31502 Seminar

WiSe 24/25: Transformationsgesellschaften

Mihai Varga

Comments

Die Transformation der postkommunistischen Gesellschaften in den 1990er Jahren ist durch die im internationalen Vergleich einzigartige gleichzeitige Einführung von Kapitalismus und Demokratie gekennzeichnet. Trotz einer vermeintlich ähnlichen Ausgangslage sind die Ergebnisse dieser Transformation in Mittel- und Osteuropa höchst unterschiedlich und können - so die zentrale These des Seminars - das Erstarken rechtspopulistischer Kräfte in der Region erklären. Das bei näherer Betrachtung divergierende historische Erbe, die Rolle von Eliten und Gegeneliten sowie der Einfluss externer transnationaler Akteure sollen daher näher beleuchtet werden. Das Seminar vermittelt einen breiten Überblick über zentrale Konzepte, Kontroversen und Befunde zur Transformation der mittel- und osteuropäischen Länder, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieses Prozesses und seiner Ergebnisse beleuchten. In Anlehnung an Karl Polanyi liegt der Schwerpunkt auf der politischen Durchsetzung von Markt und Privateigentum, die z.B. in Polen anders verlief als in Russland. Im Seminar werden wir Entwicklungen der letzten 25 Jahre diskutieren, von den Auswirkungen des unterschiedlichen kommunistischen Erbes, dem Fehlen einer Mittelschicht und der Bildung von Oligarchen in Russland und der Ukraine, der postkommunistischen Sterbekrise und Überlebensstrategien bis hin zur „Ostalgie“ und dem Aufstieg politischer Kräfte wie Viktor Orbans Fidesz und der polnischen Partei Recht und Gerechtigkeit. close

Subjects A - Z