SoSe 24: Jugendkultur und „Neue Welle“ im polnischen Kino der 1960er Jahre
David Gaertner
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Das Kino der 1960er Jahre steht im Zeichen von sich herausbildenden „Jugendkulturen“: Konsum, Generationenkonflikte und sexuelle Erfahrungen außerhalb der Ehe-Norm rücken dabei ebenso in den Fokus wie der Konflikt mit gesellschaftlichen Hierarchien und Abhängigkeiten von Institutionen. In der Filmgeschichte fallen diese Komplexe mit den sogenannten Neuen Wellen zusammen, die auch mit einer Erneuerung von produktionsökonomischen Strukturen einhergingen. So distanzierten sich Filmschaffende der französischen Nouvelle Vague etwa von „Papas Kino“ indem sie um eine ästhetische Erneuerung des Kinos ebenso bemüht waren wie auch um ein Ausbrechen aus etablierten Standards der Filmproduktion.
Auch das Kino auf der anderen Seite des sogenannten Eisernen Vorhangs – u.a. die Tschechoslowakische Neue Welle – rückte junge Filmfiguren in den Mittelpunkt und opponierte etwa gegen staatlich verordnete Erinnerungspolitik und Zensurmechanismen.
Ob sich von einer Neuen Welle des polnischen Kinos sprechen lässt, ist hingegen in der Forschungsliteratur umstritten. Das Seminar hat zum Ziel, im Rahmen filmhistorischer Recherchen und auf Grundlage von Filmanalysen die Möglichkeiten einer Polnischen Neuen Welle der 1960er und frühen 1970er zu erforschen. Exemplarisch wird für dieses Vorhaben ein Korpus an Filmen u.a. von Jerzy Skolimowski, Janusz Morgenstern und Krzysztof Zanussi untersucht.
Obligatorische Arbeitsleistungen:
Textlektüre, regelmäßige und aktive Kursteilnahme, Übernahme einer Rechercheaufgabe (mit Präsentation und Verschriftlichung), Referat (in Arbeitsgruppen), Filmsichtung.
Wichtige Hinweise:
Die Kurskommunikation findet zu Beginn des Kurses über Ihren FU-Mailaccount statt. Die Verteilung der obligatorischen Arbeitsleistungen erfolgt in der ersten Vorlesungswoche.
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