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Course

SoSe 23: BUA Modules

Gesellschaft und Philosophie

0608a_pool
  • Beginnings of European Literature: The Early Greek Epic

    0608aA1.1
    • 16202 Practice seminar
      Einführung in die altgriechische Dichtung (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 08:00-10:00 (Class starts on: 2023-04-17)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Der Kurs zielt nicht auf Ansammlung von Daten, obgleich er solche (reichlich) vermittelt, sondern auf das Verständnis historischer Zusammenhänge und geistesgeschichtlicher Entwicklungen, die noch heute weiterwirken. Interessierte sind willkommen, griechische Sprachkenntnisse (wenngleich nützlich) für den Besuch keine Voraussetzung. Sinnvolle Ergänzungen bieten die Kurse 16205 (Odyssee-Studien, belegbar ebenfalls ohne Griechischkenntnisse) und 16203 (für Interessierte mit Griechischkenntnissen).

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      Die erhaltene altgriechische Literatur beginnt mit poetischen Texten von stupender Qualität: Texte wie Ilias, Odyssee oder die Epen Hesiods haben Griechenlands Kultur, Kunst, Religion und Geschichte wesentlich geprägt, und eine ähnliche Wirkmacht üben sie später (sowohl direkt als auch vermittelt) auf Rom und die Nationalstaaten Europas aus. Diese Texte liefern Ursprungsgeschichten und Narrative, formen das Verständnis von den Göttern, vom Menschen und von der Welt, in der er lebt; sie bieten anderen Literaturgattungen (wie der Tragödie) den Stoff, beflügeln die Entwicklung einer wissenschaftlichen Philologie und provozieren theologischen (Xenophanes) und philosophischen Widerspruch (Gorgias, Platon), der weitere Wirkungen erzeugt. Als Grundtexte des attischen Schulsystems formen sie das Denken der Zeit und der Menschen, beeinflussen die Werte und Normen der griechischen Polis und reizen Autoren wie Herodot und Thukydides zur Schaffung einer konkurrierenden Textsorte, die sich auf andere Weise mit der Vergangenheit auseinandersetzt (der Geschichtsschreibung). Mit der Entstehung der großen epischen Texte verbinden sich Fragen wie die nach der Entstehung der Schrift und des Alphabets, der Metrik, der mündlichen Tradierung, stofflichen Übernahmen aus östlichen Hochkulturen (und viele weitere). – Neben das Epos tritt die griechische Lyrik mit ihren Teilen Melos, Iambos, Elegie und Epigramm; daran schließt das attische Drama mit Tragödie, Komödie und Satyrspiel. – Der vorlesungsähnliche Kurs behandelt Autoren und Texte, klärt Entstehungsbedingungen und Nachwirkung und behandelt Sach- und Methodenfragen (wie die ‚Homerische Frage‘) mit der ihnen angemessenen Intensität.

      Suggested reading

      Begleitend sollten Sie wichtige Texte in Übersetzung lesen, beginnend mit Ilias und Odyssee. Das übrige Pensum finden Sie im Blackboard. Da eine Lektüre ohne Zeitdruck genussvoller ist, empfiehlt sich ihr Beginn bereits vor Semesterstart. Zur Anschaffung empfehle ich Wolfgang Schadewaldts Übersetzungen von Ilias und Odyssee, die als preisgünstige Taschenbücher erhältlich sind, wegen ihrer (relativen) Nähe zum Originaltext.

    • 16205 Practice seminar
      Wie die Odyssee entstand: a) Der Stoff (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2023-04-17)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Sinnvoll ist ein Studium nicht dann, wenn es Modulbescheinigungen verschafft (‚Schein-Studium‘), sondern wenn es Ihnen Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt sowie Anregungen verschafft, auf die Sie später mit Gewinn zurückgreifen. Solche Anregungen kann Ihnen eine eindringende Beschäftigung mit der Odyssee vermitteln, die komplexer und voraussetzungsreicher ist, als ihre übliche Nacherzählung und Zusammenfassung auf Märchenniveau vermuten lässt. – Kenntnisse des Altgriechischen sind, wie immer, vorteilhaft, aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Kurs.

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      Im Vergleich zur Ilias ist die Odyssee der deutlich einfacher gestaltete Text. Dies liegt allerdings weniger an der Schlichtheit der Odyssee als an Eigenheiten der Ilias, deren Komplexität und Raffinesse auch trainierte Leser erheblich fordern kann. (Weshalb die Ilias heute der deutlich seltener gelesene Text sein dürfte; über viele Jahrhunderte war es umgekehrt.) Viele moderne Menschen kennen die Odyssee allerdings nur aus trivialisierenden Nacherzählungen oder aus Dokumentationen, in denen leicht fassliche Geschichten (etwa von den ‚Reisen des Odysseus‘, die ‚der Dichter Homer aufgeschrieben‘ habe) die tatsächlichen Befunde, Fragen und Textprobleme meist überlagern und überdecken. Trivialisiert hat die Geschichte jedoch nicht erst die Moderne; schon die Antike hat der Odyssee-Story nachträglich ein Happy-End angeheftet, das an allerlei Haaren herbeigezogen ist. (Wobei man die ursprüngliche Geschichte aus Indizien teilweise rekonstruieren kann.) – Die Odyssee kennt die Ilias, imitiert deren Metrum und Sprache sowie einzelne Szenen und ganze Partien, und doch zeichnet sie eine völlig andere Welt. Es ist eine Welt, in der die Götter verlässlich gerecht sind, in welcher der Täter bestraft und der Dulder belohnt wird. Es ist die Welt, in der man als Mensch gerne leben möchte, während die Ilias jene Welt voller Krieg, Willkür und Grausamkeit zeichnet, in der man tatsächlich lebt. – Die Odyssee kombiniert ältere Geschichten vom ‚Schlaukopf Odysseus‘, der vermutlich erst nachträglich auch zum Trojakämpfer geworden ist, mit Stoffen und Passagen aus dem epischen Kyklos, einem Argonautenepos, einer Vater-Sohn-Geschichte, einer Erzählung von der schlauen und treuen Ehefrau und anderen Geschichten und arbeitet in dieses Konvolut noch Seefahrerabenteuer, Märchenmotive (darunter eine weltweit bekannte Kyklopenstory), aber auch interessante Beobachtungen aus der nichtheroischen Alltagswelt der ‚kleinen Leute‘ sowie aus der Berufswelt des epischen Aöden mit ein. Neben den Beobachtungen, welche die Oral Poetry-Forschung angestellt hat, ist dies unsere wichtigste Quelle für die Eigenart mündlichen Singens in der frühgriechischen Zeit.

      Suggested reading

      Martin West hat sich ein Leben lang mit den frühgriechischen Epen befasst. Sein Buch „The Making of the Odyssey“ (Oxford 2014) ist, obgleich auch West noch manches vereinfacht, für eine angemessene Betrachtungsweise ein vorzüglicher Ausgangspunkt. Die Odyssee sollten Sie in Übersetzung komplett lesen; dazu eignet sich die ‚textnahe‘ Übertragung (in deutsche Prosa) durch Wolfgang Schadewaldt. (Sie dürfen aber auch eine andere Übersetzung benutzen, wenn Sie möchten!) Bitte bringen Sie ‚Ihre‘ Übersetzung schon in die erste Sitzung mit!

  • Byzantinische Volksliteratur in der frühneugriechischen Kultur

    0608aA1.4
    • 16279 Reading Course
      Agriculture and Nutrition in the Byzantine World (Omid Sadeghi Seraji)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2023-04-20)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Agriculture and Nutrition in the Byzantine World “Tell me what you eat, and I will tell you what you are” Jean Anthelme Brillat-Savarin (1825) This course explores the history of how humans have produced, cooked, and consumed food, with focus on the Mediterranean region. It also examines how civilizations and their food-choices have been shaped by geography, native flora and fauna, and their political affairs. To quote Savarin on this matter again: “The fate of a nation depends on the way that they eat”. The scope of this course is geographically almost coextensive with the byzantine Empire. But historically we will start from much earlier to cover the period named after this empire, with an eye on our times, and how that past helped shaping it. Beyond the larger economic and social issues, the course will also cover the culture of food, the why humans made their food-choices, and what their food practices tell us about them and their world. In other words, food practices will be used as a window for viewing culture as a whole—just as one might study painting or literature. Syllabus 1 Prologue Quest for food as catalyst: language, religion, diseases. Typology of regional cuisine schools 2 Agricultural revolution, Nile, Mesopotamia Technical achievements: Preservation, Cooking. Fermenting. 3 Classical Greece - Wine, Olive Oil Symposium Platonic attitude: Faidon, Gorgias Archestratos:“Life of Luxury” (5th Century B.C.) 4 The Hellenistic era - Herbs and seasoning Trade and Internationalization of food The Humoral physiology from Galen to Avicenna Galen: “On the Properties of Food.” (2nd A.D.) 5 Republican and Imperial Rome Bread and Game Apicius: De re Coquinaria (1st A.D.) 6 Cato: de agri cultura Verro: de re rustica 7 Religion and food Cosher, Halal Pythagoreans Eating the Gods – Eucharist 8 Athenaeus of Naucratis “Deipnosophistae” (3rd Century A.D.) Connoisseur text as a genre Petronius “Cana trimalchionis” (1st Century A.D) 9 Persian cuisine: Middle Persian Text: Khosrow Ghobadan o Ridak (6th Century A.D.) Qabus-Nama 11th Century A.D. 10 Geoponica (10th Century A.D.) 11 Geoponica (continuation) 12 Sweats Drinking culture Hallucinators Food Metaphors 13 Eating and Calendar Public feasts 14 Table etiquettes 15 Symposium (drinking together)

  • Literature and Media in the Context of Societal Challenges: Globalization, Digitalization, Ecology

    0612aA1.1
    • 16710 Advanced seminar
      Audiovisionen des Nokturnen: Nachtwahrnehmungen in Literatur und Medien vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:00-16:00 (Class starts on: 2023-04-22)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine 22.4. und 17.6. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, so dass Sie, die Studierenden, ihn für den Online-Termin nutzen können.

      Comments

      Das Seminar beschäftigt sich mit Wahrnehmungen der Nacht in Literatur und Medien vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Es versteht sich als eine Art Fortsetzung des Hauptseminars „Audiovisionen des Urbanen“ aus dem Sommersemester 2022. Teilnahmevoraussetzung ist jedoch keineswegs, die Vorgängerveranstaltung belegt zu haben. Vielmehr werden hier von Grund auf neue Zusammenhänge entfaltet. In den zur Debatte stehenden fünf Jahrhunderten der Literatur- und Kulturgeschichte hat die Nacht äußerst wechselvolle Zuschreibungen erfahren. In der Konzentration auf den Topos der Nacht verspricht das Seminar damit zum einen zentrale Stationen einer Epochengeschichte des deutschsprachigen Geisteslebens nachzuzeichnen, zum anderen die profunde Ambivalenz des Nokturnen durch die Jahrhunderte hindurch auszuloten. Die Nacht ist zugleich Gebärerin und Verschlingerin, Stätte des Schönen wie des Schrecklichen, der traditionelle Ort des Verbrechens und der Ausschweifung, des Verborgenen und Verbotenen, aber genauso gut der Hort künstlerischen Schaffens fernab der Nöte des Tages. Zur Mitternachtsstunde gehen auf der Scheide zwischen den Welten nicht nur die schauerliterarischen Gespenster um, in der Nacht begegnen auch Vampire und andere Zwitterwesen aus dem Schattenreich. Ein Leitfaden aller im Seminar zu beschreibenden „Audiovisionen des Nokturnen“ besteht wie bereits bei seinem Vorgänger im Fokus auf Elemente des Hörens und des Sehens: Erkundet werden auditive, visuelle und audiovisuelle Wahrnehmungsmodalitäten des nokturnen Zeit-Raums. Eine Grundfrage lautet: Wie wird die Nacht in literarischen Texten und anderen Medien jeweils hörbar und/oder sichtbar gemacht? Eine Gegenfrage wäre: Gibt es bestimmte Wahrnehmungsweisen, die genereller zur Nacht als solcher gehören bzw. von ihr selbst hervorgebracht werden? Wo die neuzeitliche Nacht sprichwörtlich zum Tag gemacht wird, rücken unterdessen auch aktuelle ökologische Probleme wie die Lärm- und Lichtverschmutzung in den Horizont. Prägend für das Seminar ist abermals ein grundlegend multimedialer Ansatz: Neben Schlüsselwerken aus dem Kanon der Literaturgeschichte umfasst das Korpus ebenso zentrale Fallbeispiele aus Film und audiovisuellen Medien, neben Konstellationen von Text und Bild auch Klangkonfigurationen und Hörereignisse. Eine medienkomparatistische Komponente soll erneut die Untersuchung verschiedener Darstellungsmodalitäten in Text, Bild und Ton ermöglichen. Die theoretischen Grundlagen des Themas reichen von medienkulturwissenschaftlichen Ansätzen bis zu ökokritischen Fragestellungen. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • Research Lab: Social Cohesion and Civil Society 0608aA1.3
    • Beginnings of European Philosophy 0608aA1.5
    • On the Critique and Future of the Liberal Script 0608aA1.6
    • Politik und Gesellschaft - Islam in Europa 0608aA1.8
    • Normative Orders and Religious Plurality in Europe 0611aA1.1
    • German Legal History with Colloquium 0479aC2.1
    • Legal Theory with Lecture 0479aC3.1
    • Competition and Regulatory Law with Lecture 0479aE1.1
    • General Tax Law with Lecture 0479aE5.1
    • Individual Labour Law with Lecture 0479aF1.1
    • Public International Law with Lecture 0479aI1.1
    • European Law with Lecture 0479aI2.1
    • Rechtswissenschaftliche Fremdsprachenkompetenz 0608aA2.10
    • Einführung in die Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland 0608aA2.11
    • Römisches Recht und Europäische Rechtsgeschichte 0608aA2.8
    • Rechtstheorie - Grundlagen 0608aA2.9