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Seminar
SoSe 24: Richard Rorty: Kontingenz, Ironie und Solidarität
Marian Baukrowitz
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In seinem 1989 veröffentlichten Werk „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ entwirft Richard
Rorty die Skizze einer postmetaphysischen, liberalen Utopie, in welcher Grausamkeit als das
Schlimmste erachtet wird. Die Verabschiedung des metaphysischen Ideals der Erkenntnis
ewiger, absoluter Wahrheiten versucht Rorty zu plausibilisieren, indem er darauf verweist,
dass Wahrheit eine Eigenschaft von Sätzen ist, und Sätze wiederum von Sprechern in
Sprachgemeinschaften geschaffen werden. Wahrheiten sind also immer schon eingebettet
in die verschiedenen Lebensformen von Sprachgemeinschaften, nie eine direkte
Beschreibung der externen Wirklichkeit. Daraus zieht Rorty die Konsequenz, dass ein
ironischer Abstand zu dem eigenen Vokabular, der eigenen Sprache, angemessen ist. Dieser
Abstand liefert dabei Möglichkeiten, sich selbst neu zu schöpfen, wie sie z.B. von
Kierkegaard, Nietzsche oder Baudelaire ergriffen wurden. Sein Ideal der Solidarität versucht
Rorty dementsprechend nicht metaphysisch zu begründen, sondern durch Bezug auf die
Vorstellungskraft plausibel zu machen. Angestrebt wird von Rorty die Ausdehnung des
„Wir“, des Bereiches derer, denen wir zuschreiben, wie wir leiden zu können. Dieses kann
z.B. durch die Einfühlung, wie sie beim Schreiben und Rezipieren von Romanen geschieht,
ermöglicht werden. Im Seminar werden wir „Kontingenz, Ironie und Solidarität“ lesen und
kritisch diskutieren. close
14 Class schedule
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Fri, 2024-04-19 12:00 - 14:00
Fri, 2024-04-26 12:00 - 14:00
Fri, 2024-05-03 12:00 - 14:00
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Fri, 2024-05-17 12:00 - 14:00
Fri, 2024-05-24 12:00 - 14:00
Fri, 2024-05-31 12:00 - 14:00
Fri, 2024-06-07 12:00 - 14:00
Fri, 2024-06-14 12:00 - 14:00
Fri, 2024-06-21 12:00 - 14:00
Fri, 2024-06-28 12:00 - 14:00
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Fri, 2024-07-12 12:00 - 14:00
Fri, 2024-07-19 12:00 - 14:00