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Proseminar
SoSe 23: AM: "The Japanese variety of capitalism: Ascent, crisis, renaissance?"
Steffen Richard Heinrich
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Dieses Aufbaumodul beschäftigt sich mit den historischen Wurzeln und institutionellen Ausprägungen des japanischen Wirtschaftssystems der Nachkriegszeit. Bis heute wird Japans rasanter wirtschaftlicher Aufstieg oft als Blauphase für Länder beschrieben, die sich wirtschaftlich entwickeln und dabei eine Verschärfung sozialer Spannungen vermeiden wollen. Japans Beispiels scheint zu zeigen, dass es möglich ist sich wirtschaftlich zu entwickeln und dabei die breite Bevölkerung am Wachstum partizipieren zu lassen. Ab den 1980er Jahren wuchs allerdings die Kritik, dass die Institutionen des Kapitalismus japanischer Spielart mit hohen sozialen und wirtschaftlichen Kosten verbunden sind: u.a. zahlten Konsumenten international gesehen sehr hohe Preise, Frauen waren auf dem Arbeitsmarkt nahezu vollständig marginalisiert und viele japanische Unternehmen weniger profitabel und produktiv als Konkurrenzunternehmen in anderen Ländern. Dies läutete eine Phase des institutionellen Wandels ein, der häufig als neoliberale Wende beschrieben wird. Doch spätestens seit der globalen Finanzkrise von 2008 zeichnet sich erneut ein Umdenken ab. Nun betonen auch eher wirtschaftsliberale Kräfte die Vorzüge einer eigenständigen Spielart des Kapitalismus, welche allzu ausgeprägte soziale Disparitäten verhindern kann. Premier Kishida bewirbt seit 2021 sogar eine Vision eines neuen Kapitalismus, der sich vor allem auch durch Mechanismen einer gerechten Verteilung von Wohlstand auszeichnet. Dieses Aufbaumodul wird nicht nur die drei Phasen dieser Debatte nachzeichnen, sondern den Wandel des Kapitalismus japanischer Spielart aus sozialer, politischer und ökonomischer Perspektive beleuchten. close
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