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SoSe 23: Archivprojekt: Biografische Recherchen zur frühen Theaterwissenschaft

Peter Jammerthal

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1923 gelang es, an der Berliner Universität ein Theaterwissenschaftliches Institut zu errichten, Prof. Max Herrmann hatte schon etliche Jahre zuvor in seinen germanistischen Veranstaltungen Theatergeschichte unterrichtet, besonders aber auch auf die Aufführung als den zentralen Gegenstand für ein neu zu gründendes Fach aufmerksam gemacht. Um verschiedene Interessenvertreter*innen für den Sinn eines solchen Studiums zu überzeugen, wurden praktische Berufsperspektiven stark in den Vordergrund gestellt - kommende Regisseur*innen, Dramaturg*innen oder Theaterkritiker*innen sollten ausgebildet werden. Zugleich entstanden aber Ansätze zu einer wissenschaftlichen Methodenbildung jenseits einer reinen berufspraktischen Perspektive. Das Feld der jungen Theaterwissenschaftler*innen war entsprechend divers, auffallend viele Frauen waren hier engagiert, für viele junge Akademiker*innen bildete aber das Jahr der „Machtergreifung? 1933 eine jähe Zäsur, teils. weil sie, wie Herrmann, jüdischer Herkunft waren, teils weil die Nazis (gemeinsam mit der alteingesessenen deutschnationalen Professorenschaft) akademische Karrieren von Frauen oder von Menschen aus anderen Milieus nicht schätzten, aber auch, weil die neuen Machthaber das Theater der „Weimarer Republik? mit all seinen politischen und formalen Innovationen abzuschaffen gewillt waren.

Das Seminar steht im Kontext der Vorbereitung einer Ausstellung, mit der im Herbst über die Anfangsphase der Berliner Theaterwissenschaft nachgedacht werden soll, und lädt zur Erkundung von Lebenswegen, Forschungsfeldern und Biografien früher Theaterwissenschaftler*innen ein. Manche diese Lebenswege sind noch sehr unerforscht, zu anderen gibt es in den Theaterhistorischen Sammlungen des Instituts oder in anderen Archiven in Berlin Material, oft noch ungesichtet.

Begleitet wird diese Recherchearbeit durch neue Ansätze kritischer Reflektion des Genres der Biografie insbesondere in der Literaturwissenschaft, die zu einer Ausdifferenzierung der Begrifflichkeiten und Konzepte u.a. zu Fragen biografischer Referenzialität, Narrativität und Poetizität, Fiktionalität und Faktizität sowie schließlich zur Biografiewürdigkeit und deren Kritik und Revision insbesondere aus Sicht der Gender und der Postcolonial Studies geführt haben.

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