WiSe 24/25  
Philosophy and ...  
60 CP Latin Lan...  
Course

Institute of Greek and Latin Languages and Literatures

60 CP Latin Language and Literature (SPO WS 17/18)

0060f_m60
  • Encyclopedia of Latin Language and Literature

    0059fA1.1
    • 16220 Lecture
      Erotische Dichtung (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die römische Liebesdichtung, vor allem die Lyrik des Catull sowie die Elegien des Gallus, Properz, Tibull und Ovid, stehen für sich und bieten auch ohne die Verortung in größeren literarhistorischen Zusammenhängen reizvollste Lektüren. Gleichwohl gewährt der Versuch einer solchen Verortung die Möglichkeit, einen Einblick in die Vielfalt antiker Liebes-Kunst und die diversen Möglichkeiten literarischer Adaption zu erhalten, der jedesmal andere Perspektiven eröffnet. Die Römer selbst spielen dezidiert mit den Artefakten ihrer Vorgänger. Diese Spielzüge wollen wir in der Vorlesung nachzeichnen, indem wir in die Welt der frühgriechischen Lyrik (insbesondere Sappho und Alkaios) und Elegie (Mimnermos, Philitas) sowie der hellenistischen Liebespathologie (u.a. die Erotika Pathemata des Parthenios) eintauchen, bevor wir uns dezidiert den römischen Liebeskünstlern zuwenden. Besondere Reflexe in der Rezeption (z.B. Goethes Römische Elegien) wollen wir ebenfalls berücksichtigen.

      Suggested reading

      Textauswahl und Forschungsliteratur werden zu Beginn der Vorlesung zur Verfügung gestellt. Text zur Vorbereitung: Alexander Kirichenko, „Ovids Amores und die römische Liebesdichtung“, in: Melanie Möller (Hrsg.), Ovid-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart 2021, Sp. 46-52.

    • 16224 Practice seminar
      Zu den Methoden der Klassischen Philologie (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2024-10-15)
      Location: keine Angabe

      Comments

      Die Übung gibt eine Einführung in die Arbeitsweise und Problemstellungen der lateinischen Philologie, neben allgemeiner Grundlagenvermittlung in Bezug auf das Erstellen einer Hausarbeit, dem daktylischen Versmaß, der Literaturrecherche wird ein kurzer Überblick über die Geschichte der lateinischen Literatur erfolgen. Von den Studenten wird erwartet, in Form von Referaten sich Teilbereiche des Stoffes selbst zu erarbeiten und zu vermitteln.

  • Fundamental Knowledge of Literature

    0059fA1.2
    • 16229 Reading Course
      Lektüre: Vergil Aeneis, Buch IV (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Publius Vergilius Maros (70-19v.Chr.) 'Aeneis' avancierte bald nach ihrem Erscheinen zum Schulstoff und wird bis ins 18. Jh. das Epos sein, an dem sich die epische Produktion in Europa notwendig messen mußte. In diesem Kontext stellt das vierte Buch der Aeneis - die Liebesgeschichte zwischen Aeneas und Dido - ein Modell dar, wie sich das Thema der Liebe unter epischen Bedingungen entwickeln läßt: heroischer Verzicht auf der einen Seite, Ausweg durch Sebstmord auf der anderen. Im Kurs sollen zusammenhängende Passagen des vierten Buches gelesen und mit frühneuzeitlichen Epen (e.g. Carrara, Columbeis) verglichen werden, denen sie zugrunde liegen.

  • Specialized Knowledge of Literature

    0059fA1.4
    • 16225 Seminar
      Livius 4. Dekade (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-15)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Historiker Titus Livius (59v.-17n.Chr.) hat in seinen 142 Büchern 'Ab urbe condita' die Geschichte Roms von seiner Gründung bis in seine Zeit, die des Augustus beschreiben. Von dem nur zum Teil erhaltenen Werk sollen längere Passagen aus den Büchern der 4. Dekade gelesen werden; diese widmen sich der Zeit nach dem römischen Sieg im 2. punischen Krieg und schildern die hieraus sich ergebenden Spannungen mit den hellenistischen Großreichen Mazedonien und dem Seleukidenreich.

    • 16243 Miscellaneous
      Komparatistische Übung: Zeitgeist Antike (Joséphine Jacquier)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Diese Übung möchte sich der Frage widmen, inwiefern die Antike als Zeitgeistphänomen betrachtet werden kann: Wie ist z.B. zu verstehen, dass die feministische réécriture antiker Mythen – man denke etwa an Madeline Millers Circe, Jessie Burtons Medusa: The girl behind the myth oder Irène Vallejos Elyssa, Königin von Karthago - derart en vogue ist? Und wie kommt es, dass in aktuellen Debatten die Antike bzw. die Beschäftigung mit ihr mit Rassismus, Kolonialismus und weißen Überlegenheitsgefühlen in Verbindung gebracht wird? Selbstverständlich können Sie gerne eigene Themenschwerpunkte einbringen! Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises ist regelmäßige und aktive Teilnahme, die Übernahme eines Impulsreferates und das Verfassen eines Protokolls oder Essais. Studierende der AVL können gerne mit einer lateinisch-deutschen Übersetzung arbeiten. Ich freue mich auf unsere Diskussionen!

    • 16246 Miscellaneous
      Lesecafé "Mein Lieblingstext" (Joséphine Jacquier)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/237 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lesecafé möchte ein Ort sein, an dem gelesen, übersetzt und frei diskutiert wird! Das Besondere daran: Im Lesecafé wählen Sie die Texte aus, die wir lesen, den Seminarplan gestalten wir gemeinsam, wir überlegen gemeinsam, welche Gäste unsere Diskussion – bei einem Kaffee – bereichern könnten. Vorgegeben ist allein der thematische Stern, unter dem das Café stehen soll, und der soll ganz individuell leuchten: Gibt es einen Text, von dem Sie sagen würden, das ist MEIN Text? Den Sie spannend, aufregend oder einfach nur schön finden? Was ist für Sie das Besondere dieses Textes, was genau ist es, das Sie berührt? Sich diese Frage zu stellen, ist meiner Meinung nach essentiell: Nur, wenn man sein eigenes Staunen versteht und in Worte fassen kann, kann man dieses Staunen auch weitergeben. Natürlich können Sie im Lesecafé nach einer bestandenen Klausur auch einen regulären Lektüreschein erwerben. Studierende der AVL können gerne mit einer lateinisch-deutschen Übersetzung arbeiten und anstelle der Klausur einen Essai anfertigen (ca. 3 Seiten)

    • 16247 Miscellaneous
      Den Anfang machen. Vom Ursprung der Kunst in der lateinischen Literatur (Joséphine Jacquier)
      Schedule: -
      Location: keine Angabe

      Comments

      Wo kommt sie her, die Literatur, die Kunst? Dies ist eine so schlichte wie grundlegende Frage, der sich dieser workshop widmen möchte. Zu Wort kommen sollen Texte ganz unterschiedlicher Autoren und Epochen selbst: Nicht die faktische Herkunft, sondern der in den Texten imaginierte Ursprung von Kunst und Dichtung wird im Fokus stehen. Verknüpft mit der Frage nach dem Ursprung der Kunst ist, wie zu zeigen sein wird, die Frage nach deren Möglichwerden, nach der Zeit der Dichtung und auch selbstverständlich nach der Originalität.

    • 16229 Reading Course
      Lektüre: Vergil Aeneis, Buch IV (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Publius Vergilius Maros (70-19v.Chr.) 'Aeneis' avancierte bald nach ihrem Erscheinen zum Schulstoff und wird bis ins 18. Jh. das Epos sein, an dem sich die epische Produktion in Europa notwendig messen mußte. In diesem Kontext stellt das vierte Buch der Aeneis - die Liebesgeschichte zwischen Aeneas und Dido - ein Modell dar, wie sich das Thema der Liebe unter epischen Bedingungen entwickeln läßt: heroischer Verzicht auf der einen Seite, Ausweg durch Sebstmord auf der anderen. Im Kurs sollen zusammenhängende Passagen des vierten Buches gelesen und mit frühneuzeitlichen Epen (e.g. Carrara, Columbeis) verglichen werden, denen sie zugrunde liegen.

  • Language and Texts 1

    0059fA1.5
    • 16226 Reading Course
      Zur Einführung in die Lektüre lateinischer Texte: Cicero, De domo sua ad pontifices (Melanie Möller)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-17)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Diese Rede, die er nach eigenem Bekunden für eine seiner stärksten hält, hat Cicero am 29. September 57 v. Chr. vor dem Pontifikalkollegium gehalten. Anlass war eine Racheaktion seines Erzfeindes Clodius Pulcher: Dieser hatte während Ciceros Verbannung dessen Haus niederreißen und an seiner Stelle einen Tempel für die römische Freiheitsgöttin Libertas errichten lassen. Cicero möchte das Priesterkollegium mit der Rede dazu anregen, diese Konsekration in ihrer Rechtmäßigkeit zu prüfen; tatsächlich erwirkt er die Rückgabe seines Grundstücks. Im Kurs werden wir zentrale Passage diese Rede lesen, die Theodor Mommsen als staatsrechtlich herausragend beurteilt.

      Suggested reading

      Textausgaben/Kommentare: M. Tulli Ciceronis scripta quae manserunt omnia. Fasc 21: Orationes cum senatui gratias egit, cum populo gratias egit, de domo sua, de haruspicum responsis, ed. Tadeusz Maslowski, Leipzig 1981 Literatur zur Vorbereitung: Jacob Wisse, „The Intellectual Background of Cicero’s Rhetorical Works”, in: James M. May (ed.), Brill’s Companion to Cicero. Oratory and Rhetoric, Leiden/Boston/Köln 2002, S. 331-374

    • 16231 Practice seminar
      Lateinische Syntaxübung I (Celine Lehmann)
      Schedule: Mi 08:00-10:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In der lateinischen Syntaxübung erweitern Sie Ihre aktive Sprachkompetenz, indem Sie sich systematisch die Syntaxphänomene des einfachen Satzes erarbeiten und leichte deutsche Einzelsätze in klassisches Latein übersetzen. Das Übungsmaterial orientiert sich dabei vorrangig an den Prosaautoren Cäsar und Cicero. Grundlage dafür sind die Grammatik von Rubenbauer und Hofmann sowie der Grund- und Aufbauwortschatz von Klett, die Sie bis zum Kursbeginn erwerben sollten. Angesichts der Stofffülle der Syntaxübung ist es unerlässlich, dass Sie Ihre bisherigen Grammatikkenntnisse auffrischen. Morphologie und Formwissen werden vorausgesetzt und werden - mit Ausnahme einiger Randphänomene - innerhalb des Kurses nicht explizit thematisiert. Zum erfolgreichen Abschluss dieses Kurses ist eine aktive und regelmäßige Teilnahme unerlässlich. Diese erfüllen Sie durch die regelmäßige Teilnahme an den Kurssitzungen (mindestens 85%) und die Abgabe wöchentlicher Übersetzungsübungen. Die Modulabschlussprüfung besteht aus einer 90-minütigen Deutsch-Latein-Klausur.

      Suggested reading

      Hofmann, J. B. / Rubenbauer, H., Lateinische Grammatik, neu bearb. v. R. Heine, Bamberg/München 1995. [RHH] Habenstein, Ernst / Hermes, Eberhard / Zimmermann, Herbert, Grund- Und Aufbauwortschatz Latein, neu bearb. v. Gunther H. Klemm, Stuttgart [u.a.]: Klett, 2012. Georges, K. E., Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch, 2 Bde, Hannover 1988. [kostenlos online erreichbar • über www.zeno.org]

  • Language and Texts 2

    0059fA1.6
    • 16232 Practice seminar
      Lateinische Stilübung Unterstufe (Fabian Zuppke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2024-10-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In den Stilübungen der Unterstufe werden wir unsere in Syntax I und II gewonnen Kenntnisse über den einfachen und den zusammengesetzten Satz auf die nächste Stufe heben, indem wir von der Satzebene auf die Textebene gelangen und einfache Prosatexte vom Deutschen in klassisches Latein übersetzen, ausgehend von und orientiert am literarischen Stil Gaius Julius Cäsars. Im Fokus stehen erweiterte grammatische und einfache stilistische Fragen. Darüber hinaus werden wir uns mit einigen komplexeren grammatischen Phänomenen beschäftigen, die in den Syntaxübungen keinen Raum gefunden haben. Die vorbereitende Wiederholung der Inhalte der Syntax I - und II -Kurse ist dringend angeraten!

  • Comparative Literature 1

    0059fA1.8
    • 17045 Proseminar
      Primo Levi (Paola Traverso)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2024-10-17)
      Location: KL 29/237 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16205 Practice seminar
      Methodenkurs I (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2024-10-14)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Der Kurs 16205 bildet mitsamt LV 16201 das Modul „Sprache und Methoden 1“, das ins Studium der Griechischen Philologie einführt (als 90- oder als 60-Punkte-Fach). Er ist für Studienanfänger konzipiert und konzentriert sich auf fachspezifische Methoden. Näheres zum Blackboard-Zugang finden Sie im Text zum Kurs 16201.

      Comments

      Der Methodenkurs I beginnt als eine Art mehrwöchiges Tutorium, in dem wir gemeinsam praktische Aufgaben lösen, wie sie sich zu Beginn und im Verlauf Ihres Studiums stellen. Nach und nach steigern wir die Effizienz unseres Tuns durch Aneignung und Einübung von Routinen und Hilfsmitteln unseres Fachs; dies reicht von der Nutzung diverser Hilfsmittel (Lexikon, Grammatik, Bibliothek, EDV) bis hin zu Theorien und Techniken des eigenständigen Übersetzens und Verstehens. Hinzu kommen Einblicke in den Umgang mit wissenschaftlichen Texten (Sprach- und Editionswissenschaft), in Disziplinen wie Epigraphik und Papyrologie sowie in die Geschichte der Sprache und die Geschichte des studierten Fachs (Klassische Philologie, speziell Gräzistik).

    • 16213 Practice seminar
      Aristoteles, Nikomachische Ethik X (Norbert Blößner)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-18)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die Übung verlangt versierten Umgang mit griechischen Originaltexten; falls diese Voraussetzung erfüllt ist, kann sie in unterschiedlichen Semestern, Studiengängen und -kontexten besucht werden (z.B. auch als Lektüre oder als Seminar). Bitte sprechen Sie mich bei Interesse an! Gäste sind willkommen.

      Comments

      Buch X der aristotelischen EN konzentriert sich auf die Themen ‚Lust‘ und ‚Glück‘, stößt also ins Zentrum der aristotelischen Ethik vor. Die Übung interagiert sowohl mit dem Seminar 16207 (wo andere relevante Texte oder Partien behandelt werden) als auch mit der Übung 16206, die das Thema in einen größeren Kontext stellt.

      Suggested reading

      Text: Aristotelis Ethica Nicomachea, ed. L. Bywater (OCT). Kommentare: F. Dirlmeier (Berlin 1974) und D. Frede (Berlin/Boston 2020). Zur Einführung: U. Wolf, Aristoteles’ ‚Nikomachische Ethik‘, Darmstadt 2002.

    • 16214a Practice seminar
      Platon, Politeia X (A) (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-14)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Der (vierstündige) Kurs (mit 16214b) dient der Sprachvertiefung (Griechisch oder gemischt) im Rahmen eines Masterstudiums, ist aber auch in anderen Studienkontexten verwertbar – und wählbar auch aus Interesse an der Sprache oder an der Sache. Gäste sind willkommen!

      Comments

      In der ‚Politeia‘ entwickelt Platons Dialogfigur Sokrates auf Bitten seiner Gesprächspartner eine lange und komplexe Argumentation zugunsten der These, dass gerecht zu sein sich im Leben lohnt. Widerlegt werden soll dabei die These des Rhetors Thrasymachos, der Egoismus für eine sinnvolle Lebensmaxime hält. – Hinter den disparaten Thesen stehen unterschiedliche Vorstellungen vom Glück. Während Thrasymachos schon das Erlangen von Reichtum und Macht als Lebenserfolge verbucht, hinterfragt Sokrates die Kriterien eines gelingenden Lebens. Dabei zeichnet sich ab, dass Lebenserfolg auf Konsens angewiesen ist: auf Konsens mit anderen Menschen, mit der Gesellschaft und mit sich selbst. – In Buch X ist das Hauptargument bereits skizziert, und Sokrates fügt daran zwei Ergänzungen: Die erste (595–608) thematisiert Bedrohungen des gelingenden Lebens durch Formen von Dichtung und Kunst, die irrationale Elemente im Menschen adressierten. (Auf diese Passage reagiert dann Aristoteles mit seiner ‚Poetik‘.) Die zweite Ergänzung (608–621) behandelt das zuvor absichtlich vermiedene Thema von Belohnung und Bestrafung gerechten und ungerechten Handelns im Diesseits und im Jenseits. Wobei der letztgenannte Unterpunkt einen von Platons berühmtesten Jenseitsmythen evoziert. – Die Kurse 16214a und 16214b gehören zusammen und können nur gemeinsam besucht werden.

      Suggested reading

      Text: Platonis Rempublicam rec. S. R. Slings, Oxford 2003 (OCT).

    • 16214b Practice seminar
      Platon, Politeia X (B) (Norbert Blößner)
      Schedule: Fr 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-18)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die Lehrveranstaltung gehört zum Kurs 16214a. Alle erforderlichen Angaben finden Sie dort.

    • 16243 Miscellaneous
      Komparatistische Übung: Zeitgeist Antike (Joséphine Jacquier)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Diese Übung möchte sich der Frage widmen, inwiefern die Antike als Zeitgeistphänomen betrachtet werden kann: Wie ist z.B. zu verstehen, dass die feministische réécriture antiker Mythen – man denke etwa an Madeline Millers Circe, Jessie Burtons Medusa: The girl behind the myth oder Irène Vallejos Elyssa, Königin von Karthago - derart en vogue ist? Und wie kommt es, dass in aktuellen Debatten die Antike bzw. die Beschäftigung mit ihr mit Rassismus, Kolonialismus und weißen Überlegenheitsgefühlen in Verbindung gebracht wird? Selbstverständlich können Sie gerne eigene Themenschwerpunkte einbringen! Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises ist regelmäßige und aktive Teilnahme, die Übernahme eines Impulsreferates und das Verfassen eines Protokolls oder Essais. Studierende der AVL können gerne mit einer lateinisch-deutschen Übersetzung arbeiten. Ich freue mich auf unsere Diskussionen!

    • 16246 Miscellaneous
      Lesecafé "Mein Lieblingstext" (Joséphine Jacquier)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/237 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lesecafé möchte ein Ort sein, an dem gelesen, übersetzt und frei diskutiert wird! Das Besondere daran: Im Lesecafé wählen Sie die Texte aus, die wir lesen, den Seminarplan gestalten wir gemeinsam, wir überlegen gemeinsam, welche Gäste unsere Diskussion – bei einem Kaffee – bereichern könnten. Vorgegeben ist allein der thematische Stern, unter dem das Café stehen soll, und der soll ganz individuell leuchten: Gibt es einen Text, von dem Sie sagen würden, das ist MEIN Text? Den Sie spannend, aufregend oder einfach nur schön finden? Was ist für Sie das Besondere dieses Textes, was genau ist es, das Sie berührt? Sich diese Frage zu stellen, ist meiner Meinung nach essentiell: Nur, wenn man sein eigenes Staunen versteht und in Worte fassen kann, kann man dieses Staunen auch weitergeben. Natürlich können Sie im Lesecafé nach einer bestandenen Klausur auch einen regulären Lektüreschein erwerben. Studierende der AVL können gerne mit einer lateinisch-deutschen Übersetzung arbeiten und anstelle der Klausur einen Essai anfertigen (ca. 3 Seiten)

    • 16247 Miscellaneous
      Den Anfang machen. Vom Ursprung der Kunst in der lateinischen Literatur (Joséphine Jacquier)
      Schedule: -
      Location: keine Angabe

      Comments

      Wo kommt sie her, die Literatur, die Kunst? Dies ist eine so schlichte wie grundlegende Frage, der sich dieser workshop widmen möchte. Zu Wort kommen sollen Texte ganz unterschiedlicher Autoren und Epochen selbst: Nicht die faktische Herkunft, sondern der in den Texten imaginierte Ursprung von Kunst und Dichtung wird im Fokus stehen. Verknüpft mit der Frage nach dem Ursprung der Kunst ist, wie zu zeigen sein wird, die Frage nach deren Möglichwerden, nach der Zeit der Dichtung und auch selbstverständlich nach der Originalität.

    • 16321 Seminar
      Die beste aller Welten: Leibniz, Theodizee (Bernd Roling)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-17)
      Location: 023 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

      Comments

      Mit gutem Grund hat Peter Strawson die Leibnizsche Philosophie einst als einzige Alternative zum Realismus titulieren können, die in sich vollständig geschlossen in Erscheinung treten konnte. Der Mann aus der niedersächsischen Provinz ist für vieles bekannt geworden, für die Infinitesimalrechnung und die Auseinandersetzung mit Newton, für die Hofhistoriographie des Hauses Hannover, die zu wenigen Monographien, aber zu tausenden von Zettelkästen geführt hatte, für Rechenmaschinen, überschwemmte Harzbergwerke und liebevoll ausgegrabene Einhörner, für die Mitbegründung der Indogermanistik, der Finno-Ugristik und der Slawistik, als Folklorist, der sich mit Osterritten in der Lausitz beschäftige, und als Leitfigur wissenschaftlicher Akademien in ganz Europa, als begeisterter China-Freund und Korrespondent der Jesuiten im Reich der Mitte, als geduldiger und gutherziger Briefpartner von, so hat man den Eindruck, beinahe jedem Menschen, der dem großen Imperium des Weltgeistes zuarbeiten wollte (und auch der anderen), vor allem aber als Philosoph. In seinem System, dem vielleicht letzten, das dieses Wort noch verdient, entwickelt Leibniz Überlegungen der klassischen neuscholastischen wie schulphilosophischen Traditionen weiter, um auf die Aporien des Cartesianismus eine Antwort zu finden. Vor allem in den ‚Vernunftgründen der Natur und der Gnade‘ und der ‚Monadologie‘ entwirft Leibniz dazu eine Begriffsphilosophie, die auf die Frage nach der Vollkommenheit der Welt, dem Verhältnis von Natur und Gnade, der Vereinbarkeit von Freiheit und göttlicher Allmacht, eine ebenso elegante wie überzeugende Antwort finden wollte. Die ‚Theodizee‘, die wir in diesem Seminar gemeinsam lesen und diskutieren wollen, transformiert diese Versuche in eine Theorie, die sich wie ein Durchmarsch durch die Philosophiegeschichte liest und diese Antwort zur Vollendung bringt.

      Literatur: Als Textgrundlage: Gottfried Wilhelm Leibniz, Versuche in der Theodicée, über die Güte Gottes, die Freiheit des Menschen und den Ursprung des Übels, übersetzt von Arthur Buchenau, Hamburg 1996. Zur Einführung z. B. Thomas Liske, Gottfried Wilhelm Leibniz, München 2000, oder Hans Poser, Gottfried Wilhelm Leibniz zur Einführung, Hamburg 2016.           

    • 16322 Seminar
      Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta und Margareta Porete: Lateinische Frauenmystik im 13. Jahrhundert (Bernd Roling)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Deutlicher als noch im 12. Jahrhundert, das allenfalls eine Schlüsselfigur wie Hildegard von Bingen vorweisen konnte, sehen das 13. und 14. Jahrhundert Frauen, die sich um eine individuelle Spiritualität und Gotteserfahrung bemühen und darüber in Selbstzeugnissen Auskunft geben. Vertreterinnen einer Laienfrömmigkeit, wie sie in den Beginen vorlag, waren in diesem Kreis ebenso zu finden wie Ordensfrauen, Zisterzienserinnen und Dominikanerinnen. Leidenschaftlich und oft in der Volkssprache oder im Lateinischen um die richtigen Worte ringend, verhandeln Elisabeth von Schönau, Alpais von Cudot und vor allem Großmystikerinnen wie Gertrud von Helfta, Margareta Porete oder Birgitta von Schweden, deren Ruf zwischen Kirchenlehrerin und Ketzerin schillern konnte, ihre mystische Innerlichkeit, ihre Einigungserfahrung mit dem Göttlichen und das Gefühl, zur Gänze von der göttlichen Liebe durchdrungen zu werden und suchen dabei nach Bildern, um dieses Erleben zu artikulieren und nachvollziehbar werden zu lassen und in Schemata eines Seelenaufstiegs zu transformieren. Vor allem eine oft von schmerzhafter Passionsmystik begleitete Christusfrömmigkeit sollte viele dieser Frauen ausweisen, dazu visionäre Erlebnisse und eine hohe, fast prophetische Autorität für ihre Um- und Nachwelt. Die gleichen Erfahrungen und der unbedingte Wunsch, an ihnen festzuhlaten, konnten jedoch, wie vor allem das Beispiel Margareta Poretes zeigen kann, die Mystikerin auch in erhebliche Konflikte verwickeln, die sogar mit ihrer Verurteilung enden konnten.

        Im Seminar wollen wir eine Auswahl der hochmittelalterlichen Frauenmystik lesen und interpretieren. Auch volkssprachliche Texte sollen dabei unter Rückgriff auf ihre lateinischen Übersetzungen mit herangezogen werden. 

       

      Mary Lou Shea, Medieval Women on Sin and Salvation, New York 2010; Peter Dinzelbacher (Hg.), Mittelalterliche Frauenmystik, Paderborn 1993; Susanne Bürkle, Literatur im Kloster. Historische Funktion und rhetorische Legitimation frauenmystischer Texte des 14. Jahrhunderts, Tübingen 1999, Anneke B. Mulder-Bakker, Living Saints of the thirteenth Century, Turnhout 2011.

    • 16324 Seminar
      Der Nominalismus als Antwort auf das Universalienproblem (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2024-10-14)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Universalienproblem gehört zu den maßgeblichen und langlebigsten Diskursen der westlichen Philosophiegeschichte. Die Frage, ob eine universelle Erkenntnis singulärer Objekte, Erscheinungen, Erfahrungen etc. möglich ist und inwieweit diese ontologisch begründet ist (also ob sie auf zwar abstrakten, aber trotzdem real existierenden Entitäten beruht), berührt zentrale Aspekte der Erkenntnistheorie, Metaphysik und Logik.

      Historisch und bis heute standen und stehen besonders nominalistische – antirealistische – Vorschläge als Reaktion auf Universalitätskonzeptionen unter Rechtfertigungsdruck. Nominalismus bedeutet, dass es keine Universalien gibt, also abstrakte Entitäten, sondern dass diese lediglich Bezeichnungen sind, mit denen wir sprachlich Ähnlichkeiten von singulären Objekten, Erscheinungen und Erfahrungen bündeln. „Nominalismus“ ist wiederum selbst ein Sammelbegriff für diverse Positionen auf einem Spektrum von starkem Antirealismus bis zu gemäßigterem Konzeptualismus.

      In diesem Seminar vollziehen wir die philosophiehistorische und erkenntnistheoretische Entwicklung des Universalienproblems nach – mit dem Nominalismus als Gegenpol zu realistischen Perspektiven als Schwerpunkt.

      Zunächst erschließen wir uns grundlegende antike Ansichten zu Universalien (Platon, Aristoteles) und verfolgen den Transfer dieser Positionen von der Spätantike in das frühe Mittelalter (Boëthius). Den Hauptanteil des Seminars gestalten wir mit der Lektüre und Besprechung exemplarischer Texte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, die die Existenz von Universalien problematisieren: Roscelin, Abélard, Ockham, d'Autrécourt, d'Ailly, Buridan (Mittelalter); Gassendi, Hobbes, Locke, Hume etc. (Frühe Neuzeit bis Aufklärung). Bei unseren Textstudien wird uns die historische Entwicklung des Diskurses um Rationalismus vs. Empirismus sowie um die Philosophie der Mathematik begleiten. Abschließend lesen wir punktuell, je nach Ihren Wünschen, nominalistische und/oder konzeptualistische Positionen und Akteure der modernen und zeitgenössischen Philosophie.

      Eine Anschaffung vorab Ihrerseits von obligatorischen Textausgaben und/oder Sekundärliteratur ist nicht notwendig. Die Semesterlektüre wird gestellt. Für Ihre Eigenrecherche erhalten Sie zu Semesterbeginn eine Bibliographie mit an den Bibliotheken der Freien Universität bzw. digital über Primo erhältlichen Werken.

    • 16753 Lecture
      Autor*innen als public intellectuals (Johanna Bundschuh-van Duikeren)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-14)
      Location: KL 32/202

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      Autor*innen können als public intellectuals wahrgenommen werden, wenn sie über Vorträge, Meinungsbeiträge in Zeitungen, Auftritte in etablierten TV- und Radioformaten sowie Beiträge in sozialen Medien in öffentliche Debatten eingreifen und ihre kritischen Interventionen an ein breites Publikum richten. Neben der Frage, auf welche Debatten , Problemlagen und (Krisen-)Zustände die Autor*innen mit ihren Beiträgen reagieren und in welcher Form, können weiter Aspekte einer näheren Betrachtung unterzogen werden, etwa: Inwieweit funktioniert das literarische Schaffen der Autor*innen und die ihm zugeschriebenen Qualitäten als Legitimation öffentlicher Äußerungen und Quelle kultureller Autorität? Wie verhalten sich die aufmerksamkeitsökonomischen Bedingungen des zeitgenössischen Buchmarktes - ‘the inescapably public nature of contemporary authorship’ (Moran) - zu einer (darüber hinausgehenden) Inszenierung und Wahrnehmung von Schriftsteller*innen als öffentliche Intellektuelle? In der Ringvorlesung werden Fallstudien zu u.a. Audre Lorde, Salman Rushdie, Jasmina Kuhnke und Annie Ernaux präsentiert und unterschiedliche Kontexte von der Ukraine über Griechenland bis in die USA erschlossen.
      Achtung: Die Themenreihe "public intellectuals" beginnt am 4. November.
      Programm (Arbeitstitel):
      14.10. Einführungsveranstaltung nur für Studierende des MA Angewandte Literaturwissenschaft
      21.10. Wie und warum Gegenwartsliteratur /Jan Konst
      28.10.  Transnationale Literaturrezeption /Johanna Bundschuh
      04.11. Einführung  public intellectuals / Jan Konst
      11.11. Von den sozialen Medien in den Roman /Robert Walther-Jochum
      18.11. Ukrainische public intellectuals im Krieg /Irine Berizde
      25.11. Anrufung und relationale Ethik bei Audre Lorde / Sophia Lohmann
      02.12. "Sprachen der Wahrheit": Salman Rushdie
      09.12. Nikos Kazantzakis und die internationale Friedensbewegung / Bart Soethaert
      16.12: wird noch bekanntgegeben
      06.01. Houellebecq, Eribon, Ernaux - Asymmetrien in der Rezeption französischer Autor*innen als ‚public intellectuals / Marie Jacquier
      13.01. “... how about I take a wee shot at being the expert?”. Britische transclasse-Autor:innen und die Rolle des public intellectual /Peter Löffelbein
      20.01.  Juli Zeh - Demokratie verteidigen Das Wort ergreifen /Anne Fleig
      27.01. Italo Calvino /Bernhard Huss
      03.02. [wird noch bekanntgegeben] /Jutta Müller-Tamm
      10.02. Resumé


    • 16799 Lecture
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-14)
      Location: J 27/14 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.

    • 16813 Seminar
      (S)ich erzählen: Formen autobiographischen Schreibens und Lesens (Johanna Bundschuh-van Duikeren)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: 008 Seminarraum

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      In der Gegenwartsliteratur erfahren Texte, die einen Einblick in das Leben des/der Verfasser*in zu vermitteln scheinen, einen Boom. In diesem Seminar werden wir die zeitgenössischen Ausprägungen dieses Phänomens einführend aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten: Erstens soll anhand einiger Beispiele und unter Berufung auf relevante literaturwissenschaftlich Konzepte wie Authentizität, Fiktionalität/Faktualität und Identität thematisiert werden, welche historischen Formen des Erzählens von sich den aktuellen Ausprägungen vorangegangen sind. Zweitens soll ein Überblick über die Spezifika neuerer autobiographischer Genres wie Autofiktion oder Autosoziobiographie erarbeitet werden, die mit den historischen Formen und jeweils damit einhergehenden Konzepten des Selbst kontrastiert werden. Dabei sollen drittens auch relevante Mechanismen des Buchmarktes betrachtet werden. Nach Absprache im Seminar kann noch eine weiterer Schwerpunkt gesetzt werden, indem die aktuellen literarischen Ausprägungen des Autobiographischen auch in breitere kulturwissenschaftliche Zusammenhänge eingebettet werden, etwa durch theoretische Zugänge auf Selbstinszenierungen in sozialen Medien. Gelesen werden unterschiedliche theoretische Texte in deutscher und englischer Sprache sowie einige Auszüge und kürzere Texte aus der niederländischsprachigen Literatur in deutscher Übersetzung. Literaturwissenschaftliche Vorkenntnisse sind hilfreich, für den Besuch des Seminars aber nicht notwendig. Wer in diesem Rahmen eine Prüfungsleistung erbringen möchte, kann sich an Formaten wie Podcast oder Essay erproben.

  • Comparative Literature 2

    0059fA1.9
    • 17045 Proseminar
      Primo Levi (Paola Traverso)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2024-10-17)
      Location: KL 29/237 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16213 Practice seminar
      Aristoteles, Nikomachische Ethik X (Norbert Blößner)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-18)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die Übung verlangt versierten Umgang mit griechischen Originaltexten; falls diese Voraussetzung erfüllt ist, kann sie in unterschiedlichen Semestern, Studiengängen und -kontexten besucht werden (z.B. auch als Lektüre oder als Seminar). Bitte sprechen Sie mich bei Interesse an! Gäste sind willkommen.

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      Buch X der aristotelischen EN konzentriert sich auf die Themen ‚Lust‘ und ‚Glück‘, stößt also ins Zentrum der aristotelischen Ethik vor. Die Übung interagiert sowohl mit dem Seminar 16207 (wo andere relevante Texte oder Partien behandelt werden) als auch mit der Übung 16206, die das Thema in einen größeren Kontext stellt.

      Suggested reading

      Text: Aristotelis Ethica Nicomachea, ed. L. Bywater (OCT). Kommentare: F. Dirlmeier (Berlin 1974) und D. Frede (Berlin/Boston 2020). Zur Einführung: U. Wolf, Aristoteles’ ‚Nikomachische Ethik‘, Darmstadt 2002.

    • 16214a Practice seminar
      Platon, Politeia X (A) (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-14)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Der (vierstündige) Kurs (mit 16214b) dient der Sprachvertiefung (Griechisch oder gemischt) im Rahmen eines Masterstudiums, ist aber auch in anderen Studienkontexten verwertbar – und wählbar auch aus Interesse an der Sprache oder an der Sache. Gäste sind willkommen!

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      In der ‚Politeia‘ entwickelt Platons Dialogfigur Sokrates auf Bitten seiner Gesprächspartner eine lange und komplexe Argumentation zugunsten der These, dass gerecht zu sein sich im Leben lohnt. Widerlegt werden soll dabei die These des Rhetors Thrasymachos, der Egoismus für eine sinnvolle Lebensmaxime hält. – Hinter den disparaten Thesen stehen unterschiedliche Vorstellungen vom Glück. Während Thrasymachos schon das Erlangen von Reichtum und Macht als Lebenserfolge verbucht, hinterfragt Sokrates die Kriterien eines gelingenden Lebens. Dabei zeichnet sich ab, dass Lebenserfolg auf Konsens angewiesen ist: auf Konsens mit anderen Menschen, mit der Gesellschaft und mit sich selbst. – In Buch X ist das Hauptargument bereits skizziert, und Sokrates fügt daran zwei Ergänzungen: Die erste (595–608) thematisiert Bedrohungen des gelingenden Lebens durch Formen von Dichtung und Kunst, die irrationale Elemente im Menschen adressierten. (Auf diese Passage reagiert dann Aristoteles mit seiner ‚Poetik‘.) Die zweite Ergänzung (608–621) behandelt das zuvor absichtlich vermiedene Thema von Belohnung und Bestrafung gerechten und ungerechten Handelns im Diesseits und im Jenseits. Wobei der letztgenannte Unterpunkt einen von Platons berühmtesten Jenseitsmythen evoziert. – Die Kurse 16214a und 16214b gehören zusammen und können nur gemeinsam besucht werden.

      Suggested reading

      Text: Platonis Rempublicam rec. S. R. Slings, Oxford 2003 (OCT).

    • 16214b Practice seminar
      Platon, Politeia X (B) (Norbert Blößner)
      Schedule: Fr 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-18)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die Lehrveranstaltung gehört zum Kurs 16214a. Alle erforderlichen Angaben finden Sie dort.

    • 16243 Miscellaneous
      Komparatistische Übung: Zeitgeist Antike (Joséphine Jacquier)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Diese Übung möchte sich der Frage widmen, inwiefern die Antike als Zeitgeistphänomen betrachtet werden kann: Wie ist z.B. zu verstehen, dass die feministische réécriture antiker Mythen – man denke etwa an Madeline Millers Circe, Jessie Burtons Medusa: The girl behind the myth oder Irène Vallejos Elyssa, Königin von Karthago - derart en vogue ist? Und wie kommt es, dass in aktuellen Debatten die Antike bzw. die Beschäftigung mit ihr mit Rassismus, Kolonialismus und weißen Überlegenheitsgefühlen in Verbindung gebracht wird? Selbstverständlich können Sie gerne eigene Themenschwerpunkte einbringen! Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises ist regelmäßige und aktive Teilnahme, die Übernahme eines Impulsreferates und das Verfassen eines Protokolls oder Essais. Studierende der AVL können gerne mit einer lateinisch-deutschen Übersetzung arbeiten. Ich freue mich auf unsere Diskussionen!

    • 16246 Miscellaneous
      Lesecafé "Mein Lieblingstext" (Joséphine Jacquier)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/237 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lesecafé möchte ein Ort sein, an dem gelesen, übersetzt und frei diskutiert wird! Das Besondere daran: Im Lesecafé wählen Sie die Texte aus, die wir lesen, den Seminarplan gestalten wir gemeinsam, wir überlegen gemeinsam, welche Gäste unsere Diskussion – bei einem Kaffee – bereichern könnten. Vorgegeben ist allein der thematische Stern, unter dem das Café stehen soll, und der soll ganz individuell leuchten: Gibt es einen Text, von dem Sie sagen würden, das ist MEIN Text? Den Sie spannend, aufregend oder einfach nur schön finden? Was ist für Sie das Besondere dieses Textes, was genau ist es, das Sie berührt? Sich diese Frage zu stellen, ist meiner Meinung nach essentiell: Nur, wenn man sein eigenes Staunen versteht und in Worte fassen kann, kann man dieses Staunen auch weitergeben. Natürlich können Sie im Lesecafé nach einer bestandenen Klausur auch einen regulären Lektüreschein erwerben. Studierende der AVL können gerne mit einer lateinisch-deutschen Übersetzung arbeiten und anstelle der Klausur einen Essai anfertigen (ca. 3 Seiten)

    • 16247 Miscellaneous
      Den Anfang machen. Vom Ursprung der Kunst in der lateinischen Literatur (Joséphine Jacquier)
      Schedule: -
      Location: keine Angabe

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      Wo kommt sie her, die Literatur, die Kunst? Dies ist eine so schlichte wie grundlegende Frage, der sich dieser workshop widmen möchte. Zu Wort kommen sollen Texte ganz unterschiedlicher Autoren und Epochen selbst: Nicht die faktische Herkunft, sondern der in den Texten imaginierte Ursprung von Kunst und Dichtung wird im Fokus stehen. Verknüpft mit der Frage nach dem Ursprung der Kunst ist, wie zu zeigen sein wird, die Frage nach deren Möglichwerden, nach der Zeit der Dichtung und auch selbstverständlich nach der Originalität.

    • 16321 Seminar
      Die beste aller Welten: Leibniz, Theodizee (Bernd Roling)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-17)
      Location: 023 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

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      Mit gutem Grund hat Peter Strawson die Leibnizsche Philosophie einst als einzige Alternative zum Realismus titulieren können, die in sich vollständig geschlossen in Erscheinung treten konnte. Der Mann aus der niedersächsischen Provinz ist für vieles bekannt geworden, für die Infinitesimalrechnung und die Auseinandersetzung mit Newton, für die Hofhistoriographie des Hauses Hannover, die zu wenigen Monographien, aber zu tausenden von Zettelkästen geführt hatte, für Rechenmaschinen, überschwemmte Harzbergwerke und liebevoll ausgegrabene Einhörner, für die Mitbegründung der Indogermanistik, der Finno-Ugristik und der Slawistik, als Folklorist, der sich mit Osterritten in der Lausitz beschäftige, und als Leitfigur wissenschaftlicher Akademien in ganz Europa, als begeisterter China-Freund und Korrespondent der Jesuiten im Reich der Mitte, als geduldiger und gutherziger Briefpartner von, so hat man den Eindruck, beinahe jedem Menschen, der dem großen Imperium des Weltgeistes zuarbeiten wollte (und auch der anderen), vor allem aber als Philosoph. In seinem System, dem vielleicht letzten, das dieses Wort noch verdient, entwickelt Leibniz Überlegungen der klassischen neuscholastischen wie schulphilosophischen Traditionen weiter, um auf die Aporien des Cartesianismus eine Antwort zu finden. Vor allem in den ‚Vernunftgründen der Natur und der Gnade‘ und der ‚Monadologie‘ entwirft Leibniz dazu eine Begriffsphilosophie, die auf die Frage nach der Vollkommenheit der Welt, dem Verhältnis von Natur und Gnade, der Vereinbarkeit von Freiheit und göttlicher Allmacht, eine ebenso elegante wie überzeugende Antwort finden wollte. Die ‚Theodizee‘, die wir in diesem Seminar gemeinsam lesen und diskutieren wollen, transformiert diese Versuche in eine Theorie, die sich wie ein Durchmarsch durch die Philosophiegeschichte liest und diese Antwort zur Vollendung bringt.

      Literatur: Als Textgrundlage: Gottfried Wilhelm Leibniz, Versuche in der Theodicée, über die Güte Gottes, die Freiheit des Menschen und den Ursprung des Übels, übersetzt von Arthur Buchenau, Hamburg 1996. Zur Einführung z. B. Thomas Liske, Gottfried Wilhelm Leibniz, München 2000, oder Hans Poser, Gottfried Wilhelm Leibniz zur Einführung, Hamburg 2016.           

    • 16322 Seminar
      Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta und Margareta Porete: Lateinische Frauenmystik im 13. Jahrhundert (Bernd Roling)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2024-10-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Deutlicher als noch im 12. Jahrhundert, das allenfalls eine Schlüsselfigur wie Hildegard von Bingen vorweisen konnte, sehen das 13. und 14. Jahrhundert Frauen, die sich um eine individuelle Spiritualität und Gotteserfahrung bemühen und darüber in Selbstzeugnissen Auskunft geben. Vertreterinnen einer Laienfrömmigkeit, wie sie in den Beginen vorlag, waren in diesem Kreis ebenso zu finden wie Ordensfrauen, Zisterzienserinnen und Dominikanerinnen. Leidenschaftlich und oft in der Volkssprache oder im Lateinischen um die richtigen Worte ringend, verhandeln Elisabeth von Schönau, Alpais von Cudot und vor allem Großmystikerinnen wie Gertrud von Helfta, Margareta Porete oder Birgitta von Schweden, deren Ruf zwischen Kirchenlehrerin und Ketzerin schillern konnte, ihre mystische Innerlichkeit, ihre Einigungserfahrung mit dem Göttlichen und das Gefühl, zur Gänze von der göttlichen Liebe durchdrungen zu werden und suchen dabei nach Bildern, um dieses Erleben zu artikulieren und nachvollziehbar werden zu lassen und in Schemata eines Seelenaufstiegs zu transformieren. Vor allem eine oft von schmerzhafter Passionsmystik begleitete Christusfrömmigkeit sollte viele dieser Frauen ausweisen, dazu visionäre Erlebnisse und eine hohe, fast prophetische Autorität für ihre Um- und Nachwelt. Die gleichen Erfahrungen und der unbedingte Wunsch, an ihnen festzuhlaten, konnten jedoch, wie vor allem das Beispiel Margareta Poretes zeigen kann, die Mystikerin auch in erhebliche Konflikte verwickeln, die sogar mit ihrer Verurteilung enden konnten.

        Im Seminar wollen wir eine Auswahl der hochmittelalterlichen Frauenmystik lesen und interpretieren. Auch volkssprachliche Texte sollen dabei unter Rückgriff auf ihre lateinischen Übersetzungen mit herangezogen werden. 

       

      Mary Lou Shea, Medieval Women on Sin and Salvation, New York 2010; Peter Dinzelbacher (Hg.), Mittelalterliche Frauenmystik, Paderborn 1993; Susanne Bürkle, Literatur im Kloster. Historische Funktion und rhetorische Legitimation frauenmystischer Texte des 14. Jahrhunderts, Tübingen 1999, Anneke B. Mulder-Bakker, Living Saints of the thirteenth Century, Turnhout 2011.

    • 16324 Seminar
      Der Nominalismus als Antwort auf das Universalienproblem (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2024-10-14)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Universalienproblem gehört zu den maßgeblichen und langlebigsten Diskursen der westlichen Philosophiegeschichte. Die Frage, ob eine universelle Erkenntnis singulärer Objekte, Erscheinungen, Erfahrungen etc. möglich ist und inwieweit diese ontologisch begründet ist (also ob sie auf zwar abstrakten, aber trotzdem real existierenden Entitäten beruht), berührt zentrale Aspekte der Erkenntnistheorie, Metaphysik und Logik.

      Historisch und bis heute standen und stehen besonders nominalistische – antirealistische – Vorschläge als Reaktion auf Universalitätskonzeptionen unter Rechtfertigungsdruck. Nominalismus bedeutet, dass es keine Universalien gibt, also abstrakte Entitäten, sondern dass diese lediglich Bezeichnungen sind, mit denen wir sprachlich Ähnlichkeiten von singulären Objekten, Erscheinungen und Erfahrungen bündeln. „Nominalismus“ ist wiederum selbst ein Sammelbegriff für diverse Positionen auf einem Spektrum von starkem Antirealismus bis zu gemäßigterem Konzeptualismus.

      In diesem Seminar vollziehen wir die philosophiehistorische und erkenntnistheoretische Entwicklung des Universalienproblems nach – mit dem Nominalismus als Gegenpol zu realistischen Perspektiven als Schwerpunkt.

      Zunächst erschließen wir uns grundlegende antike Ansichten zu Universalien (Platon, Aristoteles) und verfolgen den Transfer dieser Positionen von der Spätantike in das frühe Mittelalter (Boëthius). Den Hauptanteil des Seminars gestalten wir mit der Lektüre und Besprechung exemplarischer Texte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, die die Existenz von Universalien problematisieren: Roscelin, Abélard, Ockham, d'Autrécourt, d'Ailly, Buridan (Mittelalter); Gassendi, Hobbes, Locke, Hume etc. (Frühe Neuzeit bis Aufklärung). Bei unseren Textstudien wird uns die historische Entwicklung des Diskurses um Rationalismus vs. Empirismus sowie um die Philosophie der Mathematik begleiten. Abschließend lesen wir punktuell, je nach Ihren Wünschen, nominalistische und/oder konzeptualistische Positionen und Akteure der modernen und zeitgenössischen Philosophie.

      Eine Anschaffung vorab Ihrerseits von obligatorischen Textausgaben und/oder Sekundärliteratur ist nicht notwendig. Die Semesterlektüre wird gestellt. Für Ihre Eigenrecherche erhalten Sie zu Semesterbeginn eine Bibliographie mit an den Bibliotheken der Freien Universität bzw. digital über Primo erhältlichen Werken.