SoSe 24: Julia Kristevas Intertextualitäten. Annäherungen an ihr theoretisches und literarisches Werk
Henrike Schmidt
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Julia Kristeva, französische Literaturtheoretikerin und Psychoanalytikerin bulgarischer Herkunft, hat einige der zentralen Begriffe der Literaturwissenschaft geprägt, an vorderster Stelle denjenigen der Intertextualität. Aber auch der Begriff der "Abjektion" (der Abgrenzung) in seinem Bezug zum Fremdsein sowie die Spezifik der poetischen Sprache und eines weiblichen Schreibens nehmen einen wichtigen Stellenwert in ihrem Denken und ihrer Rezeption ein.
Weniger bekannt und literaturwissenschaftlich betrachtet ist ihr eigenes literarisches Schreiben. So sind ihre französischsprachigen Romane bis heute noch nicht ins Deutsche übersetzt. Wir werden in diesem Seminar der Genese von Kristevas intellektuellem Lebensweg und theoretischem Denken nachgehen (unter Berücksichtigung auch einer potenziellen Beeinflussung durch die akademische Sozialisierung im sozialistischen Bulgarien) sowie den möglichen Verknüpfungen zwischen ihrem wissenschaftlichen und literarischen Schreiben.
Im ersten Seminarblock lesen wir intensiv gemeinsam ausgewählte ihrer bis heute wirkmächtigen Schriften, etwa zum Themenkomplex der Intertextualität. Im zweiten Seminarblock steht die exemplarische Auseinandersetzung mit Einzelaspekten und -texten im Mittelpunkt, die sich auch an den individuellen Interessen der Seminarteilnehmer:innen orientiert.
Der Charakter des Seminars als Blockveranstaltung ermöglicht viel Eigengestaltung von Seiten der Teilnehmenden. So weit möglich werden wir die Texte mindestens auszugsweise auch im französischen Original lesen, Französischkenntnisse sind aber keine Voraussetzung für die Teilnahme.
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