16911 Seminar

Nationalsozialismus im Film

Muriel Ernestus

Kommentar

Thema: Drei Wochen vor dem Zusammenbruch des Hitler-Regimes versuchte Propagandaminister Goebbels den Kampfgeist seiner Mitarbeiter mit der Aussicht auf filmische Unsterblichkeit zu stärken: Wer jetzt durchhalte, werde vielleicht in der Zukunft gewürdigt als Held „in einem schönen Farbfilm, über die schrecklichen Tage […], die wir durchleben“. Über 70 Jahre später gibt es in der Tat unzählige Filme, die sich mit den „schrecklichen Tagen“ der Nazi-Herrschaft auseinandersetzen. Keine andere Phase der Geschichte ist auch nur annähernd so häufig in Spiel- und Dokumentarfilmen behandelt worden wie die Jahre zwischen Hitlers Ernennung zum Reichskanzler 1933 und dem Zusammenbruch des Nazi-Regimes mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Entsprechend groß und heterogen ist das Spektrum der filmischen Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus, das von Melodramen über Dokumentarfilme bis hin zu bitterbösen Satiren reicht. Dass Goebbels die meist antifaschistischen Filme geschätzt, geschweige denn sie als „schöne Farbfilme“ betrachtet haben würde, ist zum Glück auszuschließen. Trotz der großen Zahl der sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigenden Filme ist seine filmische Behandlung von jeher ein heikles Thema. Das gilt insbesondere für den Genozid an der jüdischen Bevölkerung Europas, dessen unfassbare Grausamkeit grundsätzliche Fragen der Darstellbarkeit aufwirft. Programm: Das Seminar gibt einen Überblick über ganz unterschiedliche filmische Ansätze der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Es gliedert sich in vier Teile: Im einführenden ersten Teil werden wir zunächst gemeinsam wesentliche Merkmale nationalsozialistischer Ideologie und Herrschaft herausarbeiten und uns mit der Rolle von Propaganda im NS-Staat beschäftigen. Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen der Filmanalyse untersuchen wir im zweiten Teil Propagandatechniken in faschistischen wie antifaschistischen Filmen, die zwischen 1933 und 1945 entstanden sind. Im dritten Teil vergleichen wir unterschiedliche Versuche einer filmischen Repräsentation der Shoah. Der letzte Teil widmet sich dann neueren Filmen wie „Inglourious Basterds“, die Geschichte auf unorthodoxe Weise neu erfinden. Die im Seminar behandelten Filme sind überwiegend kostengünstig über Streaming-Portale zugänglich und müssen zuhause eigenständig gesichtet werden. Im Seminar analysieren wir dann gemeinsam exemplarisch Schlüsselszenen. Für wen ist der Kurs geeignet? Das Seminar wendet sich an Gaststudierende aller Fächer. Neben Deutschkenntnissen von mindestens B 1 (GER) sollten Sie Interesse an der Filmanalyse haben. Bitte stellen Sie sich darauf ein, zu den behandelten Filmen begleitende Texte im Umfang von etwa 10 Seiten pro Woche zu lesen. Studien- und Prüfungsleistungen: Um 5 ECTS-Credits zu erhalten, müssen Sie regelmäßig aktiv teilnehmen (in mindestens 14 der 16 Sitzungen); die behandelten Filme und Texte gut kennen; in einer Arbeitsgruppe ein Sitzungsprotokoll anfertigen und vorstellen; die Klausur bestehen (90 Min.). Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Anwesenheit in mindestens einer der beiden ersten Seminarsitzungen. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 16.10.2024 12:00 - 14:00

Dozenten:
Dr. Muriel Ernestus

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JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

Mi, 23.10.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 30.10.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 06.11.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 13.11.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 20.11.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 27.11.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 04.12.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 11.12.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 18.12.2024 12:00 - 14:00

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Mi, 08.01.2025 12:00 - 14:00

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Mi, 15.01.2025 12:00 - 14:00

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Mi, 22.01.2025 12:00 - 14:00

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Mi, 29.01.2025 12:00 - 14:00

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Mi, 05.02.2025 12:00 - 14:00

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Mi, 12.02.2025 12:00 - 14:00

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