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Seminar
Warum sind fast alle Filmklassiker weiß?
Francis Wagner
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ACHTUNG, die Zeiten haben sich geändert!
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2022 fragten Marie Eloundou, Lisa Karst und Dulguun Shirchinbal in ihrem ZfM-Artikel berechtigterweise „Dear white professors, warum sind alle «Klassiker» ‹weiß›?“ (vgl. Zeitschrift für Medienwissenschaft 14/1 X | Kein Lagebericht, S. 172–179). Ebenfalls 2022 wurde Jeanne Dielman (Chantal Akerman, 1975) im Sight and Sound Magazine zum besten Film aller Zeiten gewählt. Damit wurde zum ersten Mal seit der jährlichen Erhebung der Umfrage im Jahr 1952 ein Film einer Frau auf Platz 1 gewählt. Es dauerte nicht lange, bis insbesondere weiße cis-Männer die Wahl als Politikum kritisierten. Außer Acht gelassen wurde dabei, dass die Liste dennoch nach wie vor mehrheitlich aus weißen cis-Männern als Regisseuren besteht und kaum Filme aufgelistet sind, die nicht aus Europa oder den USA kommen. In solchen Listen finden sich also rassistisch-koloniale Kontinuitäten sowie sexistische Strukturen und Klassismus wieder. Gleiche Strukturen lassen sich auch in dem, was in der universitären Filmwissenschaft als Kanon gilt, nachvollziehen. Im Kurs werden wir uns demnach kritisch mit der Frage nach Kanon und Kanonisierung aus verschiedenen Perspektiven beschäftigen: was zählt als Kanon und warum, und welche Werke werden dabei systematisch exkludiert? Um diese (und weitere) Fragen zu erörtern werden wir uns u.a. mit kanonisierten Filmen sowie Texten und ihrer Diskursgeschichte auseinandersetzen, aber auch mit film- und medienwissenschaftlichen Texten arbeiten, die eine Kanonkritik üben. close
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