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Advanced seminar
SoSe 23: Politik und Rhetorik
Daniel Schulz
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Rhetorik ist seit der europäischen Antike ein wichtiger Teil des politischen Denkens. Als Kunst der Rede, des Argumentierens und des Überzeugens ist sie von Beginn an eingebettet in normativ-ethische Diskussionen, zugleich aber wird sie immer schon kritisiert als eine bloß technische Fertigkeit der Publikumsbeeinflussung. Das Seminar will den Stellenwert der Rhetorik im politischen Denken beleuchten. Dazu werden einerseits Klassiker der Rhetoriktradition und ihrer Kritik von Platon, Aristoteles und Cicero gelesen. Darüber hinaus wird es aber auch um das systematische Problem der wirksamen Rede gehen. Die Frage der Rhetorik verweist somit auf das politiktheoretische Problem der Macht von Sprache. Hierzu werden moderne soziologische und politiktheoretische Überlegungen betrachtet, die von Max Webers Modell charismatischer Herrschaft über Bourdieus symbolische Machtformen bis zu den unterschiedlichen Diskursbegriffen von Foucault und Habermas reichen. Im Rahmen der sprachphilosophischen Frage „how to do things with words“ (J.L. Austin) können dann auch Theoreme wie „Hassrede“ (J. Butler) diskutiert werden. Ebenso gilt es zu fragen, ob in Massendemokratien das Konzept der Performativität an die Stelle der Rhetorik getreten ist und welchen Stellenwert die Rhetorik des „Bullshits“ (H. Frankfurt) in der modernen Aufmerksamkeitsökonomie besitzt. close
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