The free bird of trans being: Sociological and anthropological investigations into trans being in Latin America / Der freie Vogel des trans* Seins: Soziologische und anthropologische Bestimmungen von trans* Sein in Lateinamerika
Myriam Sauer, Ximena Alba Villalever (ab Januar 2025)
Hinweise für Studierende
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Kommentar
Being trans in Latin America has many different forms of embodiment and existence. Well known is the term travesti, which is rejected by some trans feminine people, but is also used openly and proudly used by many others. At the same time, there are countless other trans ways of being that have been neglected, such as trans masculine expressions. Due to a history of brutal oppression and persecution that continues to this day, being trans in Latin America is characterized by loss and hopelessness. But being trans is also, as Camila Sosa Villada states in her novel Las Malas, “a celebration.” In this seminar, we will explore the various forms of trans gender existence in Latin America. We will draw on sociological and anthropological tools and look at the power structures that currently restrict, but also enable, trans* existence in Latin America. The seminar has two foci: a cultural studies focus, which is reflected in our interest in aesthetic texts and films; and a social science focus, which pays particular attention to questions of development theory and concepts: To what extent are trans rights politically and institutionally codified, how are trans people excluded? How are exclusion and inclusion produced, how does this manifest itself socio-economically, and what are the implicit colonial assumptions behind this entrenchment? What international contexts of social and economic politics affect the existence of trans people in Latin America? The corpus of our research is diverse and draws on theoretical and aesthetic texts that we will examine together. We will engage with novels such as Las Malas or La mucama de omicunlé by Rita Indiana, but also with trans* theorizing (e.g. Marlene Wayar, Santana, Haritaworn/Snorton) in order to work out under which socio-economic conditions gender non-conforming life is possible and impossible in Latin America. In this seminar we will explore the different forms of trans* gender existence in Latin America. We will draw on a sociological, anthropological and literary-theoretical toolkit to do so and look at the power structures that currently restrict, but also enable, trans* existence in Latin America. No prior knowledge of trans studies is necessary, and everyone is welcome. / Trans Sein in Lateinamerika kennt unterschiedlichste Formen von Verkörperung und Dasein. Berühmt ist der Terminus travesti, der von manchen trans femininen Personen zurückgewiesen, von vielen aber auch offen und stolz verwendet wird. Gleichsam existieren zahllose andere trans Daseinsformen, die bisher vernachlässigt wurden, wie etwa trans maskuline Ausdrucksweisen. Aufgrund einer Geschichte der brutalen Unterdrückung und Verfolgung, die bis heute anhält, ist trans Sein in Lateinamerika von Verlust und Hoffnungslosigkeit geprägt. Ebenso aber ist trans Sein auch, wie Camila Sosa Villada in ihrem Roman Las Malas festhält, „ein Fest“. In diesem Seminar werden wir die verschiedenen Formen trans geschlechtlicher Existenz in Lateinamerika erkunden. Wir greifen dafür auf ein soziologisches und anthropologisches Instrumentarium zurück und befassen uns mit den Machtstrukturen, die trans* Sein in Lateinamerika gegenwärtig einschränkt, aber auch ermöglicht. Das Seminar weist zwei Foki auf: einen kulturwissenschaftlichen, der sich im Interesse an ästhetischen Texten und Filmen reflektiert; sowie einen sozialwissenschaftlichen, der besonderes Augenmerk auf Fragen der Entwicklungstheorie und –konzepte legt: Inwieweit werden trans Rechte politisch und institutionell festgeschrieben, wie werden trans Personen ausgeschlossen? Wie werden Ausschluss und Einschluss produziert, wie manifestiert sich dies sozioökonomisch, und was sind die impliziten kolonialen Annahmen hinter dieser Vermachtung? Welche internationalen Zusammenhänge sozialer und ökonomischer Politik wirken auf die Existenz von trans Personen in Lateinamerika? Der Korpus unserer Untersuchungen ist vielfältig und speist sich aus theoretischen und ästhetischen Texten, die wir gemeinsam untersuchen werden. Wir befassen uns mit Romanen wie Las Malas oder La mucama de omicunlé von Rita Indiana, ebenso aber mit trans* Theoriebildung (z.B. Marlene Wayar, Santana, Haritaworn/Snorton), um herauszuarbeiten, unter welchen sozioökonomischen Bedingungen geschlechtlich non-konformes Leben in Lateinamerika möglich und unmöglich ist. In diesem Seminar werden wir die verschiedenen Formen trans* geschlechtlicher Existenz in Lateinamerika erkunden. Wir greifen dafür auf ein soziologisches, anthropologisches und literaturtheoretisches Instrumentarium zurück und befassen uns mit den Machtstrukturen, die trans* Sein in Lateinamerika gegenwärtig einschränkt, aber auch ermöglicht. Der Korpus unserer Untersuchungen ist vielfältig und speist sich aus theoretischen und ästhetischen Texten, die wir gemeinsam untersuchen werden. Wir befassen uns mit Romanen wie Las Malas oder La mucama de omicunlé von Rita Indiana, ebenso aber mit trans* Theoriebildung (z.B. Marlene Wayar), um herauszuarbeiten, unter welchen Bedingungen geschlechtlich non-konformes Leben in Lateinamerika möglich ist.
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