Literatur der Goethezeit (1770-1830)
Jiachuan Li
Kommentar
Die Goethezeit (1770-1830) gilt als eine der glanzvollsten Epochen der deutschsprachigen Literatur. In dieser Zeit wurden die drei Hauptgattungen Epik, Lyrik und Drama theoretisch und systematisch gefestigt. Zugleich war es eine Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und politischer Umbrüche: Aufklärung, Französische Revolution und Industrielle Revolution prägten das Denken und die kulturellen Strömungen. Ähnlich wie in der Gegenwart gerieten bestehende Ordnungen ins Wanken, während sich neue Strukturen noch nicht vollständig etabliert hatten. In diesem Seminar werden wir uns mit der Literatur der Goethezeit im historischen Kontext auseinandersetzen und uns dabei auf eine zentrale Fragestellung konzentrieren: Welche Funktionen übernimmt Literatur in Zeiten gesellschaftlichen Wandels?
Das Seminar geht über die Werke Johann Wolfgang von Goethes hinaus und behandelt weitere zentrale literarische Texte der Epoche, darunter Werke von Friedrich Schiller, E. T. A. Hoffmann und Joseph von Eichendorff. Im Mittelpunkt des Seminars stehen die Romane und die Erzählprosa der Epoche, wobei auch die Entwicklungen in der Lyrik und im Drama berücksichtigt werden. Mit Hilfe der Erzähltheorie, wie sie z.B. in der Einführung von Matías Martínez und Michael Scheffel vorgestellt wird, werden die ausgewählten Erzähltexte und ihre gattungsspezifischen Merkmale der Epoche analysiert.
Begleitende Seminarlektüre: Matias Martinez/Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 11. Aufl., München 2020.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung