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Advanced seminar
SoSe 24: Pilgrimage and mass psychosis: The Church of the Holy Blood in Wilsnack and its historical contexts
Christian Freigang / Thomas Ertl
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zusammen mit Prof. Ertl, mittelalterliche Geschichte
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Der Fall der Wilnacker Wunderblutwallfahrt ist ein Musterbeispiel der Inszenierung einer finanzträchtigen Pilgerfahrt: die 1383 in der Brandruine der Kirche unversehrt und blutend aufgefundenen Hostien schienen Wunder zu wirken und veranlassten eine umgehende Investition in einen aufwendigen Kirchenbau und intensive Öffentlichkeitsarbeit. Zahlreiche Pilger und vermögende Adelige förderten die Anlage, um von ihren Höllenstrafen befreit zu werden. Allerdings war das Unternehmen schon zeitgenössisch als Bluff kritisiert worden, und als 1539 die Reformation in Wilsnack eingeführt wurde, war mit dem Spektakel Schluss. Gleichwohl war bis zu diesem Zeitpunkt eine riesige Kirche als Pilgerziel entstanden, die auch heute noch bedeutende Kunstwerke als Zeugnis der frommen Stiftungen enthält. Inhalt der interdisziplinären Lehrveranstaltung sind Reliquienverehrung und Ablasswesen im Mittelalter, Liturgie und Stiftungspraxis sowie die Befragung architektonischer Dispositionen und ihrer Funktionen. – Das Lehrprogramm umfasst auch eine zweitägige Exkursion nach Wilsnack und Havelberg am 4. und 5. Juli. Bitte beachten Sie das bei Ihrer weiteren Semesterplanung. close
Suggested reading
Einführende Literatur:
Felix Escher/Hartmut Kühne (Hrsg.): Die Wilsnackfahrt. Ein Wallfahrts- und Kommunikationszentrum Nord- und Mitteleuropas im Spätmittelalter. Frankfurt/M. 2006 (Europäische Wallfahrtsstudien, 2)
Folkhard Cremer: Die St. Nikolaus- und Heiligblut-Kirche zu Wilsnack (1383-1552). Eine Einordnung ihrer Bauformen dien die Kirchenarchitektur zwischen Verden und Chorin, Doberan und Meißen im Spiegel bischöflicher und landesherrlicher Auseinandersetzungen. 2 Bde. München 1996 close
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