17629
Vertiefungsseminar
I walked with an AI
Jasper Stratil Michael Ufer
Kommentar
Als eine ‚Psychomechanik‘ oder einen ‚geistigen Automaten‘ fasst Gilles Deleuze am Ende von Das Zeit-Bild das Kino zusammen, das sich entsprechend gerade in seinen Figurationen von Automaten selbst reflektiere – insbesondere in seinen historischen Wandlungen als Medium, das heißt auch in seiner sich wandelnden Stellung zu seinem Publikum. ‚Maschinenmenschen‘ stellen nicht nur vor die Frage der Zukunft der Menschheit, indem sie die Frage nach dem Verhältnis zum Un- und Übermenschlichen aufwerfen, sondern dabei auch vor die Frage der Zukunft, und also Geschichte, des Kinos. Nicht zufällig führt dieser Gedanke Deleuze auch, und das Jahre vor der gründlichen Digitalisierung der Medienlandschaft, zu Spekulationen über den ‚elektronischen Automatismus‘ und das ‚digitale Bild‘, die sich in Gestalt kybernetischer ‚Rechen- und Denkmaschinen, Regelungs- und Rückkopplungsmaschinen‘ selbst denken.
Das Kinematografische selbst zeugt also von künstlicher Intelligenz und bezeugt sich seit jeher in Bildern künstlicher Intelligenzen; und dieser Zusammenhang erübrigt sich nicht, sondern erneuert sich mit der Frage nach dem Post-Kinematografischen und der aktuellen Proliferation künstlicher Intelligenz. Das Seminar wird diesen filmhistorischen und medientheoretischen Anspruch ernst nehmen, der sich für den Blick auf (post-)kinematografische Figurationen künstlicher Intelligenz von (nicht nur) METROPOLIS (1927) bis BLADE RUNNER 2049 (2017) ergibt. Durch die intensive analytische Auseinandersetzung mit einem Querschnitt durch die Filmgeschichte künstlicher Intelligenz und die genaue Lektüre und Diskussion einschlägiger Theorien zum Thema soll eine vertiefte Einsicht entwickelt werden sowohl in unsere gegenwärtige mediale Situation als auch in die Traditionslinien, aus denen sie sich speist, die sie fortsetzt und mit denen sie mitunter bricht.
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32 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
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