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„La Ola“ in der Philharmonie

Collegium Musicum feiert beim Abschiedskonzert die vergangenen 22 Jahre mit seinem Dirigenten Manfred Fabricius

08.07.2011

Sehr gute Noten: Mit der Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber hatte sich Manfred Fabricius vor 22 Jahren beim Collegium Musicum vorgestellt – und so eröffnete er sein Abschiedskonzert.

Sehr gute Noten: Mit der Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber hatte sich Manfred Fabricius vor 22 Jahren beim Collegium Musicum vorgestellt – und so eröffnete er sein Abschiedskonzert.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Spielfreude am gemeinsamen Musizieren war im Großen Saal der Philharmonie deutlich zu spüren.

Die Spielfreude am gemeinsamen Musizieren war im Großen Saal der Philharmonie deutlich zu spüren.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Der Kammerchor führte „Trois Chansons de Charles d’Orléans“ von Claude Débussy auf.

Der Kammerchor führte „Trois Chansons de Charles d’Orléans“ von Claude Débussy auf.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Chorsinfonische Werke sind fester Bestandteil des Collegium Musicum. Zum Abschiedskonzert wählte Manfred Fabricius das „Schicksalslied“ und „Nänie“ von Johannes Brahms.

Chorsinfonische Werke sind fester Bestandteil des Collegium Musicum. Zum Abschiedskonzert wählte Manfred Fabricius das „Schicksalslied“ und „Nänie“ von Johannes Brahms.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Volle Besetzung: Mehr als 500 Mitglieder zählt das Collegium Musicum heute. Am Abschiedskonzert ihre Dirigenten nahmen auch zahlreiche Ehemalige aus Chor und Orchester teil – und nahmen auf der Bühne wie auch den Zuschauerrängen Platz.

Volle Besetzung: Mehr als 500 Mitglieder zählt das Collegium Musicum heute. Am Abschiedskonzert ihre Dirigenten nahmen auch zahlreiche Ehemalige aus Chor und Orchester teil – und nahmen auf der Bühne wie auch den Zuschauerrängen Platz.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Gegenseitig zum Dank verpflichtet:  Das Collegium Musicum feierte die zurückliegenden 22 Jahre Zeit mit seinem musikalischen Leiter.

Gegenseitig zum Dank verpflichtet: Das Collegium Musicum feierte die zurückliegenden 22 Jahre Zeit mit seinem musikalischen Leiter.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Gemeinsames Geschenk: Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Präsident der Technischen Universität, und Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität, überreichten Manfred Fabricius einen silbernen Dirigentenstab (v.l.n.r.).

Gemeinsames Geschenk: Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach, Präsident der Technischen Universität, und Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität, überreichten Manfred Fabricius einen silbernen Dirigentenstab (v.l.n.r.).
Bildquelle: TU Pressestelle/Ruta

„Für Dich soll’s rote Rosen regnen“ sang der Chor – und bedankte sich bei Manfred Fabricius mit zahlreichen roten Rosen.

„Für Dich soll’s rote Rosen regnen“ sang der Chor – und bedankte sich bei Manfred Fabricius mit zahlreichen roten Rosen.
Bildquelle: TU Pressestelle/Ruta

Starkes Duo: Eine Rose überreichte Manfred Fabricius dem Geschäftsführer des Collegium Musicum, Bernhard Wyszynski. In den vergangenen 22 Jahren hat das Duo gemeinsam viel erarbeitet und mit den Ensembles zahlreiche Erfolge gefeiert.

Starkes Duo: Eine Rose überreichte Manfred Fabricius dem Geschäftsführer des Collegium Musicum, Bernhard Wyszynski. In den vergangenen 22 Jahren hat das Duo gemeinsam viel erarbeitet und mit den Ensembles zahlreiche Erfolge gefeiert.
Bildquelle: TU Pressestelle/Ruta

„Lieber verabschiedet man sich, bevor sich die Leute fragen, wann man endlich in Rente geht“, beschreibt Manfred Fabricius, Künstlerischer Leiter des Collegium Musicum, die Beweggründe für seinen Entschluss, den Dirigentenstab nach 22 Jahren weiterzureichen. Mit dem traditionellen Semesterabschlusskonzert am 1. und 2. Juli in der Berliner Philharmonie verabschiedete sich der bis dato am längsten amtierende Dirigent der gemeinsamen Einrichtung von Technischer Universität Berlin und Freier Universität Berlin.

Die Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber bildete den Auftakt des Konzertes. Es war das Stück seiner Wahl, mit dem sich Fabricius im Juni 1989 beim Collegium Musicum als Kandidat für das Dirigentenamt vorgestellt hatte – und ausgewählt wurde.

Unter seiner Leitung feierte das Collegium Musicum in den folgenden Jahren nicht nur zahlreiche Erfolge im In- und Ausland, es entwickelte auch eine enorme Vielseitigkeit: Neben Großem Chor und Sinfonieorchester entstanden drei weitere Ensembles – 1989 das Kleine Sinfonische Orchester und der Kammerchor, 1999 die Uni-Bigband Berlin.

Werke von Vivaldi bis Schostakowitsch

Diese Vielfalt schlug sich auch im Programm seines Abschiedskonzertes nieder: Mit Werken von Vivaldi über Brahms bis Schostakowitsch  – Letzterem war Fabricius noch persönlich begegnet – spannte Musiker und Sänger  einen weiten musikhistorischen Bogen in immer wieder wechselnden Besetzungen. 

Ehemalige reisten aus allen Richtungen an

Wie bedeutend die soziale Komponente des gemeinsamen Musizierens ist, war im Großen Saal der Philharmonie zu spüren. Neben den etwa 500 Mitgliedern von Chor und Orchester wirkten zahlreiche Ehemalige am Programm in der voll besetzten Philharmonie mit.

Konzerte hatten die Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger des Collegium Musicum quer durch Europa und bis an den Persischen Golf nach Kuwait geführt – nun waren sie alle noch einmal zusammen gekommen, um sich von Ihrem „Manfred“ zu verabschieden. Dazu zählten ausländische Studierende ebenso wie Berliner Absolventen beider Universitäten, die heute im Ausland leben. Ein ehemaliger Musiker war sogar aus Hongkong angereist. 

Ehrung durch die Präsidenten beider Universitäten

Das vereinende Element der Musik griffen auch die Präsidenten beider Universitäten auf, die gemeinsam auf die Bühne kamen, um den scheidenden Dirigenten zu ehren. Professor Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität, und Professor Jörg Steinbach, Präsident der Technischen Universität, überreichten Manfred Fabricius als gemeinsames Geschenk  einen silbernen Dirigentenstab. „Den müssen Sie nicht mehr vergolden“, sagte Alt, „das haben sie in den vergangenen 22 Jahren getan.“

Zur offiziellen Ehrung wallte eine „La Ola“ über die Ränge der Philharmonie. Das Collegium Musicum zelebrierte seinen Dirigenten und bescherte ihm einen Abschied mit Wehmut, aber vor allem mit einer beeindruckenden musikalischen Leistung und mitreißender Stimmung.

Rosenregen zum Abschied

„Danke, Manfred“ erschien auf dem Display, kübelweise wurden rote Rosen auf die Bühne getragen – „Für Dich soll’s rote Rosen regnen“, wünschten Chor und Orchester zum Abschied. Sichtlich gerührt nahm Fabricius den Dank und die guten Wünsche zum Abschied entgegen – nicht ohne gleichzeitig den Blick nach vorn zu richten: „Nehmen Sie sich am 22. Januar 2012 nichts vor“, empfahl er dem Publikum, „denn da findet hier das erste Konzert mit meiner Nachfolgerin statt.“

Als Nachfolgerin wählten Chor und Orchester des Collegium Musicum Donka Miteva aus, für die nun das Einsetllungsverfahren eingeleitet wurde. Sie wechselt von den Städtischen Bühnen Münster voraussichtlich zum 1. Oktober 2011 nach Berlin.