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Lecture
Das Kino und die ökologische Krise
Matthias Grotkopp
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Es ist ein Gemeinplatz, dass sich die Realität der Klimakrise einem alltäglichen Bewusstsein und einer direkten Darstellbarkeit entzieht. Genau deshalb fällt es uns so leicht, sie immer wieder zu verdrängen, fällt es uns Bewohnern der westlichen Industrienationen so schwer, uns die notwendige Transformation aller Bereiche unseres Lebens vorzustellen, die nötig sind, um die schlimmsten Ausmaße der voranschreitenden Klima-, Biodiversitäts- und Vermüllungskrise zu verhindern.
Die Vorlesung fragt nach dem Potential filmischer Weltentwürfe, eine andere Perspektive auf Lokalität und Globalität, auf Handeln und Erleiden, auf menschliches und nicht-menschliches Leben zu ermöglichen. Was ist das Bild der Klimawissenschaft? Wie werden nicht-anthropozentrische Welten denkbar und erfahrbar gemacht? Wie gestalten Filme Fragen der Klimagerechtigkeit zwischen den Generationen, zwischen Globalem Norden und Globalem Süden, zwischen Arm und Reich? Welche perzeptiven und affektiven Muster und medialen Zeitstrukturen von Hör- und Sichtbarkeiten von Klima und Biodiversität generieren die verschiedenen Genres und Formate? Welche Bildformen zirkulieren zwischen post-apokalyptischen Cli-Fi-Spektakel, Wissenstransferdokumentationen und aktivistischer Propaganda? Wie denken die Filme den Übergang von der Kommunikation wissenschaftlicher Fakten einerseits und der Erfahrung sich verändernder Landschaften andererseits in das konkrete politische und alltägliche Handeln?
Die Vorlesung wird sich analytisch mit exemplarischen Beispielen des audiovisuellen Diskurses zur Klimakrise und Biodiversitätskrise auseinandersetzen. Dazu werden grundlegende Fragen von Ästhetik und Politik von ökologischem Wissen und ökologischer Imagination sowie zur Materialität und Ökologie von Medien diskutiert.
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