28844b
Advanced seminar
SoSe 23: Es ist nicht nur Hate Speech: Soziale Medien, Rassismus und neue Formen des Ausschlusses?
Sünje Paasch-Colberg
Comments
Soziale Medien werden in Öffentlichkeit und Wissenschaft zunehmend kritisch diskutiert, unter anderem, weil Diskussionen zu kontroversen Themen hier immer wieder eskalieren und beleidigende, sexistische oder rassistische Kommentare verbreiten. Da sich solche „Hate Speech“-Kommentare gegen bestimmte gesellschaftliche Gruppen richten, wird das Phäno-men nicht nur hinsichtlich seiner Folgen für die betroffenen Individuen diskutiert, sondern auch mit Blick auf die Qualität des demokratischen Diskurses und den gesellschaftlichen Zu-sammenhalt. Denn es widerspricht den demokratietheoretischen Potenzialen und Hoffnun-gen hinsichtlich einer stärkeren Partizipation aller Bürgerinnen und Bürger und ihrer Per-spektiven am öffentlichen Diskurs, die auch mit sozialen Medien verbunden ist. Das Thema „Hate Speech“ und soziale Medien wurde deshalb in den letzten Jahren u. a. von der Kom-munikationswissenschaft verstärkt in den Blick genommen.
Dabei wird auch darauf hingewiesen, dass sich gesellschaftliche Ausschlüsse und Ungleich-heiten nicht nur in der Dimension der Inhalte soziale Medien (also etwa in rassistischen Kommentaren oder Memes) manifestieren. Soziale Medien sind dieser Argumentation fol-gend nicht nur ein neuer Verbreitungsweg für Diskriminierungen, sondern reproduzieren diese auch in Interaktionen, technischen Aspekten (z. B. Algorithmen) oder Strukturen der internationalen Arbeitsteilung in der Kommentarmoderation. Diesen verschiedenen Perspek-tiven auf soziale Medien, gesellschaftliche Vielfalt und Ausschlüsse wird dieses Seminar nachgehen.
Dazu werden wir zunächst grundlegende Konzepte und Charakteristika sozialer Medien er-arbeiten, um dann einen spezifischeren Blick auf theoretische Argumente und empirische Fallstudien im Themenfeld zu werfen. In kleinen Arbeitsgruppen und Referaten erarbeiten die Studierenden Konzepte wie etwa den platformed racism und stellen empirische Fallstu-dien zu Themen wie anti-muslimischer Hassrede, moral disengagement in Online-Nutzerdiskussionen über Rassismus, rassistischen und sexistischen Praktiken im flagging von User-Kommentaren oder dem Outsourcing in der Content-Moderation von Social Media-Plattformen vor. close
Dabei wird auch darauf hingewiesen, dass sich gesellschaftliche Ausschlüsse und Ungleich-heiten nicht nur in der Dimension der Inhalte soziale Medien (also etwa in rassistischen Kommentaren oder Memes) manifestieren. Soziale Medien sind dieser Argumentation fol-gend nicht nur ein neuer Verbreitungsweg für Diskriminierungen, sondern reproduzieren diese auch in Interaktionen, technischen Aspekten (z. B. Algorithmen) oder Strukturen der internationalen Arbeitsteilung in der Kommentarmoderation. Diesen verschiedenen Perspek-tiven auf soziale Medien, gesellschaftliche Vielfalt und Ausschlüsse wird dieses Seminar nachgehen.
Dazu werden wir zunächst grundlegende Konzepte und Charakteristika sozialer Medien er-arbeiten, um dann einen spezifischeren Blick auf theoretische Argumente und empirische Fallstudien im Themenfeld zu werfen. In kleinen Arbeitsgruppen und Referaten erarbeiten die Studierenden Konzepte wie etwa den platformed racism und stellen empirische Fallstu-dien zu Themen wie anti-muslimischer Hassrede, moral disengagement in Online-Nutzerdiskussionen über Rassismus, rassistischen und sexistischen Praktiken im flagging von User-Kommentaren oder dem Outsourcing in der Content-Moderation von Social Media-Plattformen vor. close
12 Class schedule
Regular appointments
Mon, 2023-04-17 10:00 - 12:00
Mon, 2023-04-24 10:00 - 12:00
Mon, 2023-05-08 10:00 - 12:00
Mon, 2023-05-15 10:00 - 12:00
Mon, 2023-05-22 10:00 - 12:00
Mon, 2023-06-05 10:00 - 12:00
Mon, 2023-06-12 10:00 - 12:00
Mon, 2023-06-19 10:00 - 12:00
Mon, 2023-06-26 10:00 - 12:00
Mon, 2023-07-03 10:00 - 12:00
Mon, 2023-07-10 10:00 - 12:00
Mon, 2023-07-17 10:00 - 12:00