Das Seminar gibt eine Einführung in interpretative Ansätze der Friedens- und Konfliktforschung. Dafür führt es in die Grundlagen interpretativer Sozialforschung ein, gibt einen Einblick in unterschiedliche methodologische Ansätze und ihre Anwendung in der Friedens- und Konfliktforschung und zielt darauf ab, die Studierenden mit grundlegenden Fähigkeiten auszustatten, um selbst interpretative Forschungsmethoden anzuwenden. Das Seminar ist als Blockseminar konzipiert. In einer einführenden Sitzung werden die Inhalte des Seminars vorgestellt, Erwartungen ausgetauscht und Gruppen für den weiteren Seminarverlauf eingeteilt. Darauf folgen zwei Blöcke, die jeweils Freitagnachmittag und Samstag ganztägig stattfinden: ein Grundlagenblock und ein Anwendungsblock. Im Grundlagenblock werden wir zunächst die Grundlagen interpretativer Forschungslogik sowie Forschungsethik in der Friedens- und Konfliktforschung diskutieren. Anschließend werden wir zwei text- bzw. dokumentenbasierte Ansätze und zwei feldbasierte Ansätze kennenlernen. Wir erarbeiten uns Einblicke in Diskurs- und Archivforschung sowie in Interviews und (teilnehmende) Beobachtung. Wir identifizieren Ressourcen an der Universität, die für interpretative Forschung, und die von uns behandelten Ansätze, von Nutzen sein können, zum Beispiel Software zur qualitativen Datenanalyse, Ressourcen der Bibliothek oder des Universitätsarchivs. Ebenso identifizieren wir geeignete Dokumente und field sites für den Anwendungsblock. Mögliche Beispiele sind Policy-Dokumente; Reden; Dokumente, die online über das UN-Archiv verfügbar sind oder in einem gut erreichbaren Berliner Archiv; Orte in der Stadt, in denen Frieden und/oder Konflikt eine Rolle spielen; Konferenzen oder Diskussionen zu dem Thema, etc. Im Anwendungsblock werden wir diese vier Ansätze dann in praktischen Übungen anwenden. Hierbei erhalten die Studierenden einen Einblick in die Möglichkeiten und Herausforderungen unterschiedlicher Methoden und epistemologischer Perspektiven. Das Seminar endet mit einer Abschlusssitzung, in der wir über das Gelernte reflektieren und offene Fragen zur Prüfungsleistung klären können- Das Seminar stützt sich sowohl auf Methodenliteratur als auch auf Publikationen zu Frieden und Konflikt, die interpretative Ansätze anwenden. Die Bereitschaft, die überwiegend englischsprachige Pflichtlektüre zu lesen, aktiv an Diskussionen, Gruppenarbeiten und praktischen Übungen teilzunehmen sowie zu einer produktiven und angenehmen Seminaratmosphäre beizutragen werden vorausgesetzt. close