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SoSe 23: Grundlgn. d FD Deutsch: Literarische Mehrsprachigkeit

Ernstina Eitner

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Zweifelsohne ist unter literarischer Mehrsprachigkeit mehr zu verstehen als die bloße „Abweichung von der monolinguistischen Norm“ (Wolf 2022: 130). Was Uljana Wolf (2022: 131) meint, wenn sie von „Vieldeutigkeit zwischen Sprachen, eine[r] Form des Durch-Sprachen-Schreibens oder Schreibens am Rand, auf der Kippe, an der Zungenspitze von Einzelsprachigkeit“ spricht – dem wollen wir im Seminar auf den Grund gehen. Zunächst werden wir uns mit einem Verständnis von literarischer Mehrsprachigkeit vertraut machen, das sich von soziolinguistischen Mehrsprachigkeitskonzepten abgrenzt und als ästhetisches Element zu begreifen ist. Die gattungsübergreifende Beschäftigung mit literarischen Beispielen soll uns ermöglichen, einen differenzierten Blick auf die Vielfalt zu werfen, in der mehrsprachige Inszenierungen in Erscheinung treten. Auf Grundlage einschlägiger didaktischer Positionen (s.u.) werden wir den Einsatz literarisch mehrsprachiger Werke anschließend vor allem vor dem Hintergrund eines (machtkritischen) Literaturunterrichts diskutieren, der die Förderung von Sprachaufmerksamkeit zum Ziel hat. Literatur: Bjegac, Vesna/Waczek, Anna (2017): “Rezeption mehrsprachiger und interkultureller Literatur” - zwischen Alteritätserfahrung und Identifikation. In: Zeitschrift für interkulturellen Fremdsprachenunterricht 22 (1), S. 44-56; Blum-Barth, Natalia (2021): Poietik der Mehrsprachigkeit. Theorie und Techniken des multilingualen Schreibens. Heidelberg: Universitätsverlag Winter; Nagy, Hajnalka (2018): Literarität und Literarizität in der Migrationsgesellschaft. Mehrsprachige (Kinder- und Jugend-) Literatur für einen sprachaufmerksamen und dominanzkritischen Unterricht. In: leseforum.ch 2, S. 1-16; Wolf, Uljana (2022): Etymologischer Gossip. Zu Mehrsprachigkeit im Gedicht. In: Wolf, Uljana: Etymologischer Gossip. Essays und Reden. 2. Au?., Berlin: kookbooks, S. 125-223. close