WiSe 24/25  
Dahlem School o...  
Fach 1 Deutsch  
Lehrveranstaltung

Masterstudiengang für ein Lehramt an Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien (ab WiSe 23/24)

Fach 1 Deutsch

0544b_m37
  • Sprachstruktur

    0033fB3.1
    • 16659 Seminar
      Sprachstruktur: Wortstruktur (N.N.)
      Zeit: Do 08:30-10:00 (Erster Termin: 17.10.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar geht es um den Unterschied zwischen einfachen und komplexen Wörtern und die Frage, auf welche Art Wörter komplex sein können, also eine interne Struktur haben. Dazu werden wir uns mit den beiden großen Teilgebieten der Morphologie, Wortbildung und Flexion, beschäftigen, aber auch Schnittstellen von der Wortstruktur zur Syntax, zur Phonologie und zur Graphematik betrachten. Wir lesen sowohl Ausschnitte aus einführenden Lehrwerken als auch erste fachwissenschaftliche Artikel. Dabei lernen Sie einerseits den Umgang mit theoretischen Analysen und Modellen, andererseits üben Sie aber auch die eigenständige sprachwissenschaftliche Analyse.

    • 16660 Seminar
      Sprachstruktur: Die Analyse von Sätzen (N.N.)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In dieser Veranstaltung werden wir uns mit der syntaktischen Analyse beschäftigen. Ziel ist es, dass die Teilnehmenden Satzstrukturen unterschiedlichster Sprachdaten systematisch verstehen und beschreiben können. Dabei werden theoretische Grundlagen erworben und wiederholt. 
      Zum Ende des Seminars haben die Teilnehmenden sowohl das Handwerkszeug für empirische Untersuchungen mit syntaktischem Bezug im wissenschaftlichen Bereich als auch eine verbesserte Argumentationskompetenz für Grammatikunterricht und Fehleranalysen in der Schule.
      Auf dem Weg zu diesen Zielen behandeln wir Grundbegriffe der Syntax, syntaktische Kategorien und klassische Analyseverfahren (Baumgraphen, topologisches Modell), aber auch Problemfelder der traditionellen Grammatik, wie die Polykategorialität von Wortarten, unterschiedliche Klassifikationen von Wortarten und Probleme der Operationalisierbarkeit von Satzgliedern. Auch spielen Zweifelsfälle und andere konkrete syntaktische Phänomene der Alltagssprache eine Rolle, die wir mithilfe linguistischer Grundlagenforschung einzuordnen versuchen. Die Theorien zur Erfassung der Phänomene werden anhand sprachlicher Daten vermittelt. 
      Auch methodologische Aspekte werden durch die Lektüre einschlägiger und aktueller Forschungsliteratur vertieft.

    • 16661 Seminar
      Sprachstruktur: Einführung in die Syntax (Andreas Pankau)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieser Kurs wird auf Basis des Deutschen einen Überblick über die Syntax geben. Der Kurs ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil des Kurses (ca. 7 Sitzungen) werden grundlegendste Konzepte zur syntaktischen Beschreibung eingeführt (Baumstrukturen, Konstituenten, Phrasen, CP-Modell des Satzes). Im zweiten Teil (ca. 7 Sitzungen) werden wir uns entweder mit einer Reihe von einschlägigen syntaktischen Phänomenen des Deutschen beschäftigen (Topiks im Mittelfeld, gespaltene XP, Rattenfängerkonstruktionen bei Relativsätzen, usw.), oder ein syntaktisches Phänomen genauer diskutieren (z.B. gespaltene Phrasen). Die Wahl hängt von den Präferenzen der Kursteilnehmer statt. Egal, welche Option gewählt wird, werden wir uns erarbeiten, inwieweit sich diese(s) Phänomen€ mit dem Instrumentarium aus dem ersten Teil erfassen lassen. Falls dann noch Zeit ist, können wir einen Einblick in die Schnittstellen der Syntax mit anderen sprachlichen Ebenen verschaffen (Dialektsyntax, Syntax und Typologie, Syntax von Gebärdensprachen usw.) oder Themen behandeln, die sich die Teilnehmer wünschen.

      Als Literatur für den ersten Teil dient:
      Carnie, Andrew. 2013. Syntax – A Generative Introduction. Third edition. Malden (MA): Blackwell Publishing.
      Die Literatur für den zweiten Teil wird im Laufe des Semesters bekannt gegeben. Alle Literatur wird über den entsprechenden blackboard-Kurs verfügbar gemacht.

      Aktive und regelmäßige Teilnahme wird durch aktive und regelmäßige Teilnahme erworben sowie durch das Bestehen eines Tests am Ende des ersten Teils. Für die Modulprüfung muss zusätzlich zum Test eine Hausarbeit geschrieben werden. Der Kurs läuft so ab, dass ich zu jeder Sitzung Fragen online über blackboard hochlade, die die Teilnehmer nur beantworten können, wenn Sie die Lektüre zu der jeweiligen Sitzung gelesen habe. 

  • Sprachfunktion

    0033fB3.2
    • 16662 Seminar
      Sprachfunktion (Laura Anna Ciaccio)
      Zeit: Do 10:00-12:00 (Erster Termin: 17.10.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Seminar soll als Einführung in die experimentelle Sprachforschung, insbesondere in Bezug auf psycho- und neurolinguistische Forschung, dienen. Nach einer Einführung in die grundlegenden Methoden des Experimentierens wird aktuelle Forschung zu den Mechanismen der Sprachverarbeitung im Gehirn präsentiert und diskutiert. Der Hauptfokus liegt dabei auf den Lern- und Verarbeitungsmechanismen von Wörtern und Konzepten. Neben den Lern- und Verarbeitungsmechanismen der Erstsprache bietet das Seminar auch Einblicke in die mehrsprachige und gestörte Sprachverarbeitung.

      Neben dem inhaltlichen Erkenntnisgewinn zu spezifischen Fragestellungen aus der psycho- und neurolinguistischen Forschung soll auch geübt werden, empirische Studien im Allgemeinen zu interpretieren und kritisch zu hinterfragen. Die Veranstaltung ist interaktiv gestaltet und wird Kleingruppenübungen sowie Diskussionssitzungen beinhalten. 

      Wichtig: Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die neuere Forschungsliteratur, die hier behandelt wird, ausschließlich auf Englisch verfasst ist. 

    • 16663 Seminar
      Sprachfunktion (Laura Anna Ciaccio)
      Zeit: Do 12:00-14:00 (Erster Termin: 17.10.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Seminar soll als Einführung in die experimentelle Sprachforschung, insbesondere in Bezug auf psycho- und neurolinguistische Forschung, dienen. Nach einer Einführung in die grundlegenden Methoden des Experimentierens wird aktuelle Forschung zu den Mechanismen der Sprachverarbeitung im Gehirn präsentiert und diskutiert. Der Hauptfokus liegt dabei auf den Lern- und Verarbeitungsmechanismen von Wörtern und Konzepten. Neben den Lern- und Verarbeitungsmechanismen der Erstsprache bietet das Seminar auch Einblicke in die mehrsprachige und gestörte Sprachverarbeitung.

      Neben dem inhaltlichen Erkenntnisgewinn zu spezifischen Fragestellungen aus der psycho- und neurolinguistischen Forschung soll auch geübt werden, empirische Studien im Allgemeinen zu interpretieren und kritisch zu hinterfragen. Die Veranstaltung ist interaktiv gestaltet und wird Kleingruppenübungen sowie Diskussionssitzungen beinhalten. 

      Wichtig: Für die Teilnahme ist es notwendig, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die neuere Forschungsliteratur, die hier behandelt wird, ausschließlich auf Englisch verfasst ist. 

    • 16664 Seminar
      Sprachfunktion: Sprache, Kognition und experimentelle Forschungsmethoden (Rosario Tomasello)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 28/130 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wie nehmen wir die Welt um uns herum wahr und wie verstehen wir sie? Beeinflusst das Sprechen einer bestimmten Sprache unsere Wahrnehmung und unser Denken? Warum sind Kinder in der Lage, sehr schnell neue Wörter zu lernen? Wie nutzen wir die Sprache als Mittel der Kommunikation? In diesem Seminar werden wir die linguistischen und kognitiven Mechanismen analysieren, die diesen viel diskutierten linguistischen Phänomenen zugrunde liegen. Sie werden
       
      1) sich mit den grundlegenden Methoden der Psycho- und Neurolinguistik vertraut machen,
      2) theoretische linguistische Modelle der Semantik und Pragmatik diskutieren und
      3) Einblicke in frühere und aktuelle Forschungen zu den kognitiven Mechanismen der Sprachverarbeitung
      4) praktische Sprachliche experimentelle Aufgaben durchführen.
       
      Wichtiger Hinweis: Für die Teilnahme ist es erforderlich, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die hier besprochene aktuelle Forschungsliteratur ausschließlich auf Englisch verfasst ist.

  • Sprachwandel

    0033fB3.3
    • 16665 Seminar
      Sprachwandel (Andreas Pankau)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16666 Seminar
      Sprachwandel (Elena Karagjosova)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.10.2024)
      Ort: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Seminar aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Graphematik, Pragmatik) in Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache behandelt. Im Zentrum steht dabei zunächst die ebenenspezifische Analyse einzelner Phänomene wie z. B. Umlaut als phonetisch motivierte Assimilation oder die schwache Verbflexion. Dabei sollen die Studierenden ihr ebenenspezifisches Wissen aus der Basisphase aktualisieren und aufbauen. Ein zentraler Aspekt des Seminars besteht in der ebenenübergreifenden Betrachtung der Sprachwandelphänomene, wie z.B. die Phonologisierung und Morphologisierung des Umlauts. Die Studierenden sollen systemimmanente Zusammenhänge entdecken, ihre Analysefähigkeit entwickeln sowie Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels diskutieren. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll. Die aktive Teilnahme wird durch Redebeiträge, Übungen und kurze Präsentationen nachgewiesen. Begleitlektüre: Nübling, Damaris et al (2017). Historische Sprachwissenschaft des Deutschen. Eine Einführung in die Prinzipien des Sprachwandels. Tübingen: Narr.

    • 16667 Seminar
      Sprachwandel (Horst Simon)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Grammatik der deutschen Sprache wird in diesem Seminar aus diachroner Perspektive betrachtet. Dabei werden Veränderungen im Sprachsystem auf verschiedenen Systemebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Graphematik, Pragmatik) in Sprachstufen von den Vorläufern des Deutschen bis hin zur Gegenwartssprache behandelt. Im Zentrum steht dabei zunächst die ebenenspezifische Analyse einzelner Phänomene wie z. B. Umlaut als phonetisch motivierte Assimilation oder die schwache Verbflexion. Dabei sollen die Studierenden ihr ebenenspezifisches Wissen aus der Basisphase aktualisieren und aufbauen. Ein zentraler Aspekt des Seminars besteht in der ebenenübergreifenden Betrachtung der Sprachwandelphänomene, wie z.B. die Phonologisierung und Morphologisierung des Umlauts. Die Studierenden sollen systemimmanente Zusammenhänge entdecken, ihre Analysefähigkeit entwickeln sowie Sprachwandeltheorien und übergeordnete Prinzipien des Sprachwandels diskutieren. Nicht zuletzt erlauben die Erkenntnisse zur Sprachgeschichte auch fundierte Erklärungen zu Phänomenen des Gegenwartsdeutschen (wie Dialekten, Schwankungsfällen oder vermeintlichen Unregelmäßigkeiten), was an ausgewählten Beispielen demonstriert werden soll. 
       
      Erwartet werden allwöchentliches Mitdenken sowie das selbständige Lesen von Teilen eines Buchs. Wahrheitszettel oder ähnlich Vorverdautes werden nicht verteilt.

  • Textkompetenz

    0544bA1.1
    • 16710 Hauptseminar
      Heinrich von Kleist: Der zerbrochene Krug - Abiturlektüre und Experiment (Anne Fleig, Irene Pieper)
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Heinrich von Kleists analytisches Drama Der zerbrochne Krug wurde 1806 in Königsberg fertiggestellt und 1808 in Weimar uraufgeführt. Es thematisiert eine Gerichtsszene in einem fiktiven niederländischen Dorf gegen Ende des 17. Jahrhunderts; ihren Ausgangspunkt bildet der nächtliche Vorfall des zerbrochenen Krugs und die darauf bezogene Anklage der Frau Marthe Rull. Der Dorfrichter Adam muss darin einen Prozess gegen sich selbst führen und damit seinen eigenen Fall (im mehrfachen Sinne des Wortes) verhandeln. Das Lustspiel hat bis heute einen festen Platz auf dem Theater und wird jetzt wieder Schullektüre (ab 2026 Abiturthema). Dies nehmen wir zum Anlass für die Kooperation zwischen Fachdidaktik und Fachwissenschaft: Gemeinsam wollen wir Kleists Drama in seinem historischen Kontext erschließen, aber auch aktuelle Bezüge (z.B. #Metoo) erarbeiten, die für ein zeitgemäßes Verständnis wichtig sind. In Verbindung mit der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (StabiLab) werden wir mit der digitalisierten Handschrift des Stücks und weiteren Materialien experimentieren; außerdem werden wir uns der Rolle des Lustspiels in der Schule in diachroner Perspektive zuwenden und dafür ältere und neuere Lehrmaterialien sichten. – Ziel des Seminars ist es, Unterrichtseinheiten für die Sekundarstufe II zu entwickeln, die von der Stabi online zur Verfügung gestellt werden können.
      Literatur zur Vorbereitung: Der zerbrochene Krug. Studienausgabe. Hg. von Bernd Hamacher mit einem Nachwort von Alexander Kosenina. Stuttgart: Reclam 2024.

    • 16971 Seminar
      Textkompetenz Deutsch: Texte flüssig und verstehend lesen (Ruven Stahns)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Mittelpunkt des Seminars stehen Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern im Sekundarstufenalter und deren Förderung im weiterführenden Leseunterricht. Wir klären zunächst, welche Aspekte bei einer umfassenden Bestimmung des Begriffs "Lesekompetenz" aus didaktischer Perspektive zu berücksichtigen sind. Im Anschluss daran werden Verfahren angesprochen, die für die Förderung von Lesekompetenz auf der Prozessebene in Frage kommen. Das wird verbunden mit einer Reflexion von Verfahren, die zur Einschätzung des Lernstands im Lesen zur Verfügung stehen.

    • 16972 Seminar
      Textkompetenz Deutsch: Texte flüssig und verstehend lesen (Ruven Stahns)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Mittelpunkt des Seminars stehen Lesekompetenzen von Schülerinnen und Schülern im Sekundarstufenalter und deren Förderung im weiterführenden Leseunterricht. Wir klären zunächst, welche Aspekte bei einer umfassenden Bestimmung des Begriffs "Lesekompetenz" aus didaktischer Perspektive zu berücksichtigen sind. Im Anschluss daran werden Verfahren angesprochen, die für die Förderung von Lesekompetenz auf der Prozessebene in Frage kommen. Das wird verbunden mit einer Reflexion von Verfahren, die zur Einschätzung des Lernstands im Lesen zur Verfügung stehen.

  • Wahlmodul: Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte B

    0544bA1.11
    • 16711 Hauptseminar
      Hoffmanns Berlin-Erzählungen (Cornelia Ortlieb)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar nimmt Günter de Bruyns Zusammenstellung der ‚Berliner Geschichten‘ E.T.A. Hoffmanns zur Grundlage für je themenspezifisch konturierte eingehende Text-Lektüren. Dabei geht es besonders um die Machart einer ‚doppelten Wirklichkeit‘, Elemente des Phantastischen, der Schauerromantik und eines quasi realistischen Schreibens. Die Berliner Stadtumgebung als Ort, den Hoffmann anschaulich beschreibt und zugleich poetisch verfremdet, wird dabei besonders zu betrachten sein, auch im Hinblick auf das zeitgenössische Theater. Das Seminar soll auch der Erarbeitung geeigneter Themen für eine Bachelorarbeit dienen und entsprechend bei der Themenfindung und gemeinsamen Vorbereitung und Organisation des Schreibprozesses unterstützen. Das Buch muss leihweise über eine Bibliothek besorgt oder (antiquarisch) beschafft werden; in Internet-Antiquariaten ist es für ca. 5-10 Euro zu haben (ZVAB, abebooks, Booklooker, ebay und andere). Ausgewählte Sekundärliteratur wird zudem zu Beginn der Vorlesungszeit über Blackboard bereitgestellt. 
      Literatur:
      E.T.A. Hoffmann: Gespenster in der Friedrichstadt. Berlinische Geschichten, hg. v. Günter de Bruyn, Berlin: Morgenbuch 1996.
      Zur Vorbereitung: 
      Günter de Bruyn: Als Poesie gut. Schicksale aus Berlins Kunstepoche 1787 bis 1807, Frankfurt a.M: Fischer 2006, Günter de Bruyn: Die Zeit der schweren Not. Schicksale aus dem Kulturleben Berlins 1807 bis 1815, Frankfurt a.M.: Fischer 2010, Christine Lubkoll, Harald, Neumeyer (Hg.): E.T.A. Hoffmann Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart: Metzler 2015. 

    • 16712 Hauptseminar
      Literatur und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert (Jürgen Brokoff)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar behandelt anhand konkreter Textanalysen in kultur- und literaturgeschichtlicher Perspektive die wichtigsten Stationen eines deutschsprachigen Antisemitismus, der sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts immer auch literarisch und philosophisch artikuliert hat. Ausgangspunkt sind Texte der sogenannten Berliner Romantik, die in der Formationsphase eines preußisch-deutschen Nationalismus entstanden sind. Weitere Schwerpunkte sind die Verdichtung antisemitischer und antijüdischer Deutungsmuster im 19. Jahrhundert, die Ausprägung eines antisemitischen „kulturellen Codes“ im wilhelminischen Kaiserreich der Jahrhundertwende sowie die sprachlich-literarische Radikalisierung des Antisemitismus im Vorfeld und im Kontext des Nationalsozialismus (1918-1945). Eine Reflexion der spezifischen Bedingungen von Literatur und Antisemitismus nach dem Holocaust  beschließt das Seminar. Im Mittelpunkt der Textarbeit  des Seminars steht die historische Rekonstruktion der literarischen und kulturellen Verfasstheit des Antisemitismus, die angesichts der politischen Implikationen des Phänomens in der ‚dunklen’ Geschichte des 20. Jahrhunderts lange Zeit unterschätzt wurde.

    • 16713 Hauptseminar
      Die Postdramatik und ihre Nachfolge. (Post-)Postdramatische Theatertexte (Annika Becker)
      Zeit: Mo 18:00-20:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Masterseminar widmet sich der Untersuchung und Diskussion postdramatischer Theatertexte sowie ihrer Entwicklung im Kontext des zeitgenössischen Theaters. Postdramatik, ein Begriff, der maßgeblich durch den Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann geprägt wurde, beschreibt eine Theater- und Theatertextform, die sich von den traditionellen dramatischen Strukturen und Erzählweisen entfernt und neue Ausdrucksformen und Ästhetiken erkundet. Gemeinsam werden wir nicht nur die zentralen Merkmale und Spielarten der Postdramatik anhand der Lektüre verschiedener postdramatischer Theatertexte kennenlernen, sondern uns auch mit der Frage befassen, wie das Phänomen „Postdramatik“ sich seit seiner Entstehung in den letzten 25 Jahren ge- und verwandelt hat. Es bleibt zu diskutieren, ob wir nicht längst von einer neuen Form der Post-Postdramatik sprechen müssten, wenn wir den gegenwärtigen Theatertext und seine Eigenheiten betrachten. Teil des Seminars wird ein gemeinsamer Theaterbesuch sein, ggf. auch mehrere.

  • Schulpraktische Studien im Unterrichtsfach Deutsch - Fach 1

    0544bA1.3
    • 16962 Praktikum
      Schulprakt. Studien Deutsch: Praktikumsbetreuung (Ruven Stahns)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe
    • 16963 Praktikum
      Schulprakt. Studien Deutsch (Julia von Dall'Armi)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe
    • 16964 Praktikum
      Schulprakt. Studien Deutsch (Franz Kröber)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe
    • 16965 Praktikum
      Schulprakt. Studien Deutsch (Franz Kröber)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe
    • 16966 Praktikum
      Schulprakt. Studien Deutsch: Praktikum in Schulen (Helmut Otten)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe
    • 16967 Praktikum
      Schulprakt. Studien Deutsch:Praktikum in Schulen (Helmut Otten)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe
    • 16968 Praktikum
      Schulprakt. Stud. Deutsch: Praktikum in Schulen (Anna Ulrike Franken)
      Zeit: -
      Ort: keine Angabe
    • 16957 Seminar
      Schulprakt. Stud. Deutsch: Begleitseminar (Franz Kröber)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 30.01.2024)
      Ort: L 116 Seminarzentrum (Otto-von-Simson-Straße 26)

      Hinweise für Studierende

      Die Termine des Seminars werden in Blöcken absolviert und beginnen bereits vor Beginn der Vorlesungszeit und parallel zum Praktikum. Die Auswahl der Kurse sowie die Kommunikation der Seminartermine erfolgte bereits im Vorbereitungsseminar. Sollten Sie noch keinen Platz erhalten haben, melden Sie sich bitte unter franz.kroeber@fu-berlin.de.

      Kommentar

      Das Seminar verfolgt das Ziel, die unterrichtspraktischen Erfahrungen aus dem Praktikum im Fach Deutsch aus fachdidaktischer Sicht auszuwerten. Zugleich werden die folgenden Themen wiederholt bzw. vertieft: Unterrichtsplanung, Förderung basaler literaler Fähigkeiten, Inklusion und Medienbildung. Die aktive Teilnahme umfasst die Auswertung der Ergebnisse von Schüler:innen sowie die Präsentation von Best-Practice-Beispielen.

      Literaturhinweise

      Brand, Tilman von (2018). Deutsch unterrichten. Einführung in die Planung, Durchführung und Auswertung in den Sekundarstufen. 6., aktual. Aufl. Seelze: Klett/Kallmeyer | Beste, Gisela (Hrsg.) (2015): Deutsch-Methodik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin: Cornelsen.

    • 16958 Seminar
      Schulprakt. Stud. Deutsch: Begleitseminar (Franz Kröber)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 30.01.2024)
      Ort: L 116 Seminarzentrum (Otto-von-Simson-Straße 26)

      Hinweise für Studierende

      Die Termine des Seminars werden in Blöcken absolviert und beginnen bereits vor Beginn der Vorlesungszeit und parallel zum Praktikum. Die Auswahl der Kurse sowie die Kommunikation der Seminartermine erfolgte bereits im Vorbereitungsseminar. Sollten Sie noch keinen Platz erhalten haben, melden Sie sich bitte unter franz.kroeber@fu-berlin.de.

      Kommentar

      Das Seminar verfolgt das Ziel, die unterrichtspraktischen Erfahrungen aus dem Praktikum im Fach Deutsch aus fachdidaktischer Sicht auszuwerten. Zugleich werden die folgenden Themen wiederholt bzw. vertieft: Unterrichtsplanung, Förderung basaler literaler Fähigkeiten, Inklusion und Medienbildung. Die aktive Teilnahme umfasst die Auswertung der Ergebnisse von Schüler:innen sowie die Präsentation von Best-Practice-Beispielen.

      Literaturhinweise

      Brand, Tilman von (2018). Deutsch unterrichten. Einführung in die Planung, Durchführung und Auswertung in den Sekundarstufen. 6., aktual. Aufl. Seelze: Klett/Kallmeyer | Beste, Gisela (Hrsg.) (2015): Deutsch-Methodik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin: Cornelsen.

    • 16959 Seminar
      Schulprakt. Stud. Deutsch: Begleitseminar (Franz Kröber)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 31.01.2024)
      Ort: L 113 Seminarzentrum (ohne Fenster) (Otto-von-Simson-Straße 26)

      Hinweise für Studierende

      Die Termine des Seminars werden in Blöcken absolviert und beginnen bereits vor Beginn der Vorlesungszeit und parallel zum Praktikum. Die Auswahl der Kurse sowie die Kommunikation der Seminartermine erfolgte bereits im Vorbereitungsseminar. Sollten Sie noch keinen Platz erhalten haben, melden Sie sich bitte unter franz.kroeber@fu-berlin.de.

      Kommentar

      Das Seminar verfolgt das Ziel, die unterrichtspraktischen Erfahrungen aus dem Praktikum im Fach Deutsch aus fachdidaktischer Sicht auszuwerten. Zugleich werden die folgenden Themen wiederholt bzw. vertieft: Unterrichtsplanung, Förderung basaler literaler Fähigkeiten, Inklusion und Medienbildung. Die aktive Teilnahme umfasst die Auswertung der Ergebnisse von Schüler:innen sowie die Präsentation von Best-Practice-Beispielen.

      Literaturhinweise

      Brand, Tilman von (2018). Deutsch unterrichten. Einführung in die Planung, Durchführung und Auswertung in den Sekundarstufen. 6., aktual. Aufl. Seelze: Klett/Kallmeyer | Beste, Gisela (Hrsg.) (2015): Deutsch-Methodik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin: Cornelsen.

    • 16960 Seminar
      Schulprakt. Stud. Deutsch: Begleitseminar (Franz Kröber)
      Zeit: Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 31.01.2024)
      Ort: L 113 Seminarzentrum (ohne Fenster) (Otto-von-Simson-Straße 26)

      Hinweise für Studierende

      Die Termine des Seminars werden in Blöcken absolviert und beginnen bereits vor Beginn der Vorlesungszeit und parallel zum Praktikum. Die Auswahl der Kurse sowie die Kommunikation der Seminartermine erfolgte bereits im Vorbereitungsseminar. Sollten Sie noch keinen Platz erhalten haben, melden Sie sich bitte unter franz.kroeber@fu-berlin.de.

      Kommentar

      Das Seminar verfolgt das Ziel, die unterrichtspraktischen Erfahrungen aus dem Praktikum im Fach Deutsch aus fachdidaktischer Sicht auszuwerten. Zugleich werden die folgenden Themen wiederholt bzw. vertieft: Unterrichtsplanung, Förderung basaler literaler Fähigkeiten, Inklusion und Medienbildung. Die aktive Teilnahme umfasst die Auswertung der Ergebnisse von Schüler:innen sowie die Präsentation von Best-Practice-Beispielen.

      Literaturhinweise

      Brand, Tilman von (2018). Deutsch unterrichten. Einführung in die Planung, Durchführung und Auswertung in den Sekundarstufen. 6., aktual. Aufl. Seelze: Klett/Kallmeyer | Beste, Gisela (Hrsg.) (2015): Deutsch-Methodik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin: Cornelsen.

  • Wahlmodul: Lernforschungsprojekt im Unterrichtsfach Deutsch

    0544bA1.9
    • 16975 Seminar
      WM: Lernforschproj. Deutsch: Fachdidaktisches Colloquium (Irene Pieper)
      Zeit: Do 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.10.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Kolloquium soll Raum geben, aktuelle Arbeiten aus der Forschung der Fachdidaktik Deutsch zu diskutieren. Es gibt Einblicke in den gegenwärtigen fachdidaktischen Diskurs. Es findet im Wechsel statt mit dem Doktorandencolloquium, das fortgeschrittenen Masterstudierenden und Doktorand*innen offen steht, und der Diskussion laufender Arbeitsprojekte dient.

  • Literatur und Kultur im Wandel – von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert

    0033fB1.2
    • 16634 Vorlesung
      Berührung - literarische und theoretische Perspektiven auf Taktilität und Affizierung vom 17. bis 21. Jahrhundert (N.N.)
      Zeit: Di 08:30-10:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ohne Berührung ist kein menschliches Leben (auch kein tierisches oder pflanzliches) denkbar. Die Haut ist nicht nur eine Schutzschicht für den Körper, sondern zugleich ein zentrales Organ der Wahrnehmung und der Interaktion. Die Befreiung der Hände im aufrechten Gang erlauben dem Menschen den Gebrauch von Werkzeugen und die Entwicklung einer Vielzahl von Kulturtechniken, darunter die menschliche Sprache. Aber auch unsere Füße und unsere anderen Körperteile sind wichtige Berührungsorgane; immerfort stehen wir mit unserem Körper in grenzüberschreitendem Kontakt mit unserer Umwelt. 
      Trotz dieser essentiellen Bedeutung ist das Feld der Berührung, zu dem Haptik, Taktilität und Gefühl, Motorik, Sensorik und Affektivität gleichermaßen gehören, in der Geistes- und Kulturgeschichte lange vernachlässigt worden. Im Zuge eines gesteigerten Interesses an Körpergeschichte und Kulturpraktiken, vor dem Hintergrund komplexer gesellschaftlicher Nähe-/Distanzverhältnisse in einer globalisierten und medialisierten Welt (‚berührungslose Gesellschaft‘) sowie nicht zuletzt den jüngeren Erfahrungen einer Pandemie hat das Berühren in den Geistes- und Kulturwissenschaften aber neue Aufmerksamkeit erfahren.
      Die Vorlesung führt vor diesen Hintergründen in einschlägige Momente einer Literatur- und Philosophiegeschichte des Berührens vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart ein. Die literarischen Beispiele stammen überwiegend aus der neueren deutschen Literatur. Die Vorlesungen werden jeweils durch Diskussionen und kleine Textgespräche ergänzt. Fakultative Begleitlektüren werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt. Die Teilnahme ist auch ohne vorbereitende Lektüre möglich. 

      Literaturhinweise zur Einführung und Orientierung:
      Hartmut Böhme: Der Tastsinn im Gefüge der Sinne. In: Anthropologie, hg. v. Gunter Gebauer, Leipzig/Stuttgart 1998, S. 214–225. (E-Text-Fassung hier: https://www.hartmutboehme.de/static/archiv/volltexte/texte/tasten.html)
      Andrea Erwig und Sandra Fluhrer: Berühren
      Relationen des Taktilen in Literatur, Philosophie und Theater. In: Komparatistik-online (2019), S. 1-7 (https://www.komparatistik-online.de/index.php/komparatistik_online/article/view/193/154).

    • 16635 Vorlesung
      Klassiker?! Kinder- und Jugendliteratur, Kanonbildung und Transmedialität (N.N.)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ob Alice im Wunderland, das Sams, die kleine Meerjungfrau oder Pinocchio – „klassische“ Figuren und Stoffe der Kinder- und Jugendliteratur sind in unterschiedlichen medialen Umsetzungen präsent, die unsere Wahrnehmung von ihnen prägen. Spätestens im 20. Jahrhundert lässt sich verstärkt im Phänomen des Medienverbundes beobachten, wie Texte und Figuren als transmediale Phänomene rezipiert werden, sei es als Buch, Film, Videospiel oder über entsprechend gestaltetes Spielzeug, Websites und Blogs. Dass diese medienübergreifende Rezeption kein neues Phänomen ist, will die Vorlesung anhand zentraler Texte der Kinder- und Jugendliteratur darstellen. Dabei werden auch Fragen nach (De-)Kanonisierungsprozessen, dem Status kinder- und jugendliterarischer Klassiker und nicht zuletzt aktuelle Diskussionen, beispielsweise um die Überarbeitung von Klassikern zugunsten einer diskriminierungsfreien Sprache, aufgegriffen. Es werden Ausschnitte aus den besprochenen Werken sowie weiterführende Texte der Sekundärliteratur zur vorbereitenden Lektüre über Blackboard zur Verfügung gestellt.

    • 16670 Vertiefungsseminar
      Schreibszenen analog und digital (N.N.)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Immer wieder thematisiert Literatur die Bedingungen der eigenen Entstehung im Licht ihrer Medien. Mit dem Begriff „Schreibszene“ bezeichnet Rüdiger Campe das Zusammenspiel von Sprache, Instrumentalität und Gestik, das jeden Schreibakt begleitet. Das Seminar geht der Frage nach, wie sich Schreiben historisch und individuell verändert, je nachdem, welche Schreibwerkzeuge (Stift und Papier, Schreibmaschine, Computer, Smartphones) und Umgebungen am Schreibakt beteiligt sind. Wie werden Spuren der Schreibtechniken in literarischen Texten sichtbar? Ausgehend von theoretischen Reflexionen von Materialität und Medialität des Schreibens und der Literatur wird das Seminar literarische Texte hinsichtlich ihrer Schreibszenen und damit ihrer medialen, gestischen, technischen und sprachtheoretischen Implikationen analysieren.  

    • 16671 Vertiefungsseminar
      Literatur und Abtreibung (Lara Tarbuk)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das in §218 Strafgesetzbuch (StGB) festgelegte Abtreibungsverbot war und ist seit seiner Aufnahme in das Strafgesetzbuch des Deutschen Reiches von 1871 Gegenstand gesellschaftlicher und politischer Diskussionen. Das Seminar möchte im historischen Querschnitt ausgewählter Textlektüren literarischen Darstellung von Schwangerschaftsabbrüchen und den dazugehörigen gesellschaftlichen und rechtlichen Diskursen nachgehen. Gelesen werden u.a. Texte von Alfred Döblin, Marieluise Fleißer und Annie Ernaux, eine genaue Textauswahl erfolgt in der ersten Sitzung. 
      Bitte beachten Sie, dass aufgrund des Seminarthemas sensible Inhalte besprochen werden. 
      Einführend: https://www.instagram.com/muvs_vienna/?hl=de"

    • 16672 Vertiefungsseminar
      Literatur und Gefängnis (Helene Kraus)
      Zeit: Do 08:30-10:00 (Erster Termin: 17.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wie lesen und schreiben Menschen in Gefangenschaft? Diese Ausgangsfrage steht im Zentrum des Seminars, das die prekäre wie produktive Konstellation zwischen ›Literatur und Gefängnis‹ von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart auslotet. Das Seminarprogramm setzt sich aus drei Bausteinen zusammen und thematisiert Texte, die in Gefängnissen geschrieben wurden (1), Inhaftierungserzählungen (2) und Bücher, die in Gefängnisbibliotheken einer Lektüre harren (3). Im Seminar untersuchen wir gemeinsam, wie sich gefängnisspezifische Schreib- und Lektüreprozesse beobachten und beschreiben lassen, welche Ausformungen Gefangenenliteratur annehmen kann und welche Funktionen diese im kulturellen Feld erfüllt.

    • 16673 Vertiefungsseminar
      Literatur und Landwirtschaft von der Antike bis zur Gegenwart (N.N.)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Zu den vielen globalen Problemen, die gegenwärtig auf eine Lösung drängen, gehört die Zukunft der Landwirtschaft. Die Frage, wie welcher Boden von wem kultiviert werden kann, damit weder Hunger herrscht, noch die Landwirtschaft ein entscheidender Faktor in der sich weiter verschärfenden Klimakrise bleibt, führt zu hitzigen Debatten. Dabei geht es um Faktoren wie Treibhausgasemissionen und Wasserverbrauch, Subventionen und Umweltauflagen, Tierwohl und Waldkultur, Gentechnik und Chemie, Niedriglohnarbeit und mangelnden Arbeitsschutz, Fleischkonsum und Lebensmittelpreise oder die Spannung zwischen Großindustrie und Permakultur. 
      Vor diesen Hintergründen widmen wir uns im Seminar literarischen Repräsentationen von Landwirtschaft von der Antike bis zur Gegenwart. Anhand eines breiten komparatistischen Zugriffs, aber mit Schwerpunkten in der deutschsprachigen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, erarbeiten wir uns differenzierte Perspektiven auf Zusammenhänge zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und Land, Politik/Krieg, Kultivierung und Ökologie, die sich seit jeher an der Landwirtschaft entzünden, historisch aber auch einschneidenden Veränderungsprozessen unterworfen sind. Neben und mit kulturhistorischen und gegenwärtigen agrarpolitischen Fragen gilt unser besonderes Augenmerk der ästhetischen Gestalt der Texte. Hier zeigen sich zum einen Bezüge zwischen literarischer und landwirtschaftlicher Arbeit. Zum anderen stellt sich die Frage nach möglichen agrarpolitischen Impulsen durch die Literatur. 
      Überwiegend in Auszügen lesen wir Texte von Hesiod, Vergil, Ovid, Thomas Müntzer, Martin Luther, Martin Opitz, Georg Büchner/Friedrich Ludwig Weidig, Karl Marx/Friedrich Engels, Jeremias Gotthelf, Johann Peter Hebel, Friedrich Hebbel, Gottfried Keller, Leo Tolstoi, Émile Zola, Knut Hamsun, Lena Christ, Johannes Freumbichler, Oskar Maria Graf, Adam Scharrer, Heiner Müller und Reinhard Kaiser-Mühlecker.

      Als einstimmende und begleitende Lektüre empfehle ich: Uta Ruge: Bauern Land. Die Geschichte meines Dorfes im Weltzusammenhang, München: Kunstmann 2020.

    • 16674 Vertiefungsseminar
      Jüdische Figuren in der deutschsprachigen Literatur (Gesa Dane)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)
  • Exemplarische Werke und ihre epochenspezifischen Kontexte

    0033fB1.3
    • 16633 Vorlesung
      Literatur und Öffentlichkeit im geteilten Deutschland (Jürgen Brokoff)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: Hs 1b Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die literatur- und kulturgeschichtlich angelegte Vorlesung rekonstruiert die Bedingungen und Umstände, unter denen sich deutschsprachige Literaturen und Öffentlichkeiten nach dem Ende der NS-Staats und des Zweiten Weltkriegs neu konstituieren. Dabei wird schon früh sichtbar, wie sehr die Bemühungen um Wiederherstellung demokratischer, politischer Kulturen in Deutschland vom Ost-West-Konflikt und von der mit diesem Konflikt einhergehenden „Teilung der Welt“ (W. Loth) bestimmt werden. In einem zweifach perspektivierten Zugriff möchte die Vorlesung die literarisch-politischen Entwicklungsprozesse nach der „doppelten Staatsgründung“ von BRD und DDR erkunden und dabei einen Brückenschlag zwischen den meist getrennt betrachteten Entwicklungsverläufen versuchen. In literatur- und kulturhistorischer Perspektive stehen folgende Phasen im Zentrum der Vorlesung: I. Neukonstituierung von Literatur und Öffentlichkeit nach NS-Staat und Zweitem Weltkrieg (1945-1949); II. Konsolidierung literarisch-politischer Öffentlichkeiten in den 1950er und 1960er Jahren, III. Kritik und Krise nach Biermann-Ausbürgerung und atomarer Bedrohung in den 1970er und 1980er Jahren und IV. Literatur und Öffentlichkeit im Kontext von Wende und Wiedervereinigung (1989/90). Die Vorlesung versteht sich als Versuch, literarästhetische, öffentlichkeitsgeschichtliche und historisch-politische Faktoren zusammenzudenken.

    • 16635 Vorlesung
      Klassiker?! Kinder- und Jugendliteratur, Kanonbildung und Transmedialität (N.N.)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ob Alice im Wunderland, das Sams, die kleine Meerjungfrau oder Pinocchio – „klassische“ Figuren und Stoffe der Kinder- und Jugendliteratur sind in unterschiedlichen medialen Umsetzungen präsent, die unsere Wahrnehmung von ihnen prägen. Spätestens im 20. Jahrhundert lässt sich verstärkt im Phänomen des Medienverbundes beobachten, wie Texte und Figuren als transmediale Phänomene rezipiert werden, sei es als Buch, Film, Videospiel oder über entsprechend gestaltetes Spielzeug, Websites und Blogs. Dass diese medienübergreifende Rezeption kein neues Phänomen ist, will die Vorlesung anhand zentraler Texte der Kinder- und Jugendliteratur darstellen. Dabei werden auch Fragen nach (De-)Kanonisierungsprozessen, dem Status kinder- und jugendliterarischer Klassiker und nicht zuletzt aktuelle Diskussionen, beispielsweise um die Überarbeitung von Klassikern zugunsten einer diskriminierungsfreien Sprache, aufgegriffen. Es werden Ausschnitte aus den besprochenen Werken sowie weiterführende Texte der Sekundärliteratur zur vorbereitenden Lektüre über Blackboard zur Verfügung gestellt.

    • 16675 Vertiefungsseminar
      Barocke Mehrsprachigkeit (Christoph Jakubowsky)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die jüngere literaturwissenschaftliche Forschung hat sich intensiv mit Fragen literarischer Mehrsprachigkeit und Übersetzung beschäftigt. Das Seminar nimmt die vielfältigen Erträge und Theorieangebote dieser Forschung zum Ausgangspunkt, um Formen und Verfahren literarischer Mehrsprachigkeit in der deutschsprachigen Barockliteratur zu erkunden. 
      Nach literaturhistorischen und -theoretischen Vorüberlegungen erschließen wir uns mehrsprachige Poetiken der Dramatik und Erzählliteratur bei Gryphius, Johann Rist, Christian Weise, Philipp von Zesen, Grimmelshausen und anderen. Dabei können wichtige Vorläufer barocker Entwicklungen bei Fischart ebenso eine Rolle spielen wie spätere Echos bei Lessing. Ferner fragen wir nach Formen und Verfahren der Mehrsprachigkeit in Theorietexten des 17. Jahrhunderts (bei Opitz, in den Debatten der Fruchtbringenden Gesellschaft). Immer wieder werden wir uns dabei mit den kultur- und sozialgeschichtlichen Kontexten barocker Mehrsprachigkeit beschäftigen – etwa den Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts, frühneuzeitlichen Sprachtheorien und den Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges. 
      Kenntnisse in Sprachen, die in unseren Quellentexten vorkommen (Latein, Altgriechisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Hebräisch, Kroatisch, Niederdeutsch, Schlesische Dialekte des Frühneuhochdeutschen…), sind sehr willkommen, aber keine Voraussetzung. Vorausgesetzt werden hingegen Neugierde und die Bereitschaft, sich auf frühneuzeitliche Literatur und Phänomene der literarischen Mehrsprachigkeit lesend, denkend und diskutierend einzulassen. 
      Zur vorbereitenden Lektüre: 
      Andreas Gryphius: Horribilicribrifax Teutsch. Hg. v. Gerhard Dünnhaupt. Bibliographisch aktualisierte Ausgabe. Ditzingen: Reclam, 2020. [978-3-15-014013-0]

    • 16676 Vertiefungsseminar
      Gestörte Verhältnisse. Familienordnung und Textstruktur (um 1800/Gegenwart) (Sophie König)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Familienordnungen und ‚Störungen‘ in familiären Verhältnissen spielen in der Literatur nicht nur thematisch eine Rolle, sondern werden immer wieder auch zur Herausforderung für die Ordnung der Texte selbst. Das Vertiefungsseminar möchte sich mit dem prekären Verhältnis aus Familienordnung und Textstruktur beschäftigen und dafür in einem ersten Teil Dramen und Prosatexte lesen, die um 1800 entstanden sind (u.a. Goethes Die Wahlverwandtschaften, Charlotte von Steyns Die zwey Emilien oder Kleists Der Findling), um dann im zweiten Teil den Blick auf den Roman der Gegenwart zu richten (Fatma Aydemir: Dschinns, Necati Öziri: Vatermal u.a.). Dabei erarbeiten wir in Textarbeit und gemeinsamer Diskussion die kulturtheoretischen Hintergründe von Familie und beziehen geschlechtertheoretische Perspektiven ebenso wie neuere Positionen zur postmigrantischen Literatur in die Analysen ein.

       

    • 16677 Vertiefungsseminar
      E.T.A. Hoffmanns Erzählungen (Anne Fleig)
      Zeit: Di 08:30-10:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar bietet einen Überblick über Hoffmanns bekannteste Erzählungen, die in wenigen Jahren entstehen und weit mehr sind als bloß Spuk- und Gespenstergeschichten. Sie zeichnen sich durch realistische, satirische und phantastische Züge ebenso aus wie durch die Reflexion künstlerischen Schaffens. Beleuchtet wird außerdem Hoffmans Berliner Umfeld, ein Spaziergang zu den für ihn wichtigsten Orten ist geplant. 
      Literatur und Informationen zur Vorbereitung: https://etahoffmann.staatsbibliothek-berlin.de/

    • 16678 Vertiefungsseminar
      "Werther" 250 - Goethes Sturm und Drang (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Was ich weiß, kann jeder wissen. Mein Herz hab’ ich allein“, bringt Goethes Romanheld Werther das zum Ausdruck, was geradezu stereotypisch als spezifische Äußerungsform eines jungen Menschen des Sturm und Drang zu erkennen ist. 1774 – vor 250 Jahren – gelang Goethe der europaweite Durchbruch mit seinem Roman, der als gattungsprägendes Musterbeispiel für die erzählende Literatur der Zeit angesehen werden kann. In diesem Seminar wollen wir uns dem Werther-Roman ausführlich widmen und so herausarbeiten, was Grundideen von Denken, Fühlen und Dichten des „Sturm und Drang“ waren (und auch kritisch beleuchten, was uns an diesem Denken heute irritieren kann). Den Hintergrund für unsere Romanlektüre soll die Kontextualisierung des Romans durch andere Texte des jungen Goethe geben, die sowohl in literarischer als auch theoretischer Hinsicht einen Einstieg in die Epoche ermöglichen. Dazu gehören etwa die Rede „Zum Schäkespears Tag“ (1771), in der der 22-Jährige Jungautor ein neues ästhetisches Programm als Gegenbewegung zur Dichtung seiner Zeit entwirft, und die Aufsätze aus den „fliegenden Blättern“ „Von deutscher Art und Kunst“ (1773), einer zentralen Programmschrift des Sturm und Drang. Auch ein Blick auf Goethes Lyrik dieser Zeit und, optional und wenn gewünscht, auf sein Debüt als Dramatiker mit „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ soll folgen, bevor wir uns dem Roman widmen.

      Wichtigste Basis für ein erfolgreiches und diskussionsfähiges Seminar ist, dass Sie – wenn wir so weit sind – eine gute Kenntnis des Romans haben, sodass empfohlen wird, diesen nach Möglichkeit bereits vorab zu lesen. Die beste greifbare Ausgabe ist der von Waltraud Wiethölter herausgegebene und umfangreich kommentierte Band der „Frankfurter Ausgabe“, auch als Taschenbuch erhältlich (JWG: Die Leiden des jungen Werthers; Die Wahlverwandtschaften. Text und Kommentar. Frankfurt a.M.: Deutscher Klassiker-Verlag 2006, neu 28 Euro). Eine gute, preiswertere Alternative ist die Reclam-Studienausgabe, hg. v. Matthias Luserke (1999, neu 8 Euro).

    • 16679 Vertiefungsseminar
      Grimmelshausen (Simon Zeisberg)
      Zeit: Fr 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.10.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Im Seminar soll das Werk des wichtigsten deutschsprachigen Romanautors des 17. Jahrhunderts anhand zweier Texte im close reading erkundet werden. Der große Simplicissimus-Roman mit Continuatio (1668/69) und die Lebensbeschreibung der Ertzbetrügerin und Landstörtzerin Courasche (1670) eignen sich hierfür besonders, weil sie inhaltlich eng aufeinander bezogen sind. Der Protagonist des ersten Romans, Simplicissimus, legt eine Autobiographie vor, gegen die die Heldin des zweiten Romans, Courasche, wütend-bissig anschreibt (weil sie sich falsch dargestellt findet). Die großen Themen der Romane – Krieg, Flucht, Gesellschaft, Geschlechterrollen, Reichtum und Armut, Klugheit und Narrentum – laden dazu ein, historische Diskurskonstellationen zu beschreiben und die Frage nach ihrer Fremdheit oder auch Nähe zu heutigen Diskursen zu stellen. Am Ende des Seminars wird in diesem Sinne auch zu fragen sein, wo und wie Grimmelshausen in der Literatur der Moderne und der Gegenwart eigentlich noch ‚lebendig‘ ist.
      Wichtig: Jede:r ist herzlich eingeladen, am Seminar teilzunehmen. Allerdings sollte die Bereitschaft mitgebracht werden, sich mit den (im Original) auf Frühneuhochdeutsch verfassten Texten auseinanderzusetzen. Übertragungen ins moderne Deutsch können zur Unterstützung natürlich aber jederzeit konsultiert werden.

    • 16680 Vertiefungsseminar
      Goethes "Faust" (Michael Jaeger)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Eine Analogie der Moderne hat Goethe seine Fausttragödie genannt, an der er beinahe lebenslang geschrieben hat. In ihrem historischen Hintergrund zeigt sich der revolutionäre Überlieferungsbruch, der die Welt des alten Europas vom Industriezeitalter trennt. 
      Im Zentrum des Seminars wird die gemeinsame Textlektüre beider Tragödienteile stehen, bei der wir Fausts Weg folgen, der von einer Gelehrtenstube der Renaissance bis zu einer großen Kanalbaustelle führt, auf der bereits die Dampfmaschinen in Betrieb sind und solche Erfahrungen geschildert werden, die noch die Gegenwart von uns Heutigen prägen.
      Goethes „Faust“ liegt in einer preisgünstigen Ausgabe im Reclam-Verlag vor. Unter den kommentierten Ausgaben besonders zu empfehlen ist die Faustedition Albrecht Schönes, die als Taschenbuch im Deutschen Klassiker Verlag erscheint. 

  • Literatur und literarisches Leben der Gegenwart

    0033fB1.4
    • 16683 Vertiefungsseminar
      Sprache und Exile / Stadt und Text (Claudia Albert)
      Zeit: Mo 10:00-12:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In den letzten Jahrzehnten hat sich die ‚deutsche‘ Literatur in mehrfache Richtungen internationalisiert: Nicht nur die ohnehin wenig beachteten ‚deutschsprachigen‘ Literaturen in den Nachbarländern gewinnen an Aufmerksamkeit, auch Beiträge von ‚Zuwanderern‘ aus verschiedenen Herkunftsländern finden mehr Anerkennung. Das Seminar nimmt – auch in Hinsicht auf eigene Spracherfahrungen – die aktuelle literarisch kulturelle Situation in den Blick; es lässt sich dafür zunächst vom Werk einer Autorin leiten, die zunächst nicht als E-oder Remigrantin wahrgenommen wird: Anna Seghers (d.i. Netty Reiling, geboren 1900 in Mainz, gestorben 1983 in Berlin/ DDR). Ihr Roman Transit, entstanden auf der Flucht von Paris über Marseille nach Mexiko City und bereits 1944 auf spanisch, englisch und französisch publiziert wird ein Ausgangspunkt für die Diskussion vielfältiger politischer und kultureller Aspekte bilden. Der Fortgang des Seminars in der zweiten Semesterhälfte entwickelt sich aus den Ergebnissen der Transitlektüre. Um den persönlichen Austausch zu fördern sind als Leistungsnachweise schon während des Semesters drei Essays, etwa zur jeweils eigenen Sprachbiographie, zu Lektüreerfahrungen mit Transit, erwünscht. Sie werden Grundlage für die weitere Planung und Literaturauswahl sein. 

      Primartext: Anna Seghers, Transit. Roman. Zahlreiche Ausgaben. Bei Neuerwerbung: Berlin: Aufbauverlag 3501(6) 2020 u.Ö. 

      Bitte verfolgen Sie auch publizistische Beiträge zum Thema. 

    • 16684 Vertiefungsseminar
      Sasha Marianna Salzmann (Anne Fleig)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Mit Sasha Marianna Salzmann ist eine engagierte Autor*in der Gegenwart zu entdecken, deren Schreiben um die Auseinandersetzung mit multiplen Zugehörigkeiten, Geschlechterentwürfen und Non-Binarität, Migration sowie Rassismus und Antisemitismus kreist. Salzmann begann ihre schriftstellerische Laufbahn als junge Theaterautor*in, sie hat verschiedene Theaterstücke veröffentlicht und Arbeiten mit dem Gorki-Theater in Berlin realisiert, wo sie von 2013 bis 2015 auch Künstlerische Leiterin des Studio ? war; ihr bekanntestes Stück ist wahrscheinlich „Muttersprache Mameloschn“ (UA 2012), das mehrere Frauengenerationen zusammen bringt und auf ihre an unterschiedliche politische Systeme gebundenen, historischen Prägungen befragt. 2017 erschien ihr erster Roman „Außer sich“, eine verschiedene Grenzen überschreitende Darstellung einer fantastischen Zwillingsbeziehung und einer mehrere Generationen umfassenden Familiengeschichte, 2021 ihr zweiter Roman „Im Innern des Menschen muss alles herrlich sein“, der sich mit der Geschichte der postsowjetischen Ukraine auseinandersetzt. Daneben schreibt Salzmann
      literaturtheoretische und zugleich politische Essays, die ihr Schreiben am Schnittpunkt der Grenzen von Sprache, Geschlecht, Körper und verschiedenen Zugehörigkeiten situieren und reflektieren. ‚Außer sich‘ sein und sichtbar sein hängen unmittelbar miteinander zusammen, wenn es gilt, für die demokratische, postmigrantische Gesellschaft zu streiten. Dafür stehen auch ihre Arbeit für die Bühne und die Öffentlichkeit des Theaters sowie das mit Maxi Obexer 2015 gegründete Neue Institut für dramatisches Schreiben oder der mit Max Czollek 2016 durchgeführte Kongress „Desintegration“ zu zeitgenössischen jüdischen Positionen. Zuletzt erschien „Gleichzeit“, ein Briefwechsel mit Ofer Waldman nach dem 7. Oktober 2023. – Bitte machen Sie sich zur Vorbereitung mit den genannten Texten vertraut.

    • 16685 Vertiefungsseminar
      Neue Arbeitswelten in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Zeit: Fr 10:00-12:00 (Erster Termin: 18.10.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      „Die Deutschen denken immer nur ans Arbeiten“, zitiert Fatma Aydemir in ihrem Text „Arbeit“ ein weit verbreitetes Vorurteil – der Autor Enno Stahl stößt sich in einem Aufsatz zum „Analytischen Realismus“ dagegen daran, dass „das, womit die Figuren deutscher Gegenwartsromane ihren Lebensunterhalt verdienen, zumeist ein gut gehütetes Geheimnis“ bleibe. Grund genug, anhand aktueller Romane der Frage nachzugehen, was hier eigentlich gearbeitet wird, wie deren Protagonisten die Arbeit in ihre Lebenswelt einbauen bzw. was dazu führt, dass das, was dort getrieben und beschrieben wird, womöglich auch gar nicht als Arbeit erscheint.
      Seit der Bewegung „Literatur der Arbeitswelt“, die in den 60er- und 70er-Jahren mit Schwerpunkt auf der harten Industriearbeit im Ruhrgebiet das Thema Arbeit für die Literatur in sehr spezifischer Weise in den Mittelpunkt rückte, hat sich diesbezüglich viel getan – sowohl hinsichtlich der Literatur als auch hinsichtlich der Arbeitswelt: Neue Formen des Arbeitens haben sich entwickelt und sind – wenn auch weniger konzentriert als in den 60er/70er-Jahren – auch Gegenstand von Literatur geworden. Neben dem Schreiben als Beruf – schon mit langer Tradition ein Gegenstand literarischer Aufmerksamkeit – begegnen uns in der Gegenwartsliteratur auch andere Kulturschaffende, Designer und Onlinearbeiter:innen, aber zunehmend auch Menschen, die sich mit sogenannten „McJobs“ durchschlagen müssen, hierdurch sozial marginalisiert sind und auch in Verbindung mit dem Job unter weiteren Diskriminierungslogiken wie Sexismus oder Rassismus zu leiden haben. 
      Dieses Feld wollen wir im Seminar etwas genauer kartieren. Lektüren könnten – nach einer theoretischen Einführung und einem kurzen Blick auf die Geschichte einer „Literatur der Arbeitswelt“ und ihrer Funktion – unter anderem der Berliner Nightlife-Roman „Arbeit“ von Thorsten Nagelschmidt (2020), Leif Randts Kreativen-Roman „Allegro Pastell“ (2020), Josefine Soppas Frauenarbeits-Roman „Mirmar“ (2023), Kathrin Rögglas Berater-Roman „wir schlafen nicht“ (2004) und Ilija Matuskos zwischen Wirtshausküche und Weddinger Galerien pendelnder Text „Verdunstung in der Randzone“ (2023) sein. Weitere oder alternative Vorschläge sind herzlich willkommen (gern per Mail schon in der vorlesungsfreien Zeit), das endgültige Seminarprogramm legen wir in den ersten Sitzungen gemeinsam fest. 
      Zur Vorbereitung lesen Sie nach Möglichkeit einige der genannten Texte.

    • 16686 Vertiefungsseminar
      (Post-)Migrantisches in der Kinder- und Jugendliteratur (N.N.)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der von Shermine Langhoff in Bezug auf das Theater geprägte Begriff des Postmigrantischen bezeichnet kein simples „nach“ der Migration, sondern vielmehr deren andauernde Auswirkungen auf Gesellschaft und Individuen. Weitergehend impliziert der Begriff eine Kritik an der polemischen Gegenüberstellung von Migrant*innen und Nichtmigrant*innen und sowohl im politischen Sinne als auch im Bereich der Literatur „eine widerständige Haltung gegen hegemoniale gesellschaftliche Verhältnisse“ (Hill/Yildiz 2018, S.7). In der Kinder- und Jugendliteratur verweist der Begriff auf einen Gegendiskurs, der Migration nicht auf ein zu lösendes Problem reduziert, sondern eine Neubewertung gesellschaftlicher Verhältnisse aufzeigt, aber auch – wie etwa im Adoleszenzroman – mehrfache Alteritätserfahrungen thematisiert. Das Seminar befasst sich mit Texten der Kinder- und Jugendliteratur, die auf unterschiedliche Weise (post-)migrantische Identitäten erzählen und ästhetisch inszenieren. Ferner wird es um die Positionierung von Texten im literarischen System gehen, sowie die Begriffswandlungen von der „Migrantenliteratur“ zur „postmigrantischen Literatur“ sowie die Selbstverortung von Autor:innen. Wir lesen u.a. Andrea Karimé: „Tee mit Onkel Mustafa“, Que du Luu: „Im Jahr des Affen“, Alina Bronsky: „Scherbenpark“ sowie weitere Texte von Dilek Zaptçioglu, Gulraiz Sharif, Julya Rabinowich, Shaun Tan und Anna Dimitrova (zum Teil in Ausschnitten).

  • Literatur interdisziplinär/intermedial

    0033fB1.5
    • 16635 Vorlesung
      Klassiker?! Kinder- und Jugendliteratur, Kanonbildung und Transmedialität (N.N.)
      Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Ob Alice im Wunderland, das Sams, die kleine Meerjungfrau oder Pinocchio – „klassische“ Figuren und Stoffe der Kinder- und Jugendliteratur sind in unterschiedlichen medialen Umsetzungen präsent, die unsere Wahrnehmung von ihnen prägen. Spätestens im 20. Jahrhundert lässt sich verstärkt im Phänomen des Medienverbundes beobachten, wie Texte und Figuren als transmediale Phänomene rezipiert werden, sei es als Buch, Film, Videospiel oder über entsprechend gestaltetes Spielzeug, Websites und Blogs. Dass diese medienübergreifende Rezeption kein neues Phänomen ist, will die Vorlesung anhand zentraler Texte der Kinder- und Jugendliteratur darstellen. Dabei werden auch Fragen nach (De-)Kanonisierungsprozessen, dem Status kinder- und jugendliterarischer Klassiker und nicht zuletzt aktuelle Diskussionen, beispielsweise um die Überarbeitung von Klassikern zugunsten einer diskriminierungsfreien Sprache, aufgegriffen. Es werden Ausschnitte aus den besprochenen Werken sowie weiterführende Texte der Sekundärliteratur zur vorbereitenden Lektüre über Blackboard zur Verfügung gestellt.

    • 16681 Vertiefungsseminar
      Emils Erbinnen: Berlin in Kinder- und Jugendmedien (Bastian Schlüter)
      Zeit: Mo 12:00-14:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ist Berlin als moderne Großstadt zum Sujet der Literatur durch alle Gattungen hindurch geworden; einer Literatur, die eben gerade diese Großstadtrealität zum Schauplatz wie zum Thema machen wollte - und dies in all ihren vielgestaltigen, positiven wie negativen kulturellen, politischen und sozialen Facetten. Dieser Befund gilt seit der Weimarer Zeit ganz nachdrücklich auch für die Kinder- und Jugendliteratur. Im Seminar sollen zunächst wichtige Aspekte literarischer Berlindarstellungen und deren historische Kontexte erarbeitet werden; sodann ist dies auf die Frage nach der modernen Großstadt als Lebens-, Erfahrungs- und Handlungsraum für Kinder und Jugendliche zuzuspitzen. Daran anschließend werden, als Hauptteil des Seminars, ausgewählte kinder- und jugendliterarische (bzw. all-age-)Texte und zum Teil ihre Verfilmungen untersucht. Als ‚Klassiker‘: Erich Kästner: Pünktchen und Anton (1931, Verfilmungen 1953, 1999), Benno Pludra: Insel der Schwäne (1980, Verfilmung 1983), Und neueren Datums: Zoran Drvenkar: Im Regen stehen (2000), Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und die Tieferschatten (2008, Verfilmung 2014), Stefanie de Velasco: Tigermilch (2013, Verfilmung 2017), Fatma Aydemir: Ellbogen (2017, Verfilmung 2024), Felix Lobrecht: Sonne und Beton (2017, Verfilmung 2023).

    • 16682 Vertiefungsseminar
      Expressionismus in Litratur und Film (N.N.)
      Zeit: Mi 10:00-12:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Der Expressionismus ist eine der einflussreichsten Kunstbewegung im europäischen 20. Jahrhundert und darüber hinaus. Als radikale Form des reinen Ausdrucks will er jede herkömmliche Form sprengen und überschreitet dabei nicht nur Grenzen des bis dahin sag- und vorstellbaren, sondern sucht sich auch unterschiedlichste innovative Medien und Darstellungsmodi, um individuellem Ausdruck Raum zu geben. Das Seminar wird sich auf die Literatur und den Film des Expressionismus konzentrieren, dabei aber den Einfluss andere Künste wie Theater, Tanz, bildende Kunst auf die Literatur und vice versa berücksichtigen. Neben den kanonischen, meist männlichen, Autoren, Filmemachern und Künstlern wir das Seminar marginalisierte Kunstschaffende ins Blickfeld der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Expressionismus rücken.     

    • 17560 Seminar
      Webscraping mit Python für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse im Web Scraping mithilfe der Programmiersprache Python und führt in verschiedene Ansätze und Strategien des »Scraping« geisteswissenschaftlicher Daten ein. Web Scraping beschreibt das automatisierte Auslesen von Inhalten aus Webseiten. Verfahren des Web Scraping können in den Geisteswissenschaften das Beschaffen und Zusammenstellen von Forschungsdaten und großen (Text)korpora erheblich vereinfachen. Im Rahmen des Seminars werden anhand konkreter Anwendungsfälle gemeinsam Strategien zur Datenextraktion aus verschiedenen Quellen wie digitalen Bibliotheken und Archiven, Internetportalen und -plattformen oder kommerziellen Webseiten erarbeitet und mithilfe von Python umgesetzt. Dabei werden die rechtlichen Einschränkungen und forschungspraktischen Implikationen der angewandten Verfahren zur Datenextraktion kritisch reflektiert. Erste Programmiererfahrungen sind für dieses Seminar von Vorteil, sind aber keine Voraussetzung. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

  • Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte A – Neuere Literatur

    0544bA2.5
    • 16711 Hauptseminar
      Hoffmanns Berlin-Erzählungen (Cornelia Ortlieb)
      Zeit: Di 14:00-16:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar nimmt Günter de Bruyns Zusammenstellung der ‚Berliner Geschichten‘ E.T.A. Hoffmanns zur Grundlage für je themenspezifisch konturierte eingehende Text-Lektüren. Dabei geht es besonders um die Machart einer ‚doppelten Wirklichkeit‘, Elemente des Phantastischen, der Schauerromantik und eines quasi realistischen Schreibens. Die Berliner Stadtumgebung als Ort, den Hoffmann anschaulich beschreibt und zugleich poetisch verfremdet, wird dabei besonders zu betrachten sein, auch im Hinblick auf das zeitgenössische Theater. Das Seminar soll auch der Erarbeitung geeigneter Themen für eine Bachelorarbeit dienen und entsprechend bei der Themenfindung und gemeinsamen Vorbereitung und Organisation des Schreibprozesses unterstützen. Das Buch muss leihweise über eine Bibliothek besorgt oder (antiquarisch) beschafft werden; in Internet-Antiquariaten ist es für ca. 5-10 Euro zu haben (ZVAB, abebooks, Booklooker, ebay und andere). Ausgewählte Sekundärliteratur wird zudem zu Beginn der Vorlesungszeit über Blackboard bereitgestellt. 
      Literatur:
      E.T.A. Hoffmann: Gespenster in der Friedrichstadt. Berlinische Geschichten, hg. v. Günter de Bruyn, Berlin: Morgenbuch 1996.
      Zur Vorbereitung: 
      Günter de Bruyn: Als Poesie gut. Schicksale aus Berlins Kunstepoche 1787 bis 1807, Frankfurt a.M: Fischer 2006, Günter de Bruyn: Die Zeit der schweren Not. Schicksale aus dem Kulturleben Berlins 1807 bis 1815, Frankfurt a.M.: Fischer 2010, Christine Lubkoll, Harald, Neumeyer (Hg.): E.T.A. Hoffmann Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart: Metzler 2015. 

    • 16712 Hauptseminar
      Literatur und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert (Jürgen Brokoff)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Das Seminar behandelt anhand konkreter Textanalysen in kultur- und literaturgeschichtlicher Perspektive die wichtigsten Stationen eines deutschsprachigen Antisemitismus, der sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts immer auch literarisch und philosophisch artikuliert hat. Ausgangspunkt sind Texte der sogenannten Berliner Romantik, die in der Formationsphase eines preußisch-deutschen Nationalismus entstanden sind. Weitere Schwerpunkte sind die Verdichtung antisemitischer und antijüdischer Deutungsmuster im 19. Jahrhundert, die Ausprägung eines antisemitischen „kulturellen Codes“ im wilhelminischen Kaiserreich der Jahrhundertwende sowie die sprachlich-literarische Radikalisierung des Antisemitismus im Vorfeld und im Kontext des Nationalsozialismus (1918-1945). Eine Reflexion der spezifischen Bedingungen von Literatur und Antisemitismus nach dem Holocaust  beschließt das Seminar. Im Mittelpunkt der Textarbeit  des Seminars steht die historische Rekonstruktion der literarischen und kulturellen Verfasstheit des Antisemitismus, die angesichts der politischen Implikationen des Phänomens in der ‚dunklen’ Geschichte des 20. Jahrhunderts lange Zeit unterschätzt wurde.

    • 16713 Hauptseminar
      Die Postdramatik und ihre Nachfolge. (Post-)Postdramatische Theatertexte (Annika Becker)
      Zeit: Mo 18:00-20:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Dieses Masterseminar widmet sich der Untersuchung und Diskussion postdramatischer Theatertexte sowie ihrer Entwicklung im Kontext des zeitgenössischen Theaters. Postdramatik, ein Begriff, der maßgeblich durch den Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann geprägt wurde, beschreibt eine Theater- und Theatertextform, die sich von den traditionellen dramatischen Strukturen und Erzählweisen entfernt und neue Ausdrucksformen und Ästhetiken erkundet. Gemeinsam werden wir nicht nur die zentralen Merkmale und Spielarten der Postdramatik anhand der Lektüre verschiedener postdramatischer Theatertexte kennenlernen, sondern uns auch mit der Frage befassen, wie das Phänomen „Postdramatik“ sich seit seiner Entstehung in den letzten 25 Jahren ge- und verwandelt hat. Es bleibt zu diskutieren, ob wir nicht längst von einer neuen Form der Post-Postdramatik sprechen müssten, wenn wir den gegenwärtigen Theatertext und seine Eigenheiten betrachten. Teil des Seminars wird ein gemeinsamer Theaterbesuch sein, ggf. auch mehrere.

  • Neuere Forschungen zur deutschen Grammatik

    0033fB3.4
    • 16700 Vertiefungsseminar
      Das Passiv - morphologisch, syntaktisch, textuell (N.N.)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Gegenstand ist das Passiv im Deutschen aus struktureller und funktionaler Perspektive. Dabei betrachten wir u.a. die verschiedenen Arten des Passivs, die syntaktische Beschreibung vor verschiedenen theoretischen Hintergründen sowie die Funktion des Passivs in Texten. 
      Dazu gehört u.a. die Frage, welche Rolle das Passiv für die Informationsstruktur von Sätzen spielt und in welchen Textsorten das Passiv (nicht) vorkommt. Daneben werden wir uns auch mit dem Erwerb des Passivs und seiner Bedeutung für die Schule beschäftigen. Die theoretische Auseinandersetzung wird durch Übungen zur Korpusrecherche, zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Planung und Präsentation des eigenen Hausarbeitsprojekts ergänzt.

    • 16701 Vertiefungsseminar
      Das Passiv - morphologisch, syntaktisch, textuell (N.N.)
      Zeit: Mi 16:00-18:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Gegenstand ist das Passiv im Deutschen aus struktureller und funktionaler Perspektive. Dabei betrachten wir u.a. die verschiedenen Arten des Passivs, die syntaktische Beschreibung vor verschiedenen theoretischen Hintergründen sowie die Funktion des Passivs in Texten. 
      Dazu gehört u.a. die Frage, welche Rolle das Passiv für die Informationsstruktur von Sätzen spielt und in welchen Textsorten das Passiv (nicht) vorkommt. Daneben werden wir uns auch mit dem Erwerb des Passivs und seiner Bedeutung für die Schule beschäftigen. Die theoretische Auseinandersetzung wird durch Übungen zur Korpusrecherche, zum wissenschaftlichen Schreiben und zur Planung und Präsentation des eigenen Hausarbeitsprojekts ergänzt.

  • Semantik und Pragmatik

    0033fB3.5
    • 16702 Vertiefungsseminar
      Neuropragmatik: Sprache und Handeln im Kontext (Rosario Tomasello)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die linguistische Pragmatik untersucht die Sprache als Mittel der Kommunikation im sozialen Kontext. Dabei handelt es sich um ein forschungsorientiertes Seminar, das einen umfassenden Einblick in Teilbereiche der linguistischen Pragmatik mit besonderem Schwerpunkt auf forschungsbezogenen Aspekten bietet. Ausgehend von grundlegenden sprachphilosophischen Arbeiten sollen Basiskonzepte der Pragmatik und linguistischen Kommunikationsanalyse erarbeitet werden. Im zweiten Teil des Seminars werden die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen in Geist und Gehirn, die sprachlichen Handlungen zugrunde liegen, durch experimentell-pragmatische Forschung untersucht. 
       
      Im Übungsteil der Veranstaltung sollen die Teilnehmer*innen Techniken der linguistischen Kommunikationsanalyse praktisch erarbeiten und Methoden der experimentellen sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Psycho- und Neurolinguistik, kennenlernen. Hierzu sollen u.a. Kommunikationen aufgenommen, transkribiert und analysiert sowie Besuche im Labor für Gehirn- und Sprachforschung durchgeführt werden. In kleinen Arbeitsgruppen werden dann unter Aufsicht experimentelle Sprachstudien vorbereitet, durchgeführt und analysiert. 
      Die Veranstaltung soll die eigene akademische Arbeit der Studierenden anregen und kann zur Entwicklung eigener Forschungsprojekte führen (z.B. in Verbindung mit BA- oder MA-Arbeiten).
      Wichtiger Hinweis: Für die Teilnahme ist es erforderlich, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die neuere Forschungsliteratur, die in diesem Seminar behandelt wird, ausschließlich auf Englisch verfasst ist.

    • 16703 Übung
      Neuropragmatik: Sprache und Handeln im Kontext (Rosario Tomasello)
      Zeit: Mo 16:00-18:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die linguistische Pragmatik untersucht die Sprache als Mittel der Kommunikation im sozialen Kontext. Dabei handelt es sich um ein forschungsorientiertes Seminar, das einen umfassenden Einblick in Teilbereiche der linguistischen Pragmatik mit besonderem Schwerpunkt auf forschungsbezogenen Aspekten bietet. Ausgehend von grundlegenden sprachphilosophischen Arbeiten sollen Basiskonzepte der Pragmatik und linguistischen Kommunikationsanalyse erarbeitet werden. Im zweiten Teil des Seminars werden die zugrundeliegenden neuronalen Mechanismen in Geist und Gehirn, die sprachlichen Handlungen zugrunde liegen, durch experimentell-pragmatische Forschung untersucht. 
       
      Im Übungsteil der Veranstaltung sollen die Teilnehmer*innen Techniken der linguistischen Kommunikationsanalyse praktisch erarbeiten und Methoden der experimentellen sprachwissenschaftlichen Forschung, insbesondere der Psycho- und Neurolinguistik, kennenlernen. Hierzu sollen u.a. Kommunikationen aufgenommen, transkribiert und analysiert sowie Besuche im Labor für Gehirn- und Sprachforschung durchgeführt werden. In kleinen Arbeitsgruppen werden dann unter Aufsicht experimentelle Sprachstudien vorbereitet, durchgeführt und analysiert. 
      Die Veranstaltung soll die eigene akademische Arbeit der Studierenden anregen und kann zur Entwicklung eigener Forschungsprojekte führen (z.B. in Verbindung mit BA- oder MA-Arbeiten).
      Wichtiger Hinweis: Für die Teilnahme ist es erforderlich, Texte in englischer Sprache zu lesen und zu verstehen, da die neuere Forschungsliteratur, die in diesem Seminar behandelt wird, ausschließlich auf Englisch verfasst ist.

  • Themen der Historischen Linguistik

    0033fB3.6
    • 16704 Vertiefungsseminar
      Frühneuhochdeutsch (Horst Simon)
      Zeit: Mi 12:00-14:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar steht das Deutsche der Frühen Neuzeit im Fokus. Drei Perspektiven werden dabei vor allem eingenommen:
      • Das grammatische System des Frühneuhochdeutschen soll als solches verstanden werden, gerade auch in seiner Variabilität.
      • Die Epoche hat eine zuvor unbekannte Vielfalt an Textsorten produziert; deshalb können also sprachliche Quellen unterschiedlichen Typs betrachtet werden.
      • Eine Reihe soziolinguistisch bedeutsamer Veränderungen fällt in diesen Zeitraum: Aufkommen des Buchdrucks, Standardisierungstendenzen, Intensivierung mehrsprachiger europäischer Bezüge usw. Diese sollen in ihrem sprach- und sozial/kulturhistorischen Verflechtungen betrachtet werden.

      Philologische Grundfragen spielen dabei ebenso eine Rolle wie Themen der modernen Historischen Linguistik. – Erwartet wird die Bereitschaft zur intensiven Arbeit mit dem Quellenmaterial sowie mit der vorhandenen Forschungsliteratur zu theoretischen Fragestellungen.

      Als Lektüreeinstieg geeignet:

      Hartweg, Frédéric & Klaus-Peter Wegera. 2005. Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung in die deutsche Sprache des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. 2. Aufl. Tübingen: Niemeyer 
      [Germanistische Arbeitshefte 33].

    • 16705 Vertiefungsseminar
      Frühneuhochdeutsch (Horst Simon)
      Zeit: Mi 14:00-16:00 (Erster Termin: 16.10.2024)
      Ort: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In diesem Seminar steht das Deutsche der Frühen Neuzeit im Fokus. Drei Perspektiven werden dabei vor allem eingenommen:
      • Das grammatische System des Frühneuhochdeutschen soll als solches verstanden werden, gerade auch in seiner Variabilität.
      • Die Epoche hat eine zuvor unbekannte Vielfalt an Textsorten produziert; deshalb können also sprachliche Quellen unterschiedlichen Typs betrachtet werden.
      • Eine Reihe soziolinguistisch bedeutsamer Veränderungen fällt in diesen Zeitraum: Aufkommen des Buchdrucks, Standardisierungstendenzen, Intensivierung mehrsprachiger europäischer Bezüge usw. Diese sollen in ihrem sprach- und sozial/kulturhistorischen Verflechtungen betrachtet werden.

      Philologische Grundfragen spielen dabei ebenso eine Rolle wie Themen der modernen Historischen Linguistik. – Erwartet wird die Bereitschaft zur intensiven Arbeit mit dem Quellenmaterial sowie mit der vorhandenen Forschungsliteratur zu theoretischen Fragestellungen.

      Als Lektüreeinstieg geeignet:

      Hartweg, Frédéric & Klaus-Peter Wegera. 2005. Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung in die deutsche Sprache des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit. 2. Aufl. Tübingen: Niemeyer 
      [Germanistische Arbeitshefte 33].

  • Strukturen der germanischen Sprachen

    0285cA1.2
    • 16839 Vorlesung
      V-Strukturen der germanischen Sprachen (Matthias Hüning)
      Zeit: Di 10:00-12:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      In der Vorlesung werden ausgewählte strukturelle Eigenschaften germanischer Sprachen aus den Beschreibungsebenen Phonetik und Phonologie (und Orthographie), Morphologie und Wortbildung, Syntax und Lexik im systematischen Sprachvergleich behandelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Vergleich der westgermanischen Sprachen (also vor allem Deutsch, Englisch, Niederländisch, Afrikaans, Friesisch), es werden aber auch skandinavische Sprachen in den Vergleich mit einbezogen. Die TeilnehmerInnen erhalten einen Überblick über wesentliche sprachstrukturelle Merkmale germanischer Sprachen und lernen, ausgewählte sprachliche Phänomene im Sprachvergleich zu analysieren und einzuordnen.

    • 16840 Seminar
      Die Nominalphrase in den germanischen Sprachen
      Zeit: Do 14:00-16:00 (Erster Termin: 17.10.2024)
      Ort: KL 29/237 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Die Nominalphrase umfasst Strukturen sowohl sehr geringer ('sie') als auch sehr großer Komplexität ('die in den von Efeu überwucherten Gärten spielenden Kinder der unlängst in unsere Straße gezogenen Bäckersfamilie aus Aachen'). Im Seminar sollen die Eigenschaften der Nominalphrase im Deutschen im Vergleich mit anderen germanischen Sprachen untersucht werden. Dabei geht es zum einen um die Beschreibung der allgemeinen Bildungsrestriktionen für die Nominalphrase in den verschiedenen Sprachen (vgl. DE 'die im Garten spielenden Kinder' vs. ENG *'the in the garden playing children'). Zum anderen werden wir überlegen, welche Funktionen einzelne grammatische Marker (z.B. Genus oder Kasus) sowie bestimmte Konstruktionen (z.B. Genitive) haben können, und umgekehrt, auf welche Art bestimmte Funktionen, wie beispielsweise die Besitzanzeige, in der Nominalphrase realisiert werden können, vgl. 'Jans Katze' / 'die Katze von Jan' / 'Jan seine Katze'. Ausgehend vom Deutschen werden wir sprachvergleichend vorgehen und uns fragen, welche Möglichkeiten andere Sprachen nutzen. Im Seminar werden wir überwiegend mit deutschen und englischen Aufsätzen arbeiten. Zusätzlich untersuchen wir in jeder Sitzung für je eine germanische Sprache das jeweilige Vorkommen von Nominalphrasen anhand von Textproben.

  • Wandel und Variation der germanischen Sprachen

    0285cA1.4
    • 16832 Seminar
      Kulturelles im Dialekt (Horst Simon)
      Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 15.10.2024)
      Ort: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Asterix, das Neue Testament, Witze, YouTube-Spektakel mit Pulp Fiction und Rihanna, die Odyssee, Lieder von Bob Dylan und den Ramones, usw.

      All diese Artefakte liegen auch in deutschsprachigen Dialekt-Versionen vor. Denn neben den üblichen, standardsprachlich verfassten Texten gibt es schon seit längerem eine (kleinere) Tradition von bewusst standardferner kultureller Produktion.

      In diesem Seminar wollen wir einen bunten Strauß solcher Sprachprodukte betrachten. Dabei sollen einerseits die jeweiligen sprachlichen Phänomene beschrieben, verstanden und auch in ihrer ästhetischen Wirkung eingeschätzt werden. Zum anderen soll diskutiert werden, welche sprachideologischen Positionierungen vorgenommen werden und welche Soziomechanismen dabei zum Tragen kommen. Auch Fragen der angemessenen literarischen Übersetzung werden angesprochen.

      Bereitschaft zum Umgang mit nicht immer leicht verständlichen Primärtexten wird vorausgesetzt.

  • Neurolinguistik

    0285cA1.8
    • 16847 Seminar
      Sprachtheorie, Sprachunterricht, Sprachtherapie (Friedemann Pulvermüller)
      Zeit: Mo 14:00-16:00 (Erster Termin: 14.10.2024)
      Ort: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

      Kommentar

      Wozu nützen sprachwissenschaftliche Theorien? In diesem Seminar soll diskutiert werden, welchen praktischen Nutzen linguistische und sprachphilosophische Ansätze in der Praxis haben können. Hierzu sollen im Seminar zwei Praxisbereiche herangezogen werden: Der Sprachunterricht sowie die Behandlung von Patient*innen mit organischen Sprachstörungen, Aphasien.

      1 Sprachtheorie: Ausgehend von der Spätphilosophie Ludwig Wittgensteins werden Grundlagen der Sprachhandlungstheorie und der linguistischen Pragmatik erarbeitet. Ziel ist es hier, Sie mit den Methoden der Analyse von Dialogstrukturen und der Beschreibung stattgefundener Gespräche vertraut zu machen. Nach diesem ersten Teil des Seminars sollten Sie in der Lage sein, ein Gespräch mit Methoden der Linguistischen Dialoganalyse bzw. der Dynamischen Texttheorie zu beschreiben und verschiedene Verständnismöglichkeiten sprachlicher Äußerungen zu diskutieren.

      2 Störungen von Sprache und Kommunikation: Im zweiten Teil des Seminars steht die Einführung in die Klinische und Neurolinguistik im Vordergrund. Wichtige Formen neurologisch bedingter Sprach- und Kommunikationsstörungen (Aphasie, Autismus, Sprachentwicklungsstörungen) stehen ebenso auf dem Programm wie Methoden der klinischen Testung von Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten. Nach diesem Teil sollten Sie über organische Störungen der Sprache Bescheid wissen und in der Lage sein, einen klinisch-linguistischen Sprachtest selbständig durchzuführen und auszuwerten.

      3 Sprachunterricht und -therapie: Im dritten Teil des Seminars werden unterschiedliche Methoden für den Sprachunterricht und die Sprachtherapie referiert und diskutiert. Hierbei soll die klinische Forschung zur Aphasietherapie im Zentrum stehen, weil dort die Nützlichkeit der verschiedenen Methoden empirisch genau erforscht ist. Es wird Gelegenheit gegeben, verschiedene Verfahren kennenzulernen und Methoden der klinischen Sprachtherapie zu erproben. Im Fokus steht das Verfahren der „Constraint-Induced Aphasia Therapy“, das auch „Intensive Language Action Therapy“ („Intensive Sprach-Handlungs-Therapie“) genannt wird. Generell soll klar werden, wie bestimme Formen des Sprachlehrens und -lernens mit sprachtheoretischen Grundlagen zusammenhängen. Eine Hauptfrage wird sein, ob theoretisch fundierte Sprachtheorien eine bessere Praxis eröffnen und ob man eine mögliche Verbesserung auch experimentell im Lernerfolg nachweisen kann. Es soll auch Gelegenheit gegeben werden, über mögliche Implikationen dieser Forschungen für die Sprachdidaktik nachzudenken. Im dritten Teil des Seminars sollen Sie lernen, verschiedene sprachdidaktische und sprachtherapeutische Methoden zu beschreiben und nach wissenschaftlichen Kriterien zu bewerten.

      Diese Veranstaltung ist ein Forschungsseminar, das in Zusammenhang mit dem seit 2013 an der FU Berlin von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprojekt zur Intensiven Sprach-Handlungs-Therapie steht und Ziele einer forschungsorientierten Lehre realisiert. In Seminar und Übung sollen deshalb auch Vorträge von Forscher*innen zu den Themen ‚Sprachtherapie‘ und ‚Neurowissenschaft der Sprache‘ angeboten werden.

      Literatur zur Vorbereitung:

      Fischer, K. (2016). Echte Kommunikation im Fremdsprachunterricht-ein Widerspruch in sich? In Gesprochene Fremdsprache Deutsch (Vol. 32, pp. 3-23). Schneider Verlag Hohengehren. https://doi.org/https://repository.londonmet.ac.uk/id/eprint/1122

      Pulvermüller, F. (2016). Evidenzbasierte Forschung zur Wirksamkeit von Sprachtraining. In H. Böttcher & M. Sambanis (Eds.), Fokus on Evidence: Fremdsprachendidaktik trifft Neurowissenschaft (pp. 77-100). Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag.

      Pulvermüller, F., & Berthier, M. L. (2008). Aphasia therapy on a neuroscience basis. Aphasiology, 22(6), 563-599. DOI: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/02687030701612213

       

    • Linguistik für den Deutschunterricht 0424cA1.7
    • Perspektiven deutschdidaktischer Forschung 0544bA1.2
    • Wahlmodul: Literatur im interdisziplinären Zusammenhang für angehende Lehrkräft e 0544bA1.5
    • Literarische und audiovisuelle Werke des 20. und 21. Jahrhunderts 0544bA2.7
    • Exemplarische Lektüren für angehende Lehrkräfte A – Ältere Literatur 0544bA2.6