17526 Seminar

Dramaturgy as social a. polit. practice

Kirsten Maar

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Seit den 1990er- und frühen 2000er-Jahren hat sich die Auffassung von Dramaturgie erheblich verändert, von der Idee der „neuen Dramaturgie als prozessorientierte Methode” (Lehmann 2001) bis hin zu einer eher poetischen Definition, die von Dramaturg*innen (Kerkhoven 1994, Cvejic, 2014) vorgebracht wurde. Als Disziplin bleibt die Dramaturgie sowohl im akademischen Kontext als auch in der Praxis irgendwie unfassbar. Paradoxerweise scheint die Mehrdeutigkeit ihrer Definition zur Verbreitung von Dramaturg*innen im kulturellen Bereich geführt zu haben, wo sie verschiedene Positionen in Institutionen und der freien Szene einnehmen. Das Seminar verfolgt einen spezifischen dramaturgischen Ansatz, Dramaturgie als eine soziale und politische Praxis, die in einem spezifischen historischen Moment im ehemaligen Jugoslawien im Zeitraum von 1990 – 2015 entstand. Dieser Zeitraum umfasste die Jugoslawienkriege und den darauffolgenden Übergang vom Sozialismus zum Post-Sozialismus als potenzieller Zwischenraum; unbekannt, instabil, unkontrolliert. Dramaturgie und Dramaturg*innen spielten im Kontext der außeruniversitären, nichtstaatlichen Organisation (NGO) eine prominente Rolle, da sie neue Ansätze für die darstellenden Künste und den Tanz entwickelten. Als Praxis, die in diesem potenziellen Zwischenraum (Institution und Nicht-Institution, Proteste und soziale Bewegungen) angesiedelt ist, wurde die Dramaturgie zu einer sozialen und politischen Praxis, die einen transdisziplinären Ansatz, angewandter Ethik und verschiedene Formen des Zusammenseins und der Zusammenarbeit umfasste. Dieses Seminar analysiert und reflektiert kritisch die Arbeiten und Praktiken aus dem ehemaligen Jugoslawien, besonders die der Performance-Kunstgruppe BADco., sowie die Arbeiten der Dramaturg*innen Bojana Cvejic, Emil Hrvatin/Janez Janša , Bojana Kunst, Goran Sergej Pristaš und Ana Vujanovic sowie die Wissensproduktion von den Magazinen „Maska“ (Ljubljana), „Frakcija“ (Zagreb) und „Walking Theory“ (Belgrad). Ausgehend von den historischen Rahmenbedingungen ist es das Ziel des Seminars, Dramaturgie als Praxis zu kartieren, zu analysieren und kritisch zu reflektieren, gleichzeitig aber auch Strategien, Verfahren und Methoden zu erarbeiten und diese in Bezug zur Dramaturgie in Westeuropa zu setzen. close

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