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Introductory Course
The Immanent God: Religious Studies at the Turn of the 20th Century
Susanne Gödde
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Im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert entsteht zeitgleich mit der Religionswissenschaft die Religionssoziologie. Beide treten auch unabhängig voneinander auf, doch befruchten sie sich gegenseitig, und dieses Wechselverhältnis bestimmt bis heute das Selbstverständnis der Religionswissenschaft. Religionssoziologie verortet Religion – das Heilige und Transzendente inbegriffen – im Diesseits der Gesellschaft und untersucht deren Spuren in den Bereichen des Sozialen, des Politischen und der Kultur. Prominent für diesen Zugang, der sich aus der Religionskritik seit der Aufklärung herleitet, ist etwa die Gleichsetzung von Religion und Gesellschaft in einer Art ritualistischer Selbstfeier bei Émil Durkheim (1858-1917), die Verschränkung von Kapitalismus und protestantischer Ethik bei Max Weber (1864–1920) oder die Anerkennung der psychologischen Bedeutung der Religion als einer „Kulturform“ bei Georg Simmel (1858-1918). Weber untersucht (mit unterschiedlicher Überzeugungskraft) neben dem Protestantismus auch die Wirtschaftsethik anderer Weltreligionen, vom Konfuzianismus und Taoismus über den Hinduismus und Buddhismus bis hin zu den drei monotheistischen Religionen. Darüber hinaus entwickelt er den ursprünglich religiösen Begriff des Charisma in einem politischen Sinne weiter. Alle drei Autoren teilen nicht nur die Überzeugung der engen Verbindung von Religiösem und Sozialem, sondern auch einen besonderen Fokus auf ökonomische Grundlagen gesellschaftlicher Phänomene, der besonders prägnant in Simmels berühmtmn Satz „Geld wird Gott“ zum Ausdruck kommt. Das Seminar versteht sich als Einführung in die wichtigsten religionssoziologischen Schriften der 3 Autoren und in die Religionssoziologie als solche. close
Suggested reading
Hubert Knobloch: Religionssoziologie, Berlin: de Gruyter 1999.
Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus. Vollständige Ausgabe. Hg. und eingel. von Dirk Kaesler, 3., durchgesehene Auflage, München: Beck 2010. close
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