer Mitglieder oder die Strukturen, in denen sie leben? Kann eine Gesellschaft gerecht sein, selbst wenn einige ihrer Mitglieder Ungerechtigkeit erfahren? Was bedeutet es, wenn Gerechtigkeit als Gleichheit von Rechten und Chancen interpretiert wird? Und wie verhält sich Gerechtigkeit zu anderen Werten wie Freiheit, Sicherheit und Wohlstand? Auch die Frage der politischen Systeme wird eine zentrale Rolle spielen: Können demokratische Institutionen per se als gerecht gelten, oder gibt es auch ungerechte Demokratien? Kann eine Autokratie gerecht sein, wenn sie materielle Gerechtigkeit schafft, aber politische Freiheiten einschränkt? Im Laufe des Seminars werden wir Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit aus der Perspektive von drei zentralen Denkerinnen und Denkern des 20. und 21. Jahrhunderts betrachten: John Rawls, Judith Shklar und Michael Walzer. Das Format des Blockseminars bietet die Möglichkeit, die Konzepte und Ansätze auch außerhalb der Seminartexte zu diskutieren und über theoretische Überlegungen hinaus praxisrelevante Fragen zu stellen: Wie lassen sich die erarbeiteten Gerechtigkeitstheorien – und auch individuelle eigene Ansichten gegenüber Gerechtigkeit – auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie soziale Ungleichheit, Migration oder Klimagerechtigkeit anwenden? Welche politischen und institutionellen Reformen sind nötig, um Gerechtigkeit in einer globalisierten Welt zu fördern? Schließen

7 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 18.10.2024 14:00 - 16:00
Online

Dozenten:
Mounir Zahran

Fr, 10.01.2025 14:00 - 18:30

Dozenten:
Mounir Zahran

Räume:
2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

Sa, 11.01.2025 14:00 - 18:30

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2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

Fr, 17.01.2025 14:00 - 18:30

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Mounir Zahran

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2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

Sa, 18.01.2025 14:00 - 18:30

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Mounir Zahran

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2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

Fr, 31.01.2025 14:00 - 18:30

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Mounir Zahran

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2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

Sa, 01.02.2025 14:00 - 18:30

Dozenten:
Mounir Zahran

Räume:
2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

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