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Advanced seminar
SoSe 24: Giordano Bruno, Von den heroischen Leidenschaften: Liebe, unvollkommene Vollkommenheit und menschliches Dasein in Brunos italienischer philosophischer Phase
Marta Quatrale
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Von den heroischen Leidenschaften (Degli eroici furori), zwischen 1583 und 1585 in England verfasst, ist das letzte Werk, das Giordano Bruno in italienischer Sprache schrieb. Bruno selbst behauptete, in seinem metaphysischen Traktat Über die Ursache, das Prinzip und das Eine (De la causa, principio et uno) bestehe das Fundament seiner italienischen philosophischen Phase, in Von den heroischen Leidenschaften dagegen das Dach. Gibt es alles in allem einen besseren Weg, das Drama des menschlichen Daseins samt aller seiner Höhen, Tiefen und Qualen zusammenzufassen, als von Liebe zu reden? Im Einklang mit seinem platonischen metaphysischen Hintergrund stellt Bruno die Liebe als Gottwerdung der menschlichen Seele dar – und doch bleibt diese Sehnsucht nach Vollkommenheit stets unvollkommen: Das göttliche Geliebte bleibt zwar nach, jedoch entzieht sich in einer unendlichen Jagd. Die heroische Dimension des menschlichen Daseins besteht genau darin: in diesem unaufhörlichen Gefangensein zwischen Fülle und Mangel, das – nach einer typisch platonischen Argumentationsweise – nicht nur ein ethisches Erstreben signalisiert, sondern auch die intellektuelle Mühe eines Geistes, die auf eine unerreichbare perfekte intellektuelle Erkenntnis abzielt.
Mit Von den heroischen Leidenschaften knüpfte sich Bruno einerseits an die Tradition der platonischen Liebestraktate und Symposionkommentare nach Marsilio Ficinos Vorbild an, andererseits griff er mit vollen Händen der neuplatonischen und synkretischen Tradition ebenfalls zu. Die Lektüre von Aufsätzen aus diesem Werk wird im Lauf des Seminars sowohl eine Vertiefung der wichtigsten Aspekte von Brunos philosophischem Standpunkt ermöglichen als auch eine erste Einführung in seine wichtigsten Quellen.
Literatur
Die Texte (Aufsätze sowie zzgl. Sekundärliteratur) werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
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Mit Von den heroischen Leidenschaften knüpfte sich Bruno einerseits an die Tradition der platonischen Liebestraktate und Symposionkommentare nach Marsilio Ficinos Vorbild an, andererseits griff er mit vollen Händen der neuplatonischen und synkretischen Tradition ebenfalls zu. Die Lektüre von Aufsätzen aus diesem Werk wird im Lauf des Seminars sowohl eine Vertiefung der wichtigsten Aspekte von Brunos philosophischem Standpunkt ermöglichen als auch eine erste Einführung in seine wichtigsten Quellen.
Literatur
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Suggested reading
Giordano Bruno, Von den heroischen Leidenschaften. Herausgegeben von Christiane Bacmeister, Meiner Verlag, Hamburg 1996
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