17081
Proseminar
Die Romantik in Spanien
Dirk Brunke
Kommentar
Der Begriff der Romantik wird heute in allerlei Zusammenhang gebracht. Gerade in der Popkultur unserer Gegenwart scheint die Etikettierung ‚romantisch‘ weiterhin omnipräsent zu sein und vorgeprägte Erwartungen zu aktivieren. Doch was bedeutet romantisch im eigentlichen Sinne? Schließlich bezeichnet ‚Romantik‘ eine gesamteuropäische Kulturepoche, die, von Deutschland und Frankreich ausgehend, das 19. Jahrhundert maßgeblich geprägt hat.
Um diese Frage zu diskutieren, werden im Rahmen des BA-Proseminars kanonische Texte einer Analyse und kulturhistorischen Kontextualisierung unterzogen. Wir werden uns zunächst die zentralen Manifeste der spanischen Romantik erarbeiten, vor allem vor ihrem gesamt-europäischen Hintergrund, um sodann die wegweisenden Werke der romantischen Schule zu diskutieren. Dabei wird anhand der Lyrik von José de Espronceda der romantische Freiheitsbegriff und anhand von Gustavo Adolfo Bécquer das romantische Liebesverständnis diskutiert. Anhand der sogenannten cuadros de costumbre (etwa: Sittenbild) können zwei Grundpositionen der Romantik – konservativ auf der einen und progressiv-liberal auf der anderen Seite – verständlich werden, an denen die kultur-politische Standortbestimmung Spaniens im europäischen Kontext ablesbar ist. Die breitenwirksamste Gattung jedoch ist das Drama. Die Bühnenerfolge des Duque de Rivas (Don Álvaro o la fuerza del sino) und José Zorrillas (Don Juan Tenorio) können herangezogen werden, um zwei Kernprobleme der Romantik zu besprechen: Zum einen das spannungsreiche Verhältnis zwischen Tradition und Modernität, und zum anderen die Frage nach der Deutungshoheit des Christentums in einer sich weiter säkularisierenden Welt. Die Figur des Don Juan öffnet außerdem Raum für Fragen, die gerade unser landläufiges Verständnis von ‚Romantik‘ revidieren können: Kann ein rücksichtsloser Verführer zugleich ein Romantiker sein?
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Um diese Frage zu diskutieren, werden im Rahmen des BA-Proseminars kanonische Texte einer Analyse und kulturhistorischen Kontextualisierung unterzogen. Wir werden uns zunächst die zentralen Manifeste der spanischen Romantik erarbeiten, vor allem vor ihrem gesamt-europäischen Hintergrund, um sodann die wegweisenden Werke der romantischen Schule zu diskutieren. Dabei wird anhand der Lyrik von José de Espronceda der romantische Freiheitsbegriff und anhand von Gustavo Adolfo Bécquer das romantische Liebesverständnis diskutiert. Anhand der sogenannten cuadros de costumbre (etwa: Sittenbild) können zwei Grundpositionen der Romantik – konservativ auf der einen und progressiv-liberal auf der anderen Seite – verständlich werden, an denen die kultur-politische Standortbestimmung Spaniens im europäischen Kontext ablesbar ist. Die breitenwirksamste Gattung jedoch ist das Drama. Die Bühnenerfolge des Duque de Rivas (Don Álvaro o la fuerza del sino) und José Zorrillas (Don Juan Tenorio) können herangezogen werden, um zwei Kernprobleme der Romantik zu besprechen: Zum einen das spannungsreiche Verhältnis zwischen Tradition und Modernität, und zum anderen die Frage nach der Deutungshoheit des Christentums in einer sich weiter säkularisierenden Welt. Die Figur des Don Juan öffnet außerdem Raum für Fragen, die gerade unser landläufiges Verständnis von ‚Romantik‘ revidieren können: Kann ein rücksichtsloser Verführer zugleich ein Romantiker sein?
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16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 15.10.2024 16:00 - 18:00
Di, 22.10.2024 16:00 - 18:00
Di, 29.10.2024 16:00 - 18:00
Di, 05.11.2024 16:00 - 18:00
Di, 12.11.2024 16:00 - 18:00
Di, 19.11.2024 16:00 - 18:00
Di, 26.11.2024 16:00 - 18:00
Di, 03.12.2024 16:00 - 18:00
Di, 10.12.2024 16:00 - 18:00
Di, 17.12.2024 16:00 - 18:00
Di, 07.01.2025 16:00 - 18:00
Di, 14.01.2025 16:00 - 18:00
Di, 21.01.2025 16:00 - 18:00
Di, 28.01.2025 16:00 - 18:00
Di, 04.02.2025 16:00 - 18:00
Di, 11.02.2025 16:00 - 18:00
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