16764 Lab Seminar

WiSe 23/24: Theorie und Praxis der Literaturübersetzung

Dorota Stroinska

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Das Seminar bietet Einblicke in die künstlerische Praxis und die theoretische Reflexion literarischen Übersetzens an. Dazu geht es auf die Gegebenheiten des hiesigen Buchmarkts ein, der traditionell stark geprägt ist durch einen hohen Anteil an Übersetzungen, und fragt nach der Rolle, die die Übersetzer:innen in der literarischen Öffentlichkeit spielen. Denn in den letzten Jahrzehnten hat sich das Berufsbild heutiger Übersetzer:innen und ihr Selbstverständnis als Akteur:innen im Literaturbetrieb gewandelt. Ein ausgeprägtes Bewusstsein für kulturelle und sprachliche Differenzen wird heute vorausgesetzt, mit gesteigerten Ansprüchen an die philologische Kompetenz, aber auch an die Professionalisierung der Übersetzenden, die sich in einem schwierigen Marktumfeld bewegen, dabei ihre Interessen vertreten und sichtbar sein wollen. Übersetzer:innen sprechen zunehmend in öffentlichen Veranstaltungen selbst über ihre Kunst, reflektieren die Prozesse beim Transfer literarischer Texte über die Sprachgrenzen, stellen Bezüge her zu den Nachbarkünsten, zu gesellschaftlichen Fragen, und immer häufiger auch zu den Konfliktzonen der Politik. Wer Literatur international vermitteln will, ob als Lektor:in, Lizenzhändler:in, Agent:in, Kritiker:in oder Veranstalter:in, sollte sich mit dem Übersetzungsmetier vertraut machen. Übersetzer·innen in der literarischen Öffentlichkeit: Welche Synergien oder Abhängigkeiten ergeben sich aus dem Zusammenspiel mit Akteur:innen des Buchmarktes? Welchen Einfluss haben die Literaturübersetzer:innen auf die Entscheidungen, welche Bücher, von welchen Autor:nnen und aus welchen Sprachen herausgegeben werden? Wird die kulturelle Wertschöpfung in der materiellen Wertschätzung gespiegelt? In einem praktischen Teil werden wir dem übersetzerischen Prozess nachspüren, verschiedene sprachliche und stilistische Rollen ausprobieren, die Vielfalt der Entscheidungsmöglichkeiten abwägen. Begleiten werden uns dabei Texte aus dem wachsenden Genre der Selbstaussagen literarischer Übersetzer:innen, die mitunter aus der Skepsis gegenüber konkurrierenden Übersetzungstheorien entstehen. Dorota Stroinska ist Literaturübersetzerin, Leiterin der Deutsch-Polnischen Übersetzerwerkstatt ViceVersa, Kuratorin von Kultur- und Literaturprogrammen, wie translationale berlin – Festival für Literaturübersetzung, das sie mitgegründet hat. Forschungstätigkeit im Karl Dedecius Archiv. Beiträge in SINN UND FORM, OSTEUROPA und in: Albrecht Buschmann (Hrsg.), „Gutes Übersetzen. Neue Perspektiven für Theorie und Praxis des Literaturübersetzens“, De Gruyter 2015. Mitglied im VdÜ, in der Weltlesebühne e. V. und im Netzwerk Freie Literaturszene Berlin (2020-2021 im Vorstand), wo sie sich insbesondere für die in Berlin lebenden Übersetzer:innen einsetzt. close

6 Class schedule

Additional appointments

Wed, 2023-11-29 10:00 - 14:00

Lecturers:
Dorota Stroinska

Location:
JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

Fri, 2024-01-26 14:00 - 18:00

Lecturers:
Dorota Stroinska

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JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

Fri, 2024-02-02 14:00 - 18:00

Lecturers:
Dorota Stroinska

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JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

Regular appointments

Wed, 2023-10-25 10:00 - 14:00

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Wed, 2023-12-06 10:00 - 14:00

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Wed, 2023-12-20 10:00 - 14:00

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Wed, 2024-01-17 10:00 - 14:00

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Wed, 2024-02-07 10:00 - 14:00

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Wed, 2024-02-14 10:00 - 14:00

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