17625
Advanced Seminar
Das Kino der moralischen Unruhen
David Gaertner
Information for students
Der Kurs wird als Blockveranstaltung in fünf Blöcken verteilt über das Semester angeboten. Zusätzlich angegebene Termine sind potentielle Ausweichtermine. Für die Teilnahme an dem Kurs ist es wichtig, dass Sie sowohl den ersten Block in der zweiten Vorlesungswoche als auch die Sichtung in der ersten Vorlesungswoche besuchen. Die Verteilung der obligatorischen Arbeitsleistungen erfolgt im ersten Block. close
Additional information / Pre-requisites
Textlektüre, regelmäßige und aktive Teilnahme an den Sitzungen, Übernahme eines Referats, regelmäßiges Sichten der Kursfilme
Comments
Der polnische Regisseur Janusz Kijowski (Kung-fu, 1979) prägte in den späten 1970er Jahren den Begriff des „Kinos der moralischen Unruhen“ und bezog sich dabei auf die Arbeiten von Filmschaffenden, die den sozialistischen Alltag in der Volksrepublik Polen (1944-1989) schonungslos offenlegten und somit für ein Filmpublikum verhandelbar machten. Oft wurden diese Filme erst Jahre nach der Fertigstellung von der Zensur freigegeben, mit teils drastischen Schnittauflagen (so etwa im Fall von Der Zufall möglicherweise [Przypadek], 1981/87; Regie: Krzysztof Kieslowski), oder sie wurden ganz verboten (Verhör einer Frau [Przesluchanie], 1982/89; Regie: Ryszard Bugajski).
In diesen Filmen wird das Verhältnis des Individuums zu Strukturen in einem Regime in den Blick genommen, in dem Menschen- und Bürgerrechte eingeschränkt wurden und es eine tiefe Unzufriedenheit der Bevölkerung gab. Oft geht es in diesen Filmen um die Bespitzelung von Bürger:innen, um Korruption in öffentlichen Stellen sowie um staatliche Willkür, wobei auch auf politisch brisante Ereignisse von zeithistorischer Bedeutung (etwa die August-Streiks von 1980) Bezug genommen wird. Hatten diese Filme somit eher thematische denn stilistische Gemeinsamkeiten, zeugt doch das Filmschaffen in Polen jener Zeit von einer in dieser Bündelung in Europa einzigartigen handwerklichen Qualität.
Anhand der Arbeiten von drei in dieser Periode zentralen Filmschaffenden – Agnieszka Holland, Krzysztof Kieslowski, Krzysztof Zanussi – werden sowohl über die Erschließung der einschlägigen Forschungsliteratur als auch über gemeinsam vorgenommene Filmanalysen die Möglichkeiten ausgelotet, jenes Kino als Grundlage gesellschaftlicher Kommunikation mittels einer medial geteilten Erfahrung zu beschreiben.
close
16 Class schedule
Regular appointments
Thu, 2024-10-17 14:00 - 20:00
Sichtung
Thu, 2024-10-31 14:00 - 18:00
Sichtung
Thu, 2024-11-14 14:00 - 20:00
Sichtung
Thu, 2024-11-28 14:00 - 18:00
Sichtung
Thu, 2024-12-12 14:00 - 18:00
Sichtung
Thu, 2025-01-09 14:00 - 18:00
Sichtung
Thu, 2025-02-06 14:00 - 18:00
Sichtung
Thu, 2024-10-24 12:00 - 18:00
Thu, 2025-01-30 14:00 - 18:00
Thu, 2025-02-13 12:00 - 20:00
Blocktermin
Thu, 2024-11-07 12:00 - 18:00
Blocktermin
Thu, 2024-11-21 12:00 - 18:00
Blocktermin
Thu, 2024-12-05 12:00 - 16:00
Thu, 2024-12-19 14:00 - 18:00
Thu, 2025-01-16 14:00 - 18:00
Thu, 2025-01-23 12:00 - 18:00
Blocktermin
Location:
K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Blocktermin und Abschlussdiskussion
More search results for '%25252528S B%25252529 AGP%2525253A ...'