14050 Einführungskurs

Gedächtnis und Gewalt

Insa Eschebach

Kommentar

Gesellschaftliche Gruppen und Nationen entwickeln jeweils eigene Gedächtnislandschaften und besetzen dieselben historischen Ereignisse retrospektiv mit durchaus unterschiedlichen Deutungen. Auch nach den Gewalterfahrungen des Zweiten Weltkrieges, in dem 66 Millionen Menschen ums Leben kamen, hat sich in Europa kein kohärentes Gedächtnis durchgesetzt. Gedächtnis ist ein wichtiger Marker für „Identität und moralische Verfasstheit von Kollektiven und Nationen“ (Radonic / Uhl). Vor diesem Hintergrund bietet der Kurs eine Einführung in unterschiedliche Theorien des Gedächtnisses. Diskutiert wird „Gedächtnis“ als Begriff und Konzept sowie als ein gesellschaftliches Praxis- und Konfliktfeld. Behandelt werden Fragen wie: Was bedeutet „negatives Gedächtnis“ (Knigge)? Wie unterscheiden sich Theorien wie die des kollektiven Gedächtnisses (Halbwachs) vom sozialen Gedächtnis (Burke / Welzer) bzw. vom kulturellen oder religiösen Gedächtnis (Assmann)? Thematisiert werden auch Ansätze wie die der gegenläufigen Gedächtnisse (Diner) und der multidirektionalen Erinnerung (Rothberg) aber auch - last but not least - die Gedächtnistheorien von Bergson und Nietzsche. Die Erinnerung an Gewalterfahrungen ist für die jüdische und christliche Religion von konstitutiver Bedeutung; die hebräische Bibel erwähnt das Verb zachar (erinnern) nicht weniger als 169 Mal. Der Kurs geht daher auch der Frage nach, wie sich das Bewusstsein von der Notwendigkeit der Erinnerung religiös vermittelt. Schließen

Literaturhinweise

Ljiljana Radonic / Heidemarie Uhl (Hg.), Gedächtnis im 21. Jahrhundert. Zur Neuverhandlung eines kulturwissenschaftlichen Leitbegriffs, Bielefeld 2016. Yosef Hayim Yerushalmi, Zachor: Erinnere Dich! Jüdische Geschichte und jüdisches Gedächtnis, Berlin 1988. Jan Assmann, Religion und kulturelles Gedächtnis. Zehn Studien, München 2018. Schließen

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